Maverick Viñales spricht erstmals als Aprilia-Pilot
Maverick Viñales auf der Aprilia RS-GP
Den Österreich-GP in Spielberg erlebte Maverick Viñales vor zweieinhalb Wochen als Zaungast an der Strecke mit – noch in Yamaha-Uniform, denn der Vertrag mit dem japanischen Hersteller wurde nach der Suspendierung erst vor eineinhalb Wochen endgültig aufgelöst.
Am 16. April wurde der 26-jährige Spanier als künftiger Aprilia-Werksfahrer präsentiert, den ersten Podestplatz für den italienischen Hersteller in der MotoGP-Ära verfolgte der Jungvater am vergangenen Wochenende dann über den TV-Bildschirm von zu Hause aus mit. In einer guten Woche wird der neunfache MotoGP-Sieger im MotorLand Aragón aber wieder selbst in der Startaufstellung stehen – erstmals auf der RS-GP, die er in Misano zwei Tage lang testete.
Denn Viñales wird für den Rest der laufenden MotoGP-Saison den Platz von Lorenzo Savadori an der Seite von Aleix Espargaró einnehmen. Das teilte Aprilia am Mittwochnachmittag offiziell mit. Savadori wird dafür 2021 noch Wildcard-Einsätze bestreiten, zudem wurde er für 2022 als Testfahrer bestätigt.
Maverick versorgte seine Fans zwar schon seit Beginn der Woche über die sozialen Netzwerke mit kurzen Updates, am Dienstagnachmittag stellte er sich im Paddock von Misano dann aber erstmals auch den TV-Kameras. Gegenüber den italienischen Kollegen von Sky Sport erklärte er: «Ich bin sehr froh über diese Chance, es war wichtig, schnell wieder ins Renngeschehen zurückzukehren. Ich bin glücklich mit diesen zwei Testtagen, das Wichtige wird jetzt aber die Prüfung im Rennen.»
Zu seinem Aprilia-Debüt am gestrigen Dienstag verriet der 25-fache GP-Sieger: «Es war ein bisschen wie der erste Schultag, ich war schon um 5 Uhr wach und konnte es kaum erwarten, auf die Strecke zu gehen. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl mit dem Motorrad. Die Motorbremse gefiel mir gut, das ist sehr positiv. In der Box spürt man eine sehr positive Energie, ich bin motiviert für Aragón.»
Gleichzeitig betonte Maverick, der nach sechseinhalb Jahren bei Suzuki und Yamaha von einem Reihen- auf den V4-Motor wechselte, allerdings auch: «Ich muss mich noch sehr verbessern, ich bin weit entfernt davon, maximal pushen zu können. Es ist noch zu früh, um am Set-up Veränderungen vorzunehmen, ich brauche noch mehr Runden. Das Bike und der Motor sind anders und ich muss noch verstehen, wie ich damit umgehen muss.» Er sei aber überzeugt, in kurzer Zeit große Fortschritte machen zu können.
Dabei zählt der Spanier unter anderen auf seinen Landsmann und Teamkollegen Aleix Espargaró. «Zu Aleix habe ich ein sehr gutes Verhältnis, er ist wie ein Bruder – und dazu ein ausgezeichneter Fahrer. Das wird für das Abenteuer mit Aprilia wichtig. Wir reden oft miteinander, wir sind Freunde und er hat immer versucht zu verstehen, was mit mir vor sich ging, er hat mich in den Medien verteidigt und mich immer gepusht, nicht aufzugeben und zu Aprilia zu kommen. Ich weiß nicht, ob es ein anderer Fahrer genauso gemacht hätte.»
«Ich hatte schon lange nicht mehr Spaß auf dem Motorrad, jetzt ist mein Ziel, mit dem Team die Leidenschaft wiederzuentdecken. In Aragón wird es nicht einfach, aber hier in Misano kam ich gut zurecht, wir sind auf dem richtigen Weg», bekräftigte Viñales.