Franco Morbidelli: «War beängstigend und gefährlich»
Franco Morbidelli ist lädiert
In FP3 am Samstagmorgen begann für Franco Morbidelli das Unheil auf französischem Boden: «Ich bekam einen Schlag auf mein Knie, dem es schon davor nicht so gut ging. Ich habe es mir beim Training auf der Ranch verdreht, bin aber nicht gestürzt.»
Der Vizeweltmeister qualifizierte sich als Vierter fürs Rennen, dort setzte sich die Pechsträhne fort. Morbidelli hatte einen schlechten Start und fiel auf Platz 8 zurück. Sein Verhängnis in der ersten Runde begann mit einem Highsider von Pol Espargaro ausgangs Kurve 10, der den Spanier fast von seiner Honda katapultiert hätte.
In Kurve 11 schlug Espargaro dann Morbidelli die Türe zu. «Der Platz hätte für uns beide reichen müssen», begann «Morbido» mit seiner Schilderung des Vorfalls. «Ich dachte, er wäre ausgefallen, um so viel war ich schneller, als ich ihn überholte. Das war ein beängstigender und gefährlicher Moment, wenn der Geschwindigkeitsunterschied so groß ist. Da kannst du als Fahrer nicht viel machen. Dann dachte ich mir, dass er die nächste Kurve nach so einem haarigen Moment etwas vorsichtiger angehen würde. Er fuhr aber sehr aggressiv und versuchte sofort, Valentino zu kontern – damit hatte ich nicht gerechnet. Ich erwischte sein Hinterrad und endete außerhalb der Strecke.»
Morbidelli richtete seine Yamaha M1 nach der Minikollision auf, wich ins Kiesbett aus und fiel in diesem um – natürlich auf das kaputte Knie. «Kurz hatte ich wirklich starke Schmerzen», erzählte der Italiener. «Dann ging es wieder. Ich setzte mich hin und atmete tief durch. Als ich sah, dass es zu regnen anfing, brachte ich mein Motorrad an die Box zurück, um auf das andere Bike zu wechseln. Ich entschied mich, das Rennen zu Ende zu fahren. Ich wollte versuchen, einige Punkte zu hamstern. Mir war klar, dass es viele Stürze geben würde. So kam es dann auch, es stürzten aber nicht genügend. Ich kam nahe an den Punkterängen ins Ziel, es ging aber knapp nicht auf.»
Der 27-Jährige sah mit vier Runden Rückstand auf Sieger Jack Miller (Ducati Lenovo) die karierte Flagge und ist in der Weltmeisterschaft auf Platz 8 zurückgefallen.
«Ich werde viel Physiotherapie machen, um mich von dieser kleinen Verletzung zu erholen», skizzierte Morbidelli seinen Plan für die kommenden knapp zwei Wochen. «In Mugello möchte ich im bestmöglichen Zustand ankommen. Der Meniskus und das Kreuzband sind unglücklicherweise nicht in perfektem Zustand.»
Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai:
1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Marquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaro, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Vinales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Marquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaro, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück
Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:
1. Quartararo, 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Vinales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaro 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaro 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Marquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Marquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.
Stand Team-WM:
1. Ducati Lenovo, 143 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 136. 3. Pramac Racing Ducati 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.