Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez (11.) gibt zu: «Nicht komplett fair»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und seine Crew warteten geschickt ab

Marc Márquez und seine Crew warteten geschickt ab

Die Herangehensweise des sechsfachen MotoGP-Champions Marc Márquez im Q1 sorgte in Mugello für Gesprächsstoff. Der ehrliche Standpunkt des Repsol-Honda-Piloten.

Marc Márquez verfolgte Maverick Viñales im Q1 regelrecht und fuhr sich so im Schlepptau des Yamaha-Werksfahrers in die entscheidende zweite Qualifying-Session, wo er schließlich den elften Startplatz holte. Die erfolgreiche Taktik des Repsol-Honda-Stars schied die Geister, von schlau bis unsportlich reichte die Palette.

Aber wie steht der achtfache Weltmeister selbst dazu? «Ich habe Maverick getroffen und mich entschuldigt. Denn ich weiß, dass es nicht komplett fair ist», gab der 28-jährige Spanier zu. «Ich sagte zu ihm, dass er einen Grund hat, wütend zu sein. Aber auf der anderen Seite… Heute fühlte ich mich am Morgen nicht so schlecht, dafür am Nachmittag sehr schlecht. Aufgrund der körperlichen Verfassung, des Motorrads und allem fühlte ich mich einfach nicht so gut. Ich bin im FP4 an die Box gekommen und habe zum Team gesagt: Ich habe kein Gefühl für das Bike, ich fühle gar nichts. Wir werden einfach jemandem folgen müssen.»

Gesagt, getan: «Wir haben also die Liste gecheckt und der schnellste Kerl war Viñales. Die Wahl fiel auf ihn, weil er der Schnellste war. Wäre es ein anderer gewesen, dann hätten wir den gewählt», erklärte der 82-fache GP-Sieger. «Ich bin ihm gefolgt, das war die Taktik, weil es der einzige Weg war, um mich zu verbessern. Ich wäre gerne auf einem anderen Level und in einer anderen Position, damit ich vorne pushen kann und die anderen mir folgen – was in der Vergangenheit oft passiert ist. So ist es aber nicht.»

«Ich weiß aber aus der Vergangenheit, wie sich Maverick fühlen kann, daher habe ich mich entschuldigt. Am Ende ist das, was ich getan habe, aber regelkonform. Es ist am Limit, aber innerhalb der Regeln», bekräftige Schlitzohr Márquez. «Ich habe versucht, die perfekte Situation zu finden, um meine 100 Prozent zu geben und das bestmögliche Ergebnis zu holen.»

Was aber ist im Rennen drin? Immerhin gab der Honda-Werksfahrer zu, dass sein Gefühl im Laufe des Tages immer schlechter wurde. «Insgesamt war das Gefühl heute besser, aber am Nachmittag hatte ich weniger Kraft im Arm», präzisierte Marc. «In den Richtungswechseln hatte ich Mühe. Die Schulter ist schmerzhaft. Gestern hatte ich auch ein bisschen Schmerzen im Arm, heute war es auch im Nacken zu spüren. Alle Muskeln rund um die Schulter arbeiten mehr als normal und sind gleichzeitig nicht so fit wie normal. Dadurch wird es schlimmer.»

«Morgen im Rennen», grübelte der sechsfache MotoGP-Champion. «Ich habe mit Maverick schon gescherzt und ihm gesagt: ‚Du wirst mich morgen überholen. Ich weiß, wo mein Platz ist.‘ Es ist egal, ob ich auf Platz 14, 10 oder 8 ankomme. Ich weiß nicht, welche Platzierung es sein wird, aber ich weiß, dass ich das Rennen zu Ende fahren und Runden abspulen muss. Ich muss Kilometer machen. Mental ist das ein harter Prozess, aber wir müssen es tun.»

MotoGP-Ergebnis, Mugello, Q2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:45,187 min
2. Bagnaia, Ducati, 1:45,417 min, + 0,230 sec
3. Zarco, Ducati, 1:45,432, + 0,245
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:45,538, + 0,351
5. Miller, Ducati, 1:45,598, + 0,411
6. Binder, KTM, 1:45,743, + 0,556
7. Oliveira, KTM, 1:45,745, + 0,558
8. Rins, Suzuki, 1:45,996, + 0,809
9. Mir, Suzuki, 1:46,076, + 0,889
10. Morbidelli, Yamaha, 1:46,084, + 0,897
11. Marc Márquez, Honda, 1:46,125, + 0,938
12. Pol Espargaró, Honda, 1:46,393, + 1,206

Die weitere Startaufstellung:
13. Viñales, Yamaha, 1:46,045
14. Bastianini, Ducati, 1:46,129
15. Nakagami, Honda, 1:46,195
16. Pirro, Ducati, 1:46,302
17. Marini, Ducati, 1:46,481
18. Petrucci, KTM, 1:46,548
19. Rossi, Yamaha, 1:46,770
20. Lecuona, KTM, 1:47,084

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