Marc Márquez: Was bewirkt Tod von Hugo Millán (14)?
Am vergangenen Donnerstag hat in Spielberg eine Schweigeminute für den am letzten Juli-Sonntag beim European Talent Cup in Aragón tödlich verunglückten Hugo Millán stattgefunden. Deshalb wurde beim GP der Steiermark auch wieder die Frage erörtert, ob es wirklich Sinn macht, wenn 14-jährige Talente in den Nachwuchs-Meisterschaften schon mit 48 PS starken 250-ccm-Moto3-Rennmaschinen auf die GP-Strecken gehen.
«Ich weiß, dass sich die Dorna Gedanken über das Alterslimit macht. Aber ich möchte festhalten, dass sich die Philosophie bei diesem Thema schon stark geändert hat. Denn ich erinnere mich, dass ich selber mit elf Jahren bereits ein GP-Motorrad gesteuert habe», erklärte Marc Márquez in Spielberg. «Inzwischen haben die Kinder genug Kategorien, mit denen sie Schritt für Schritt aufsteigen und aufwachsen können. Sie können dadurch von Jahr zu Jahr Neues erlernen. Die Frage des Alters ist nicht eines der wichtigsten Dinge, glaube ich. Wir müssen akzeptieren, dass Motorräder immer von einem gewissen Risiko begleitet werden. Um dieses Risiko zu vermindern, können wir die Sicherheit auf den Rennstrecken verbessern, es kann auch an den Helmen und den Lederkombis gearbeitet werden. Aber die Gefahr, dass du nach einem Sturz mitten auf der Piste landest und überfahren wirst, wird sich nicht vermeiden lassen. Diese Gefahr besteht immer.»
«Die Dorna beschäftigt sich sehr sorgfältig mit dieser Problematik», ergänzte Marc. «Und wir Fahrer liefern so viele Ideen und Input wie möglich. Aber es ist schwierig. Manchmal überlegen wir auch, ob die Teilnehmerzahlen reduziert werden sollen. Damit weniger Bikes auf der Piste sind. Klar, wenn du weniger Motorräder fahren lässt, reduziert du das Risiko. Aber auch wenn nur zwei Bikes zusammenprallen, kann es gefährlich werden. Wenn es passieren muss, passiert es…»
«Natürlich ist es tragisch und schlimm, wenn ein junger Fahrer wie Jason Dupasquier in Mugello und Hugo Millán in Aragón sein Leben verliert», bedauert der 26-jährige Honda-Star. «Die Auswirkungen auf die Welt des Motorradsports sind immer riesig. Wir müssen akzeptieren und verstehen, dass die Menschen, die nicht mit dem Motorsport groß geworden sind, für diese Gefahren wenig Verständnis aufbringen. Für diese Personen sieht es seltsam aus, wenn kleine Kinder mit solchen GP-Bikes um die Wette fahren. Aber Dorna und FIM denken über neue Kategorien nach. Das wird alles in die richtige Richtung gehen. Das Risiko wird uns aber immer begleiten.»
Übrigens: Das Alterslimit für die Moto3-WM wurde vor ein paar Jahren auf wieder von 15 auf 16 Jahre angehoben.