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Pol Espargaró: Halbzeit-Sturzkönig der MotoGP-Klasse

Von Nora Lantschner
Die RC213V von Pol Espargaró im Kiesbett

Die RC213V von Pol Espargaró im Kiesbett

Repsol-Honda-Neuling Pol Espargaró führt nach der ersten Saisonhälfte 2021 eine unrühmliche Liste an: Kein anderer MotoGP-Pilot stürzte an den ersten neun GP-Wochenenden häufiger.

13 Mal wurde in der offiziellen Statistik von motogp.com in diesem Jahr bereits ein Sturz von Pol Espargaró vermerkt, glücklicherweise kam er dabei stets glimpflich davon.

Das ist schon mehr als in der verkürzten Saison 2020, als der Spanier – damals noch auf der Red Bull-KTM – an 14 GP-Wochenenden insgesamt zehn Mal unfreiwillig auf dem Asphalt oder im Kiesbett gelandet war.

Zur Erinnerung: Crash-König der Königsklasse war 2020 Johann Zarco (Ducati) mit 15 Stürzen.

Pol Espargaró ist aber in guter Gesellschaft, denn in den Top-5 der Sturzpiloten finden sich zur Halbzeit zwei seiner Honda-Markenkollegen wieder: LCR-Mann Alex Márquez (10 Stürze) und dessen Bruder und Repsol-Honda-Star Marc Márquez (9 Stürze), der bekanntlich erst beim dritten Grand Prix in Portugal in die Saison eingestiegen war.

«Es stimmt, dass wir Honda-Jungs statistisch gesehen mehr stürzen als die anderen», bekannte Pol. «Wir beklagen uns über den ‚edge grip‘ am Hinterrad, also in dem ersten Moment, in dem man ans Gas geht. Wenn wir mehr Grip fordern, dann nicht nur dafür, um schneller zu sein, sondern manchmal eben auch wegen der Sicherheit. Wir arbeiten daran, auf der Reifenkante und in der Beschleunigung mehr Grip zu finden.»

«Ich hatte zum Beispiel in Portimão einen ähnlichen Crash wie Marc in Assen», verwies der 30-jährige Spanier auf den Monster-Highsider seines Teamkollegen im FP2 der Dutch TT. «Den Ducati passieren dagegen nicht viele solcher Stürze, was bedeutet, dass sie am Hinterrad über guten Grip verfügen.»

Das Grip-Problem mache sich im Kurveneingang und -ausgang bemerkbar: «Im Kurveneingang ist es sogar noch schwieriger zu kontrollieren – und das ist der kritischste und gefährlichste Aspekt auf einem MotoGP-Bike: Ein Hinterradslide im Kurveneingang ist übel.»

Pols Bruder Aleix Espargaró brachte es auf der Aprilia RS-GP an neun Rennwochenenden übrigens auch schon auf eine zweistellige Crash-Zahl, ebenfalls zehn waren es bei Tech3-KTM-Pilot Iker Lecuona.

Die weiße Weste bewahrte sich dagegen Michele Pirro. Er war als Ersatzmann für Jorge Martin auf der Pramac-Ducati aber auch nur beim Italien-GP in Mugello mit dabei.

Die Sturzbilanz* der MotoGP-Piloten in der ersten Saisonhälfte 2021

Pol Espargaró, Honda: 13
Aleix Espargaró, Aprilia: 10
Iker Lecuona, KTM: 10
Alex Márquez, Honda: 10
Marc Márquez, Honda: 9
Alex Rins, Suzuki: 8
Enea Bastianini, Ducati: 7
Johann Zarco, Ducati: 7
Takaaki Nakagami, Honda: 6
Lorenzo Savadori, Aprilia: 6
Jack Miller, Ducati: 5
Jorge Martin, Ducati: 5
Danilo Petrucci, KTM: 5
Valentino Rossi, Yamaha: 5
Luca Marini, Ducati: 4
Joan Mir, Suzuki: 4
Miguel Oliveira, KTM: 4
Maverick Viñales, Yamaha: 4
Brad Binder, KTM: 3
Francesco Bagnaia, Ducati: 2
Franco Morbidelli, Yamaha: 2
Fabio Quartararo, Yamaha: 2
Tito Rabat, Ducati: 2
Stefan Bradl, Honda: 1
Garrett Gerloff, Yamaha: 1
Michele Pirro, Ducati: 0

*nur an den GP-Wochenenden, Tests zählen nicht dazu

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