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Johann Zarco (Ducati): «Müssen die Kinder schützen»

Von Tim Althof
Johann Zarco sieht die Regeländerung des Einstiegsalters als Sinnvoll an

Johann Zarco sieht die Regeländerung des Einstiegsalters als Sinnvoll an

Allmählich fährt sich Ducati-Pilot Johann Zarco aus seinem Tief hinaus. Der Franzose erreichte am Freitag den zweiten Platz im MotoGP-Klassement, er äußerte sich anschließend zum neuen Alterslimit der WM-Klassen.

Bei völlig verregneten Bedingungen am Freitagmorgen auf dem Misano World Circuit arbeitete sich Pramac Ducati-Fahrer Johann Zarco am Ende an die Spitze des MotoGP-Feldes. Der 31-Jährige setzte mit 1:42,374 Minuten die Bestzeit, 1,4 Sekunden vor Honda-Star Marc Márquez. Am Nachmittag gelang dem Franzosen am Ende keine Zeitenjagd, dennoch reihte er sich hinter seinem Ducati-Kollegen Jack Miller auf Position 2 ein.

«Es war ein guter erster Tag. Wir wussten, dass es regnen wird, aber am Anfang war es recht schwierig. Die Referenz vom letzten Mal war eine andere, denn heute war es deutlich kühler, das bemerkte man am Gefühl zu den Reifen und das war auch der Grund, warum einige Fahrer stürzten», sagte Zarco am Nachmittag. «Zum Glück entwickelte sich alles zum Guten für mich und Ende war ich vorne dabei. Die Rundenzeit überraschte mich sogar.»

Der Ducati-Pilot weiter: «Am Nachmittag war weniger Wasser auf der Strecke, deshalb war es einfacher für uns, den Medium-Reifen zu nützen. Wir hatten leider zu viel Bewegung im Bike und ich hatte eine deutlich größere Steigerung erwartet. Letztendlich war das Vertrauen auf der trockenen Linie gut, doch der Hinterreifen hat nicht besonders gut gearbeitet, deshalb konnten wir nicht mehr auf Zeitenjagd gehen.»

Nach einem starken Saisonstart, hatte der zweifache Moto2-Champion zuletzt arge Probleme, sich im Feld zu etablieren. Der Freitag muss ihm ordentlich Motivation gegeben haben. «Die zweite Saisonhälfte bereitet mir deutliche Probleme und wir haben die Chancen nicht wahrgenommen Platz 2 in der Gesamtwertung zu halten», betonte er im Interview. «In Austin bin ich in den Trainings wieder auf einem guten Level angekommen, der Sturz im Rennen war natürlich sehr ärgerlich. Aber das Wochenende war endlich wieder ein starkes, deshalb war es wichtig, diese Stärke mit nach Misano zu nehmen. Allerdings hatten wir hier bereits ein schwieriges Wochenende, aus diesem Grund nehme ich alles so, wie es kommt und wir möchten einfach das bestmögliche herausholen.»

«Wir haben noch drei Rennen zu beenden und wir können noch eine sehr gute Position in der Meisterschaft erzielen, deshalb wollen wir alles genießen und das gute Gefühl beibehalten, was wir seit kurzer Zeit wieder spüren.»

Am Freitag veröffentlichte die Dorna gemeinsam mit der FIM einen neuen Plan, der sich um das Einstiegsalter der Kinder in die einzelnen Klassen drehte. Unter anderem gilt in Zukunft eine Grenze von 18 Jahren für die Moto2- und Moto3-Weltmeisterschaft, nur wenige Ausnahmen erlauben einen Einstieg mit 17 Jahren. Was sagt der Ducati-Fahrer dazu? «Es ist gut, dass wir unsere Kinder schützen. Schwere Unfälle müssen vermieden werden, deshalb ist es nicht verkehrt das Alterslimit etwas zu erhöhen.»

Zarco: «Schaut man sich Fabio mit 22 Jahren an, er kann dieses Jahr MotoGP-Weltmeister werden. Es gibt nicht viele, die in dem Alter bereits auf diesem Level sind. Viele Fahrer benötigen etwas mehr Zeit, um zu lernen. 18 Jahre als Einstiegsalter für die Moto3 ist etwas zu früh, denn es gibt auch einige Fahrer, die mit 17 bereits sehr stark sind», begründete er seine Meinung. «Generell finde ich es aber vernünftig, den Fahrern etwas mehr Zeit zu geben, um zu lernen, denn es sollte nichts überstürzt werden. Das sage ich nicht nur, weil ich bereits 31 Jahre alt bin, ich war auch mit 25 Jahren Weltmeister.»

MotoGP Misano, kombinierte Zeiten nach FP2 (22. Oktober):

1. Miller, Ducati, 1:41,305 min
2. Zarco, Ducati, + 0,927 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,986
4. Lecuona, KTM, + 1,271
5. Oliveira, KTM, + 1,286
6. Marini, Ducati, + 1,296
7. Savadori, Aprilia, + 1,310
8. Bagnaia, Ducati, + 1,364
9. Petrucci, KTM, + 1,470
10. Martin, Ducati, + 1,504
11. Mir, Suzuki, + 1,537
12. Bastianini, Ducati, + 1,537
13. Alex Márquez, Honda, + 1,574
14. Marc Márquez, Honda, + 1,578
15. Rins, Suzuki, + 1,639
16. Quartararo, Yamaha, + 1,792
17. Binder, KTM, + 1,932
18. Pirro, Ducati, + 2,108
19. Pol Espargaró, Honda, + 2,165
20. Morbidelli, Yamaha, + 2,280
21. Viñales, Aprilia, + 2,374
22. Rossi, Yamaha, + 2,484
23. Nakagami, Honda, + 2,770
24. Dovizioso, Yamaha, + 3,338

MotoGP-Ergebnis, FP1, Misano (22. Oktober):

1. Zarco, Ducati, 1:42,374 min
2. Marc Márquez, Honda, + 1,417 sec
3. Miller, Ducati, + 1,625
4. Martin, Ducati, + 1,667
5. Morbidelli, Yamaha, + 1,680
6. Bagnaia, Ducati, + 1,809
7. Oliveira, KTM, + 1,869
8. Petrucci, KTM, + 1,950
9. Lecuona, KTM, + 2,031
10. Mir, Suzuki, + 2,139
11. Marini, Ducati, + 2,201
12. Rossi, Yamaha, + 2,377
13. Pirro, Ducati, + 2,514
14. Alex Márquez, Honda, + 2,637
15. Pol Espargaró, Honda, + 2,830
16. Rins, Suzuki, + 2,847
17. Viñales, Aprilia, + 3,071
18. Quartararo, Yamaha, + 3,103
19. Bastianini, Ducati, + 3,242
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,282
21. Dovizioso, Yamaha, + 3,507
22. Nakagami, Honda, + 3,672
23. Binder, KTM, + 3,778
24. Savadori, Aprilia, + 4,592

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