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Lorenzo Savadori (Aprilia/11.): Jubel in der Box

Von Johannes Orasche
Lorenzo Savadori sorgte in Le Mans bei schwierigen Verhältnissen für eine Überraschung

Lorenzo Savadori sorgte in Le Mans bei schwierigen Verhältnissen für eine Überraschung

Aprilia-MotoGP-Fahrer Lorenzo Savadori kämpfte sich durch ein chaotisches und stark besetztes Q1 mit der Bestzeit in das entscheidende Qualifying von Le Mans.

Lorenzo Savadori konnte auf der abtrocknenden Piste von Le Mans am Samstag erstmals in der laufenden Saison seinen erfahrenen Teamkollegen Aleix Espargaro (31) ausstechen. Savadori kämpfte sich trotz eines Sturzes in Q1 am Ende die Bestzeit und kegelte damit ausgerechnet Espargaró aus den Top-2. Im Q2 sicherte sich der Rookie mit Rang 11 seinen bisher besten Startplatz in der MotoGP-WM.

«Ehrlich gesagt, mag ich solche Bedingungen nicht. Aber diese Verhältnisse bringen mich irgendwie näher an den Stil der Superbikes ran. Dort hat man auch viel Bewegung im Fahrwerk», erklärt der 28-jährige Savadori, dessen Verpflichtung bei Aprilia als Teamkollege von Espargaró vor Beginn der Saison von vielen Beobachtern angezweifelt wurde.

«Im Moment arbeite ich immer noch daran, das Vertrauen in dieses Bike zu finden. Es ist komplett anders als ein Superbike, viel rigider. Man braucht mehr Stabilität, um damit schnell zu sein. Aprilia hat mir viel geholfen bei der Arbeit, dafür möchte ich mich bedanken. Aber ich brauche immer noch Zeit, um mehr Vertrauen zu bekommen.»

Gerade als sich die Aprilia-Crew über die Q1-Bestzeit von Savadori freute, purzelte der bis dahin führende Espargaró aus den Top-2.

Für den ehemaligen Superbike-WM-Fahrer Savadori ist klar: «Ich habe einen ganz anderen Weg als die Jungs hier in der MotoGP-WM genommen. Ich bin nie eine 600er oder eine Moto2-Maschine gefahren. Ich bin immer auf 1000er-Bikes und Serien-Derivaten gesessen. Diese Bikes lassen sich nur mit viel Bewegung im Chassis fahren.»

Auch auf seinen Sprint in die Box nach seinem Ausrutscher in Q1, bei dem er sogar die Start-Ziel-Gerade überqueren musste, wurde Savadori angesprochen. «Es war schon etwas stressig und anstregend, ich wollte das Visier zumachen, um es nicht zu zeigen, aber dann ist mir eingefallen, dass es ja klar war», scherzte er. «Ich habe mir sofort das zweite Bike geschnappt. In dieser Phase der WM muss ich einfach Kilometer sammeln, das ist für mich wichtig.»

«Stück für Stück habe ich mein Gefühl gefunden. Ich will so weit es geht vorne sein. Ich musste auch meinen Fahrstil laufend etwas anpassen. Es wird keine schnelle Sache sein, bis ich dort bin, wo ich sein möchte.»

Ergebnis MotoGP-Q2, Samstag, 15. Mai, Le Mans

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:32,600 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, +0,081 sec
3. Jack Miller, Ducati, +0,104
4. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,166
5. Johann Zarco, Ducati, +0,277
6. Marc Márquez, Honda, 0,437
7. Takaaki Nakagami, Honda, +0,520
8. Pol Espargaró, Honda, +0,550
9. Valentino Rossi, Yamaha, +0,791
10. Miguel Oliveira, KTM, +1,267
11. Lorenzo Savadori, Aprilia, +1,658
12. Luca Marini, Ducati, +1,665

Ergebnisse MotoGP-Qualifying 1, Le Mans:

1. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:42,550 min
2. Luca Marini, Ducati, +0,802 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,868
4. Joan Mir, Suzuki, +0,872
5. Alex Rins, Suzuki, +0,973
6. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,980
7. Danilo Petrucci, KTM, +1,307
8. Iker Lecuona, KTM, +1,774
9. Alex Márquez, Honda, +2,596
10. Tito Rabat, Ducati, +3,040
11. Brad Binder, KTM, +3,361
12. Enea Bastianini, Ducati, +3,573

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