Pit Beirer (KTM): «Keine Sorgen wegen Raúl Fernández»
Seit Juli wird in italienischen und spanischen Medien immer wieder kolportiert, der Moto2-WM-Zweite werde 2022 nicht für das KTM Tech3 Factory Racing Team fahren, sondern sich mit Yamaha verbünden. Dabei haben Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis und Petronas-Yamaha-Teamprinzipal Razlan Razali dieses Thema bereits beim Spielberg-GP Anfang August begraben. Inzwischen hat das neue WITHU-Yamaha-RNF-Team von Razali das neue Fahrerduo Andrea Dovizioso und Darryn Binder bestätigt.
Doch die Spekulationen verstummen nicht. Zuletzt wurde sogar fantasiert, Raúl Fernández werde 2022 beim neuen Yamaha Master Camp Team noch einmal die Moto2-WM fahren und erst 2023 mit Yamaha in die «premier class» aufsteigen.
Auch das ist Unsinn, denn beim Master-Camp-Team haben bereits Supersport-WM-Ass Manuel González (zwei WM-Laufsiege 2021) und Keminth Kubo unterschrieben.
«Ich mag jetzt nicht zum wiederholen Mal bestätigen, dass Rául bei uns bleiben wird», sagt ein sichtlich genervter KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe schon im Juli betont, wir haben nichts zu verkaufen. Wir wollen keine Konventionalstrafen von anderen Teams, wir wollen normal mit unseren Fahrern weitermachen.»
Und KTM hat die Option auf Raúl Fernández im Frühjahr pünktlich eingelöst.
Auch Raúl Fernández versicherte gegenüber SPEEDWEEK.com, er sei ein KTM-Mann durch und durch, er sei in seiner ganzen Laufbahn auf KTM gefahren, schon im Red Bull Rookies-Cup. Nur ein Jahr lang fuhr er auf Mahindra, das war ein Reinfall – mit Platz 27 in der Junioren-WM 2017 im Aspar-Junior-Team.
Beirer versucht, dieses leidige Thema von der humoristischen Seite zu betrachten. «Ich glaube, dass momentan etwas Verwirrung aufgekommen ist. Denn wir verhandeln in der Motocross-WM mit einem Ruben Fernández, der für Honda fährt. Wir haben Augusto Fernandez von Marc VDS für das Ajo-Moto2-Team verpflichtet, dazu haben wir die Brüder Rául und Adrián Fernández bei uns… Wir wollen auch Adrián 2022 in der Moto3 bei einem unseren Teams sehen. Aber wir haben momentan kein Team mehr, auf das wir direkten Einfluss haben und das ihm eine komplette GP-Saison garantiert. Aber er kann bei BOE Owlride sechs Rennen fahren, bis der Rookies-Cup-Zweite David Munoz 16 Jahre alt ist. Da könnte er einsteigen, auch wenn sein Papa mit dieser Lösung noch nicht so happy ist. Aber Adrián könnte bei den ersten Rennen sein Talent zeigen. Danach wird sich sicher bei einem anderen Team etwas ergeben.»
Nachsatz von Pit Beirer: «Wir bemühen uns momentan mehr um einen Platz für Adrian als wir uns Gedanken über Rául machen müssen.»