Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Jack Miller (Ducati/3.): Privat-Duell mit Quartararo

Von Johannes Orasche
Jack Miller freute sich über die erste Startreihe

Jack Miller freute sich über die erste Startreihe

Ducati-Werksfahrer Jack Miller sicherte sich im MotoGP-Qualifying von Le Mans den dritten Startplatz, hat aber die Tücken der nassen Piste längst ausgemacht.

Jerez-Sieger Jack Miller war am Samstag im entscheidenden Q2 von Le Mans der klar beste Ducati-Fahrer. Während sein Teamkollege Francesco Bagnaia (16.) den Einzug in das Q2 deutlich verpasste, rettete Miller gemeinsam mit dem französischen Pramac-Mann Johann Zarco (30) die Ehre der Italiener.

«Ich wollte schnell auf den Slicks raus gehen», räumte «JackAss» ein. «In Q1 sah es noch recht nass aus. Ich habe dann eine Runde gedreht, mir den Asphalt angeschaut und festgestellt, dass es quasi trocken ist. Ich wollte dieses Fenster dann sofort nutzen, weil man nie weiß, wie lange das hier hält.»

«Ich hatte Pol hinter mir und dann auch Fabio», erinnerte sich Miller. «In Kurve 2 habe ich die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Wir haben nämlich etwas Probleme mit der Temperatur im Vorderreifen. Beim nächsten Mal habe ich dort dann extrem früh gebremst, Fabio wäre mir fast ins Heck gefahren. Dann bin ich in die Box gefahren.»

Später änderte der Jerez-Sieger die Strategie: «Ich habe dann beim zweiten Versuch versucht, hinter Fabio zu sein, es hat geklappt für diese eine Runde. In der Früh im FP3 wollte ich ein Art Rennsimulation versuchen. Aber ich bin gerutscht. Wenn man nur wenig von der Ideallinie abkommt, dann kann es sehr gefährlich werden.»

«Die Yamaha haben eine gute Pace», weiß Miller. «Die Reifen halten recht gut, wir haben eher Probleme, sie auf Temperaturen zu halten. Auf nasser Piste können wir rausgehen und sind sofort schnell.»

Miller lieferte sich beim entscheidenden Versuch eine Art Privat-Duell mit Quartararo. Beide stellten sich in der Auslaufrunde sofort scherzend nebeneinander, um ihre Zeiten am Dashboard zu vergleichen. Miller: «In Kurve 2 hat Fabio gleich mal viel auf mich herausgeholt. Vor Kurve 8 habe ich dann gebremst wie ein Irrer und konnte wieder aufholen. Er war dann nach der Ziellinie so nett und hat den Knopf auf seinem Dashboard gedrückt. Ich konnte so dann neben ihm meine Zeit auch sehen.»

Miller gibt zu bedenken: «Der Wind ist das schlimmste da draußen in Le Mans, vor allem wenn er dir in das Vorderrad fährt. Man ist einmal da und dann plötzlich abseits der Piste. Auch ein Flag-to-Flag-Rennen ist kein Spaß, wenn man mit Slicks zurück zur Box rutschen muss.»

Ergebnis MotoGP-Q2, Samstag, 15. Mai, Le Mans

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:32,600 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, +0,081 sec
3. Jack Miller, Ducati, +0,104
4. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,166
5. Johann Zarco, Ducati, +0,277
6. Marc Márquez, Honda, 0,437
7. Takaaki Nakagami, Honda, +0,520
8. Pol Espargaró, Honda, +0,550
9. Valentino Rossi, Yamaha, +0,791
10. Miguel Oliveira, KTM, +1,267
11. Lorenzo Savadori, Aprilia, +1,658
12. Luca Marini, Ducati, +1,665

Ergebnisse MotoGP-Qualifying 1, Le Mans:

1. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:42,550 min
2. Luca Marini, Ducati, +0,802 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,868
4. Joan Mir, Suzuki, +0,872
5. Alex Rins, Suzuki, +0,973
6. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,980
7. Danilo Petrucci, KTM, +1,307
8. Iker Lecuona, KTM, +1,774
9. Alex Márquez, Honda, +2,596
10. Tito Rabat, Ducati, +3,040
11. Brad Binder, KTM, +3,361
12. Enea Bastianini, Ducati, +3,573

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