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Yamaha-Projektleiter Sumi: Viel Lob für Quartararo

Von Günther Wiesinger
Tadahiko Sumi, Yamaha-MotoGP-Projektleiter, rätselt über das wechselhafte Abschneiden von Viñales und lobt WM-Leader Fabio Quartararo.

Yamaha Motor Racing hat reinen Tisch gemacht und den MotoGP-Werksfahrer Maverick Viñales zuerst für den Österreich-GP suspendiert und dann vor diesem Wochenende aus dem Vertrag für 2022 entlassen. Der Vertrag für 2022 war schon Ende Juni bei der Dutch-TT in Assen aufgelöst worden. Viñales kann jetzt bereits Ende August mit der Aprilia RS-GP 21 testen, denn sein Vertrag für 2022 ist am vergangenen Montag bestätigt worden. Inzwischen ist auch der Yamaha-Vertrag für 2021 aufgelöst worden.

Inzwischen wird sogar beratschlagt, ob Viñales 2021 noch einzelne Wildcard-Rennen für Aprilia fahren könnte. Grundsätzlich könnte Aprilia auch den überforderten Stammfahrer Lorenzo Savadori wegen mangelnder fahrerischer Kompetenz gegen Viñales austauschen – bereits für Silverstone.

Viñales war auf dem Sachsenring und beim ersten Spielberg-Rennen (nach dem Re-Start) mit der Werks-Yamaha an letzter Position herumgeturnt, während Teamkollege Fabio Quartararo beide Rennen auf Platz 3 beendet hat.

Haben die japanischen Yamaha-Ingenieure eine Erklärung für die schwankenden Leistungen von Viñales, der am 28. März den Saisonauftakt 2021 in Doha souverän gewonnen hat und der auch vier Tage vor dem FP1 von Sachsen in Montmeló beim Montag-Test noch Bestzeit erzielt hat?

Lag es an einem Set-up-Problem? Gab es Reifenprobleme? Oder war einfach eine mangelhafte Fahrer-Performance gepaart mit Lustlosigkeit verantwortlich für das Versagen?

«Es ist nicht so einfach, gewisse Dinge voneinander zu trennen», erklärte Takahiro Sumi, Yamaha YZR-M1 Project Leader. «Maverick hat oft Mühe gehabt mit seiner Performance, wenn sich die Verhältnisse geändert haben. Wir haben uns immer bemüht, das beste Setting für alle Bedingungen zu finden. Aber manchmal haben wir nicht die gewünschte Lösung gefunden, dann hat er viel Zeit verloren. Das bedeutet: Wenn die Fahrercharakteristik nicht zum Set-up passt, leiden bei ihm die Ergebnisse deutlich.»

Sumi spricht lieber über WM-Leader Fabio Quartararo, der bei elf MotoGP-Rennen 2021 schon sieben Podestplätze erreicht hat (vier Siege, dreimal Zweiter) und bei zehn von elf Wettbewerben aus der ersten Reihe losgefahren ist. Fünfmal von der Pole-Position, viermal von Platz 2.

«Wir sind natürlich happy mit seinem Abschneiden», frohlockt Sumi. «Wir liegen in der WM-Tabelle mit Fabio auch zwei Rennen nach der Sommerpause auf dem ersten Platz. Noch mehr freut uns, dass wir die Bestätigung bekommen haben, dass unsere Entwicklung seit zwei Jahren in die richtige Richtung zielt. Unsere Aktionen und Handlungen im Hinblick auf 2021 waren korrekt. Wir haben unsere Entwicklung wie geplant zielstrebig und ohne Durcheinander vorangetrieben. Das ist unser größter Vorteil.»

Das Durcheinander herrscht eher bei Konkurrent Honda, der in den letzten zwei Jahren nur ein Rennen gewonnen hat und in der Marken-WM auf Rang 5 liegt.

Tadahiko Sumi blickt auf eine beachtliche Bilanz. Yamaha hat in 13 Monaten zwölf MotoGP-WM-Rennen gewonnen, Ducati und KTM je fünf, Suzuki zwei, Honda eines.

«Wir haben seit dem letzten Jahr alle Aspekte verbessert. Das beginnt beim Motor und führt über das Chassis bis zur Aerodynamik», zählt Yamaha-MotoGP-Projektleiter Sumi auf. «Besonders Fabio hat jetzt ein besseres Gefühl für das Motorrad. Dadurch kann er besser ans Limit gehen. Das ist der Schlüssel zu seinen Leistungen.»

Nächstes Jahr wird Franco Morbidelli im Monster Yamaha-Werksteam neben Quartararo fahren er übernimmt den Platz von Viñales, der sich nach 2018 von Crew-Chief Ramon Forcada getrennt hat, der bei Yamaha mit Lorenzo drei WM-Titel (2010, 2012 und 2015) gewonnen hat.

Forcada wurde dann von Yamaha ins Petronas-Team beordert. Dort hat er mit Morbidelli 2020 drei GP-Siege gefeiert und den zweiten WM-Rang errungen.

Man darf davon ausgehen, dass Forcada jetzt mit Morbidelli wieder zurück ins Factory Team kommt. Sumi will das noch nicht bestätigen. «Ich bin noch nicht sicher, wie unsere nächstjährige Technik-Mannschaft in der Box von Franky aussehen wird», entgegnete der freundliche Japaner.

Ergebnisse MotoGP Red Bull Ring, 15. August 2021:

1. Brad Binder (ZA), KTM, 28 Runden in 40:43,928 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +12,991 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +14,570
4. Joan Mir (E), Suzuki, +15,623
5. Luca Marini (I), Ducati, +17,831
6. Iker Lecuona (E), KTM, +17,952
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +19,650
8. Valentino Rossi (I), Yamaha, +20,150
9. Alex Márquez (E), Honda, +20,692
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +21,270
11. Jack Miller (AUS), Ducati, +28,144
12. Danilo Petrucci (I), KTM, +28,193
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,603
14. Alex Rins (E), Suzuki, +33,642
15. Marc Márquez (E), Honda, +38,459
16. Pol Espargaró (E), Honda, +43,384
17. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, +55,950
– Miguel Oliveira (P), KTM, 6 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 10 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 22 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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