Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pol Espargaró (Honda) zu Fahrstil und Marc Márquez

Von Nora Lantschner
So viel bedeutete Pol Espargaró die erste Honda-Pole

So viel bedeutete Pol Espargaró die erste Honda-Pole

Pol Espargaró erläuterte nach dem ersten Erfolgserlebnis auf der Repsol-Honda, welche Umstellung ihm Probleme bereitet. Der Pole-Mann des Silverstone-GP verriet auch, wie ihm Marc Márquez half.

Nach seiner ersten Pole-Position und dem ersten Top-5-Ergebnis in den ruhmreichen Repsol-Honda-Farben war Pol Espargaró die Erleichterung anzusehen. Gleichzeitig betonte der 30-jährige Spanier aber auch, dass die Probleme, unter denen er in seiner ersten Saison auf der RC213V bisher litt, damit nicht wie weggewischt sind.

Welche Umstellung war die größte Herausforderung für den Honda-Neuling? «Ich habe auf diesem Motorrad mit einigen entscheidende Problemen zu kämpfen, die meinen Fahrstil betreffen», erläuterte Espargaró. «Normalerweise setze ich die Hinterradbremse massiv ein – auf allen Motorrädern, die ich je gefahren bin, schon in der 125 ccm Klasse. In der Moto2 verwendete ich daher andere Bremsscheiben als die meisten und bei KTM gab ich den Brembo-Jungs auch recht viel Arbeit auf», gestand er mit einem verschmitzten Grinsen.

«Bei Honda haben wir einige Traktionsprobleme, vor allem am Hinterrad. Daher ist es mir nicht gestattet, die Hinterradbremse so zu nutzen. Und deswegen stürze ich so oft über die Front, deshalb habe ich so große Mühe, das Motorrad zu stoppen. Ich gerate dann im Kurvenausgang in eine Situation mit sehr viel Schräglage und ich habe mit starkem Spinning zu kämpfen», zählte Pol auf. «Um meinen Fahrstil anwenden zu können, brauche ich einfach die Hinterradbremse.»

Warum funktionierte es in Silverstone am vergangenen Wochenende besser? «Wir hatten viel mehr Grip als anderswo. Dagegen hörte ich von vielen Ducati-Jungs, auch von Suzuki und sogar von meinem Bruder, dass sie sich über den Grip beklagten. Für uns war es das komplette Gegenteil. Das zeigt aber auch, dass wir nicht in einer Situation sind, die okay ist. Denn wenn die anderen Mühe haben, genießen wir es – aber das Problem ist, dass bei den meisten Rennen die anderen besser dastehen. Das wiederum heißt, dass wir Probleme haben», analysierte der Honda-Werksfahrer.

«In Le Mans zum Beispiel, wo wir ziemlich viel Grip hatten, konnte ich meinen Fahrstil auch anwenden – spät bremsen, die Hinterradbremse nutzen, spät umlenken – und viel mehr damit spielen. Dadurch genieße ich das Fahren und dann kann ich stark und schnell sein», ergänzte der Pole-Setter des Britischen Grand Prix.

Als zusätzliche Motivation diene ihm der achtfache Weltmeister Marc Márquez auf der anderen Seite der Box. «Wir haben ein gutes Verhältnis und es ist so schön, ihn in der Box zu haben», sagte Pol Espargaró über seinen Teamkollegen.

«Mein erster Versuch war am Samstag zum Beispiel eine 1:59,6 min, was ich für die erste Zeitenjagd als gute Rundenzeit einordnete. Ich fragte dann aber die Jungs nach Marc, weil er nicht auf der Liste war, und sie sagten mir, dass er eine 1:59,3 min gefahren wäre, die aber gestrichen wurde. Also sagte ich mir: ‚Okay, ich dachte zwar, das war gut, Marc war aber drei Zehntel schneller, also war es nicht gut.‘ Das half mir, mich im zweiten Run noch härter zu pushen, weil ich wusste, dass eine tiefe 1:59er-Zeit möglich war. Also pushte ich viel härter und fuhr diese Rundenzeit. Es ist immer gut und wichtig, gegen einen so starken Kerl wie Marc zu kämpfen», bekräftigte der 14. der WM-Tabelle.

MotoGP-Ergebnis, Silverstone, Q2 (28. August):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:58,889 min
2. Bagnaia, Ducati, 1:58,911 min, + 0,022 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:58,925, + 0,036
4. Martin, Ducati, 1:59,074, + 0,185
5. Marc Márquez, Honda, 1:59,086, + 0,197
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59,273, + 0,384
7. Miller, Ducati, 1:59,368, + 0,479
8. Rossi, Yamaha, 1:59,531, + 0,642
9. Zarco, Ducati, 1:59,579, + 0,690
10. Rins, Suzuki, 1:59,639, + 0,750
11. Mir, Suzuki, 1:59,763, + 0,874
12. Binder, KTM, 1:59,977, + 1,088

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:59,553
14. Marini, Ducati, 1:59,764
15. Nakagami, Honda, 1:59,881
16. Petrucci, KTM, 1:59,997
17. Alex Márquez, Honda, 2:00,117
18. Lecuona, KTM, 2:00,131
19. Crutchlow, Yamaha, 2:00,217
20. Oliveira, KTM, 2:00,391
21. Dixon, Yamaha, 2:00,869

Ergebnisse MotoGP Silverstone/GB (29. August):

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 20 Runden in 40:20,579 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,663 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +4,105
4. Jack Miller, Ducati, +4,254
5. Pol Espargaró, Honda, +8,462
6. Brad Binder, KTM, +12,189
7. Iker Lecuona, KTM, +13,560
8. Alex Márquez, Honda, +14,044
9. Joan Mir, Suzuki, +16,226
10. Danilo Petrucci, KTM, +16,287
11. Johann Zarco, Ducati, +16,339
12. Enea Bastianini, Ducati, +17,696
13. Takaaki Nakagami, Honda, +18,285
14. Pecco Bagnaia, Ducati, +20,913
15. Luca Marini, Ducati, +21,018
16. Miguel Oliveira, KTM, +22,022
17. Cal Crutchlow, Yamaha, +23,232
18. Valentino Rossi, Yamaha, +29,758
19. Jake Dixon, Yamaha, +50,845
– Jorge Martin, Ducati, 19 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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