Mike Leitner (KTM): «Es muss richtig wild sein»
KTM Factory Racing brachte beim Misnao-GP mit dem Neuntplatzierten Brad Binder nur einen Fahrer in die Top-Ten. In der Startaufstellung standen die vier KTM-Piloten Brad Binder, Iker Lecuona, Miguel Oliveira und Danilo Petrucci auf den trostlosen Startplätzen 17, 20, 21 und 22. Ein Debakel für das Werk aus Österreich, das in den letzten 13 Monaten fünf MotoGP-Siege errungen hat und 2022 um den WM-Titel kämpfen will.
Aber beim IRTA-MotoGP-Test am Dienstag und Mittwoch waren Fortschritte zu erkennen, denn Testfahrer Dani Pedrosa erprobt pausenlos neues Material, das teilweise für 2022 vorgesehen ist, aber auch noch in diesem Jahr zum Einsatz kommt, nachdem die Ergebnisse in Spielberg (abgesehen vom Husarenritt Brad Binders im Regen auf Slicks), Silverstone, Aragón und Misano arg zu wünschen übrig gelassen haben.
Mike Leitner, Race Manager bei KTM, klagte nach dem Rennen vom letzten Sonntag über mangelnden Grip am Hinterrad an den Bikes der Werksfahrer. Doch beim Test hielten sich Binder und Oliveira in den Sessions mehrmals in den Top-10 oder Top-11 auf.
«Welche Schwächen an unserem Bike festgestellt werden, das ist auch immer Fahrer-abhängig», erklärte Leiter im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Als ich über mangelnden Grip gesprochen habe, habe ich in erster Linie das Red Bull-Werksteam gemeint. Danilo Petrucci kämpft durch sein höheres Gewicht weniger mit diesem Problem als die leichteren Fahrer. Aber dieser Test war jetzt sehr wichtig für uns, weil wir einmal abseits des Zeitdrucks von einem GP-Wochenende Gelegenheit hatten, in Ruhe Sachen auszutesten. Der Test ist wirklich gut gelaufen. Aber in der MotoGP-Klasse gibt es keine groben Umstellungen mehr, das sieht man bei den Zeitabständen. 2020 war man mit 0,4 sec Rückstand meistens im FP3 noch drin in den Top-10. Heute bist du mit so einem Rückstand oft nicht mehr im Q2. Aragón war echt wild, dort fährt man fast 2-min-Rundenzeiten, aber mit 0,4 sec Rückstand bist du im Qualifying nicht mehr in den Top-10. Das erschwert an den Wochenenden die Aufgabe, denn du musst schon im FP1 Topzeiten abliefern. Du hast also ganz wenig Zeit, an den Motorrädern noch etwas zu testen oder zu verbessern.»
«Wir haben beim Misano-Test in verschiedene Richtungen gearbeitet. Wir haben zum Teil an Problemen gearbeitet, die uns am Wochenende vorher Probleme gemacht haben. Das ist klar», schilderte Mike Leitner im Gespräch mit SPEWDWEEK.com. «Aber natürlich haben wir auch an ganz normalen Sachen gearbeitet. Wir hatten einen Testplan für Teile, die wir nächstes Jahr bringen wollen. Dieses program haben wir am ersten Tag auf die vier Fahrer aufgeteilt, denn da waren bei Tech3 auch noch Danilo und Iker dabei.»
Am Mittwoch durften dann die Moto2-Aufsteiger Remy Gardner und Raul Fernández erstmals auf die fast 290 PS starke MotoGP-KTM steigen. «Die zwei Jungs haben sich einfach mal den Geschmack eines MotoGP-Bikes geholt», sagte Leitner. «Es ist mer wieder cool, wenn man bei so einem MotoGP-Rookies nach dem ersten Boxenstopp das Gesicht sieht. Das ist immer ein lässiger Moment, wen so ein Talent erstmals mit einem MotoGP-Motorrad fährt, jeder ist von dieser Power einfach überwältigt. Das haben wir bei Binder und Oliveira auch erlebt, als sie neu von der Moto2 gekommen sind. Jeder sagt: 'Wow, das ist ein Wahnsinn.' Es muss richtig wild sein...»
«Wir hoffen, dass uns die Erkenntnisse von diesem Test auch bei den nächsten vier Rennen 2021 noch helfen», stellte Mike Leitner fest. «Ich glaube schon, dass das der Fall sein wird. Aber genau werden wir das erst auf der jeweiligen Strecke in Austin, Misano, Portimão und Valencia sehen.»
MotoGP-Test, Misano, Session 4 (22.9.)
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,584 min
2. Nakagami, Honda, + 0,151 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,289
4. Quartararo, Yamaha, + 0,390
5. Viñales, Aprilia, + 0,451
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,521
7. Marc Márquez, Honda, + 0,567
8. Miller, Ducati, + 0,582
9. Marini, Ducati, + 0,617
10. Binder, KTM, + 0,618
11. Alex Márquez, Honda, + 0,675
12. Pirro, Ducati, + 0,747
13. Rins, Suzuki, + 0,768
14. Martin, Ducati, + 1,040
15. Oliveira, KTM, + 1,314
16. Pedrosa, KTM, + 1,375
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,394
18. Dovizioso, Yamaha, + 1,443
19. Rossi, Yamaha, + 2,072
20. Savadori, Aprilia, + 2,459
21. Raul Fernandez, KTM, + 2,776
22. Gardner, KTM, + 3,502
MotoGP-Test Misano, Session 3 (22.9.)
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,599 min
2. Bagnaia Ducati, + 0,065 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,108
4. Miller, Ducati, + 0,199
5. Nakagami, Honda, + 0,288
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,327
7. Quartararo, Yamaha, + 0,360
8. Viñales, Aprilia, 0,403
9. Oliveira, KTM, + 0,537
10. Marini, Ducati, + 0,557
11. Binder, KTM, + 0,576
12. Marc Márquez, Honda, + 0,647
13. Alex Márquez, Honda, + 0,679
14. Rins, Suzuki, + 0,772
15. Martin, Ducati, + 0,813
16. Pirro, Ducati, + 0,892
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,036
18. Dovizioso, Yamaha, + 1,231
19. Rossi, Yamaha, +1,243
20. Bastianini, Ducati, + 1,376
21. Pedrosa, KTM, +1,774
22. Raul Fernández, KTM, + 2,389
23. Guintoli, Suzuki, + 2,542
24. Savadori, Aprilia, + 2,768
25. Gardner, KTM, + 3,042
MotoGP-Test Misano, Session 2 (21.9.)
1. Bagnaia, Ducati, 1:31,524 min
2. Pol Espargaró, Honda, + 0,107 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,319
4. Nakagami, Honda, + 0,389
5. Mir, Suzuki, + 0,403
6. Quartararo, Yamaha, + 0,456
7. Marini, Ducati, + 0,474
8. Miller, Ducati, + 0,520
9. Martin, Ducati, + 0,611
10. Binder, KTM, + 0,645
11. Rossi, Yamaha, + 0,646
12. Oliveira, KTM, + 0,768
13. Zarco, Ducati, + 0,824
14. Rins, Suzuki, + 0,855
15. Marc Márquez, Honda, + 0,924
16. Viñales, Aprilia, + 1,066
17. Alex Márquez, Honda, + 1,068
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,129
19. Dovizioso, Yamaha, + 1,141
20. Lecuona, KTM, + 1,227
21. Bastianini, Ducati, + 1,313
22. Petrucci, KTM, + 2,002
23. Pedrosa, KTM, + 2,058
24. Savadori, Aprilia, + 2,973
MotoGP-Test Misano, Session 1 (21.9.)
1. Zarco, Ducati, 1:33,895 min
2. Bradl, Honda, +0,385 sec
3. Pedrosa, KTM, + 1,598
4. Pol Espargaró, Honda, + 4,126
5. Savadori, Aprilia, + 5,118
6. Quartararo, Yamaha, + 11,853
7. Mir, Suzuki, + 13,560
8. Viñales, Aprilia, + 14,669