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Maverick Viñales: Trennung von Crew-Chief Garcia

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales zieht die Konsequenzen der verpatzten Saison und wechselt mitten im Fluß die Pferde. Statt Esteban Garcia soll jetzt Ex-Rossi-Crew-Chief Galbusera in der Box für Ordnung sorgen.

Maverick Viñales hat zwar in Katar am 28. März den Saisonauftakt 2021 gewonnen, aber er hat seither nicht mehr viel zustande gebracht. Er steht klar im Schatten seines vier Jahre jüngeren Monster-Yamaha-Teamkollegen Fabio Quartararo. Das Debakel setzte sich auch in Mugello fort, wo der Spanier nicht ins Qualifying 2 kam, als Quali-13. losfuhr und dann im Rennen auf Platz 9 strandete. Der Yamaha-Star liegt jetzt in der WM nur noch an sechster Stelle, satte 41 Punkte hinter Leader Quartararo.

Jetzt hat der 26-jährige Moto3-Weltmeister von 2013, der in sechseinhalb Jahren bei Suzuki (dort fuhr er 2015 und 2016) und Yamaha nur neun GP-Siege gefeiert hat, endlich reagiert. Vor dem Catalunya-GP hat Viñales seinen Crew-Chief Esteban Garcia gefeuert, den er nach der Saison 2018 in seine Box zurückgeholt hat. Garcia war schon in der Moto3 und dann bei Suzuki Ecstar als Chefmechaniker für Maverick tätig, ehe er zu Red Bull-KTM ging und dort zuerst Testfahrer Mika Kallio und dann Bradley Smith betreute.

Nach 2018 hatte sich Viñales von seinem Crew-Chief Ramon Forcada getrennt, der mit Jorge Lorenzo bei Yamaha drei WM-Titel gewann und 2020 bei Petronas-Yamaha mit Franco Morbidelli Vizeweltmeister wurde.

Inzwischen ist auch geklärt, wer die Werks-Yamaha von Viñales in Montmeló betreuen wird. SPEEDWEEK.com hat aus verlässlicher Quelle erfahren, dass Yamaha den Italiener Silvano Galbusera nach Barcelona beordert hat, der bis Ende 2019 als Nachfolger von Jeremy Burgess für Valentino Rossi tätig war und jetzt für das Yamaha-Testteam mit Cal Crutchlow verantwortlich ist. 2020 hat er dort Lorenzo betreut.

In drei der ersten fünf Yamaha-Jahre gelang Viñales nur ein GP-Sieg (!) pro Saison. Er schaffte bisher nicht einmal einen zweiten WM-Rang, zweimal reichte es zum dritten WM-Rang – 2017 und 2019.

Auffallend: Zweimal in dieser Zeit krönte sich Maverick zum Wintertest-Champion. Allmählich hat er sich den Ruf des Trainings-Weltmeisters eingehandelt, dessen Stärke die einzelne schnelle Runde ist, der aber in den Rennen die Zweikampfstärke vermissen lässt.

Diese Behauptung wird durch einen Blick auf den BMW Qualifier Award gestützt: Hier werden die Quali-Ergebnisse zusammengezählt, und in dieser Wertung landete der Yamaha-Star bereits zweimal auf dem zweiten Gesamtrang.

Auch eine andere Statistik offenbart eine verbesserungswürdige Renn-Performance von Viñales: Er hat in 94 MotoGP-Einsätzen zwölf Pole-Positions erobert, aber nur neun GP-Siege.

Bei Valentino Rossi schaut diese Bilanz diametral anders aus: 55 Pole-Positions, aber 89 MotoGP-Siege.

In regelmäßigen Abständen krempelt Viñales deshalb sein Umfeld um. Nach 2018 tauschte er seinen Crew-Chief Ramon Forcada gegen Esteban Garcia, der ihn schon in der Moto3 und bei Suzuki begleitet hat. Dazu tauschte er die Startnummer 25 gegen die Startnummer 12, die er zu Beginn seiner Laufbahn verwendet hat.

Immer wieder betonte der insgesamt 25-fache GP-Sieger, er werde sich jetzt am Freitag und am Samstag vermehrt um das Renn-Set-up kümmern. Aber er fiel immer wieder in den alten Trott zurück.

Viñales sicherte sich 2021 in den ersten sechs Grand Prix folgende Quali- und Rennergebnisse:

Die Viñales-Performance 2021

Doha 28. März: 3-1
Doha 4. April 3-5
Portimão 18. April: 12-11
Jerez 2: Mai: 7-7
Le Mans 16. Mai: 2-10
Mugello 30. Mai: 13-9

Nach den beiden zweiten Plätzen in Jerez bei Saisonstart 2020 war Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis überzeugt, Viñales habe jetzt den richtigen Weg gefunden. Aber das nächste Tief ließ nicht lange auf sich warten. Während Morbidelli (mit Crew-Chief Forcada!) und Quartararo auf Yamaha je drei Rennen gewannen, brachte Viñales trotz der Abwesenheit von Marc Márquez auch im Vorjahr nur einen GP-Sieg zustande.

Das alte Lied: Merkwürdige Reifenwahl, vermurkste Starts, langsame erste Rennrunden, undurchsichtige Erklärungen, misslungene Aufholjaden prägten das Geschehen.

Die MotoGP-WM-Ränge von Maverick Viñales

2015: WM-12. auf Suzuki, 97 Punkte
2016: WM-4. auf Suzuki, 202, 1 GP-Sieg
2017: WM-3. auf Yamaha, 230 Punkte, 3GP-Siege
2018: WM-4. auf Yamaha, 193 Punkte, 1 GP-Sieg
2019: WM-3. auf Yamaha, 211 Punkte, 2 GP-Siege
2020: WM-6. auf Yamaha, 132 Punkte, 1 GP-Sieg
2021: WM-6. auf Yamaha, 64 Punkte, 1 GP-Sieg

BMW M MotoGP Best Qualifier Award

2015 Platz 11 mit 113 Punkten (Sieger Marc Márquez 365)
2016 Platz 5 mit 204 Punkten (Sieger Marc Márquez 345)
2017 Platz 2 mit 257 Punkten (Sieger Marc Márquez 343)
2018 Platz 5 mit 203 Punkten (Sieger Marc Márquez 341)
2019 Platz 3 mit 294 Punkten (Sieger Marc Márquez 384)
2020 Platz 2 mit 212 Punkten (Sieger Fabio Quartararo 225)
2021 Platz 5 mit 68 Punkten (in Führung Quartararo/131 Punkte)

Dieser Überblick beweist: Viñales ist selten bis nie in der Lage, seine Startposition erheblich zu verbessern.

MotoGP-Ergebnis Mugello, 30. Mai:

1. Quartararo, Yamaha, 23 Runden in 41:16,344 min
2. Oliveira, KTM, + 2,592 sec
3. Mir, Suzuki, + 3,000
4. Zarco, Ducati, + 3,535
5. Binder, KTM, + 4,903
6. Miller, Ducati, + 6,233
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,030
8. Viñales, Yamaha, + 17,239
9. Petrucci, KTM, + 23,296
10. Rossi, Yamaha, + 25,146
11. Lecuona, KTM, + 25,152
12. Pol Espargaró, Honda, + 26,059
13. Pirro, Ducati, + 26,182
14. Alex Márquez, Honda, + 29,400
15. Savadori, Aprilia, + 32,378
16. Morbidelli, Yamaha, + 37,906
17. Marini, Ducati, + 50,306

Stand Fahrer-WM nach 6 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 105 Punkte. 2. Zarco 81. 3. Bagnaia 79. 4. Miller 74. 5. Mir 65. 6. Viñales 64. 7. Aleix Espargaró 44. 8. Binder 35. 9. Morbidelli 33. 10. Oliveira 29. 11. Pol Espargaró 29. 12. Nakagami 28. 13. Rins 23. 14. Petrucci 23. 15. Alex Márquez 20. 16. Bastianini 20. 17. Martin 17. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Bradl 11. 22. Marini 9. 23. Pirro 3. 24. 24. Savadori 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 132 Punkte. 2. Ducati 123. 3. Suzuki 69. 4. KTM 58. 5. Honda 47. 6. Aprilia 44.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 169 Punkte. 2. Ducati Lenovo 153. 3. Pramac Racing 102. 4. Suzuki Ecstar 88. 5. Red Bull KTM Factory Racing 64. 6. Repsol Honda 52. 7. Petronas Yamaha SRT 48. 8. LCR-Honda 48. 9. Aprilia Racing Team Gresini 47. 10. Tech3 KTM Factory Racing 36. 11. Esponsorama Racing Ducati 29.

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