Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi (Yamaha/18.): «Reifen verbrannt»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi (hier noch vor Zarco, Lecuona und Petrucci) wurde durchgereicht

Valentino Rossi (hier noch vor Zarco, Lecuona und Petrucci) wurde durchgereicht

Petronas-Yamaha-Pilot Valentino Rossi rechnete sich gute Chancen auf einen Top-10-Platz aus. Umso größer war die Enttäuschung darüber, sein letztes Silverstone-Rennen als MotoGP-Pilot am Ende des Feldes beendet zu haben.

Valentino Rossi eroberte am Samstag auf einer seiner Lieblingsstrecken Startplatz 8, der Routinier mahnte aber nach dem Qualifying schon: «Das Gute und das Schlechte an der MotoGP ist, dass man nie weiß, was im Rennen passiert.»

«Vale» sollte Recht behalten, denn trotz der ordentlichen Ausgangslage und eines guten Starts, der ihn kurzzeitig bis auf Platz 6 nach vorne brachte, endete der Britische Grand Prix für den neunfachen Weltmeister in einer herben Enttäuschung: Platz 18 und fast eine halbe Minute Rückstand auf seinen Markenkollegen Fabio Quartararo. Nur Debütant Jake Dixon kreuzte die Ziellinie hinter Rossi, was Petronas Yamaha SRT zum Schlusslicht machte.

Der «Dottore» war nach seinem letzten Auftritt als MotoGP-Pilot in Silverstone sichtlich enttäuscht: «Es ist sehr schade, ich bin sehr traurig. Ich wollte versuchen, hier ein gutes Ergebnis zu holen. Denn ich mag die Strecke, die Atmosphäre war gut, es waren viele Fans an der Strecke. Vor allem aber, weil ich mich gut fühlte mit dem Motorrad. Die Strecke hat schnelle, technische Stellen, das Wochenende über war ich immer konkurrenzfähig und ich wollte versuchen, in die Top-10 zu kommen.»

Dieses Ziel verfehlte Vale deutlich, das Problem dafür war schnell ausgemacht: Der Hinterreifen machte dem Yamaha-Star das Leben schwer. «Mit dem Medium ist es für uns ein bisschen schwieriger, ich war gestern mit dem Hard-Hinterreifen besser. Es war heute aber sehr kalt, daher mussten wir den Medium nehmen. Die harte Mischung war leider unmöglich, wir hätten sie nicht auf Temperatur gebracht. Ich hatte also schon erwartet, dass wir ein paar Probleme haben könnten – aber nicht, dass es so schlimm sein würde», gestand der 42-Jährige.

«Ich bin endlich gut gestartet, in den ersten Runden war ich auch in der Gruppe dabei, was wichtig ist. Ich hielt mich mehr oder weniger auf den Plätzen, die ich erwartet hatte – um den siebten bis neunten Platz», schilderte Rossi. «Nach fünf oder sechs Runden hatte der Hinterreifen aber einen unglaublichen Drop. Auf der rechten Flanke hatte ich keinen Grip mehr, als wäre der Reifen verbrannt. Ich fing an, ein, zwei oder drei Sekunden pro Runde zu verlieren. Ich habe versucht, bis zum Ende durchzukommen, ich war aber wirklich sehr langsam.»

Auch andere Fahrer hatten im 20-Runden-Rennen sichtlich Mühe mit den Reifen, Joan Mir oder Pecco Bagnaia etwa. «Aber sicher nicht so sehr wie ich», entgegnete der 115-fache GP-Sieger kurz angebunden.

Ergebnisse MotoGP Silverstone/GB:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 20 Runden in 40:20,579 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,663 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +4,105
4. Jack Miller, Ducati, +4,254
5. Pol Espargaró, Honda, +8,462
6. Brad Binder, KTM, +12,189
7. Iker Lecuona, KTM, +13,560
8. Alex Márquez, Honda, +14,044
9. Joan Mir, Suzuki, +16,226
10. Danilo Petrucci, KTM, +16,287
11. Johann Zarco, Ducati, +16,339
12. Enea Bastianini, Ducati, +17,696
13. Takaaki Nakagami, Honda, +18,285
14. Pecco Bagnaia, Ducati, +20,913
15. Luca Marini, Ducati, +21,018
16. Miguel Oliveira, KTM, +22,022
17. Cal Crutchlow, Yamaha, +23,232
18. Valentino Rossi, Yamaha, +29,758
19. Jake Dixon, Yamaha, +50,845
– Jorge Martin, Ducati, 19 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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