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Albi Tebaldi: Was die VR46 Riders Academy ausmacht

Von Maria Guidotti
Alberto Tebaldi (ganz links) beim Treffen der VR46-Schützlinge in Silvestone

Alberto Tebaldi (ganz links) beim Treffen der VR46-Schützlinge in Silvestone

VR46-CEO Alberto Tebaldi spricht über die Anfänge und Besonderheiten der erfolgreichen Rossi-Nachwuchsschule, die Bedeutung von Papa Graziano und die Zukunft von Valentino Rossi.

Alberto «Albi» Tebaldi zählt zu den besten Freunden und wichtigsten Vertrauten von Valentino Rossi. Er begleitete den neunfachen Weltmeister seit seiner Jungendzeit und erlebte unter anderem mit, wie sich die VR46 Riders Academy entwickelte, die mit Franco Morbidelli und Pecco Bagnaia bereits zwei Moto2-Weltmeister hervorbrachte.

Auch wenn der «Dottore» am Ende der Saison zurücktritt, so wird er in der MotoGP-WM im kommenden Jahr immerhin mit einem eigenen Team vertreten sein – und gleich vier seiner Schützlinge, denn nach Luca Marini wird auch Marco Bezzecchi in die Königsklasse befördert. Albi Tebaldi spricht im Interview mit SPEEDWEEK.com über Vergangenheit und Zukunft.

Von den Anfängen in «La Cava» bis zur berühmten Ranch ist die Freundschaft ein wichtiger Schlüssel für Valentinos Erfolgs- und Motivationsformel.

Ja – und das ist etwas sehr Besonderes und Einzigartiges. Alles begann mit Graziano, dem Guru der Gruppe. Er war zu seiner aktiven Zeit auch schon ganz anders als die anderen Profi-Rennfahrer. So war er zum Beispiel der Erste, der seinen Helm mit Kreativität und Fantasie gestaltete – etwas, das Valentino übernahm und weiterentwickelte.

Graziano erfand eine neue Art des Trainings: So viele Kilometer wie möglich auf dem Motorrad abzuspulen, vorzugsweise slidend. «La Cava» war der Ort dafür und einer der ersten Jungs, der zu uns kam, war Marco Simoncelli. Tagsüber wurde hart trainiert und abends ging es in die Pizzeria, wo gelacht und gescherzt wurde.

Nach Marcos Tragödie entschieden wir uns dazu, etwas Strukturierteres zu schaffen, um die jungen Fahrer – die zuerst alle Freunde waren – zu unterstützen.

Herrscht auf der Ranch noch diese spielerische Atmosphäre der Cava?

Die Erfahrung, die zuerst die Cava und jetzt die VR46 Riders Academy bietet, ist einzigartig. Ich glaube, kein Kind der Welt hatte die Gelegenheit, mit Maradona oder Pelé mit dem Fußball zu trainieren oder Mike Tyson herauszufordern, als sie noch aktiv waren. Unsere Fahrer hatten diese Chance in den vergangenen Jahren.

Im kommenden Jahr wird VR46 mit einem eigenen Team in die MotoGP-Klasse einsteigen. Ist das in gewisser Hinsicht nicht ein «Verrat» am ursprünglichen Spirit?

Ganz im Gegenteil, der wird dadurch bestärkt und zur Vollendung gebracht. Unsere Fahrer treten jetzt schon in verschiedenen Moto3-Teams an und das wird auch so fortgeführt, weil das Management ein Teil der Aufgaben der Academy ist.

Glaubst du, dass Valentino auch nach seinem Rücktritt auf der Ranch trainieren wird?

Valentino ist ein Athlet durch und durch. Er ist ein Rennfahrer und wird es auch weiterhin sein, nur die Anzahl der Räder verdoppelt sich, von zwei auf vier. Valentino wird sich auf seine zweite Leidenschaft konzentrieren, nämlich Autorennen.

Er erwähnte schon einmal, er würde gerne das 24-Stunden-Rennen von Le Mans bestreiten. Könnten wir ihn auch einmal bei der Rallye Dakar sehen?

Das glaube ich nicht. Er sagt immer, dass er sich zwischen den Kerbs wohl fühlt.

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