Valentino Rossi (Yamaha): Reifenverschleiß ein Rätsel
Valentino Rossi: Ratlosigkeit in seiner Box
Von der dritten Startreihe aus hoffte Valentino Rossi am vergangenen Sonntag in Silverstone auf ein Top-10-Ergebnis. Immerhin zählt der mit 5,9 km längste Kurs im aktuellen WM-Kalender zu den absoluten Lieblingsstrecken des 42-jährigen Italieners, was er in seinen Trainings-Sessions untermauerte: P10 nach FP2, P7 nach FP3, P8 im FP4, dazu Startplatz 8.
Im 20-Runden-Rennen lag der Petronas-Yamaha-Star in der Anfangsphase sogar auf Platz 6, am Ende wurde er aber bis auf den 18. Rang durchgereicht. Einzig Debütant Jake Dixon kreuzte die Ziellinie hinter ihm.
Anschließend erklärte der neunfache Weltmeister, der Medium-Hinterreifen sei nach fünf oder sechs Runden «wie verbrannt gewesen», die Rundenzeiten daher bis zu drei Sekunden langsamer. Weil beim Britischen Grand Prix auch andere Fahrer wie Pecco Bagnaia oder Joan Mir den Hinter- bzw. Vorderreifen klagten, wurden die Michelin-Reifen einmal mehr zum großen Thema.
Bei Rossi scheint es sich aber um ein grundsätzliches Problem zu handeln, das weniger mit einem speziellen Reifen in Verbindung steht: «Ich kann nur für mich sprechen. Leider hatte ich dieses Problem seit 2019 oft: Nach sieben oder acht Runden hat mein Hinterreifen einen riesigen Drop, als wäre er verbrannt. Wir haben viel ausprobiert und viel verändert – sowohl am Set-up als auch am Fahrstil: Wie ich mit dem Gas umgehe, das Motorrad aufrichte und so weiter.»
«Ich habe am Sonntag viele Fahrer gesehen, weil ich in der ersten Gruppe gestartet bin und dann von allen überholt wurde, und ich habe nicht den Eindruck, irgendetwas Spezielles zu machen», beteuerte der 115-fache GP-Sieger. «Es scheint mir, dass ich wirklich ähnlich fahre, was Gas, Linienwahl und alles angeht. Aber nach fünf, sechs Runden musste ich zwei, drei oder sogar vier Sekunden langsamer fahren.»
Schon in Assen oder Barcelona war die Rennpace des «Dottore» weit von dem entfernt, was die Trainingsleistungen erhoffen ließ – und eine Lösung für das Problem fanden Rossi und seine Mannschaft bisher nicht. «Mal sehen, was wir tun können, aber wir wissen wirklich nicht mehr, was wir noch versuchen sollen», wirkte er ratlos.
Ergebnisse MotoGP Silverstone/GB:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 20 Runden in 40:20,579 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,663 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +4,105
4. Jack Miller, Ducati, +4,254
5. Pol Espargaró, Honda, +8,462
6. Brad Binder, KTM, +12,189
7. Iker Lecuona, KTM, +13,560
8. Alex Márquez, Honda, +14,044
9. Joan Mir, Suzuki, +16,226
10. Danilo Petrucci, KTM, +16,287
11. Johann Zarco, Ducati, +16,339
12. Enea Bastianini, Ducati, +17,696
13. Takaaki Nakagami, Honda, +18,285
14. Pecco Bagnaia, Ducati, +20,913
15. Luca Marini, Ducati, +21,018
16. Miguel Oliveira, KTM, +22,022
17. Cal Crutchlow, Yamaha, +23,232
18. Valentino Rossi, Yamaha, +29,758
19. Jake Dixon, Yamaha, +50,845
– Jorge Martin, Ducati, 19 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:
1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.
Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.