Joan Mir über Vertrag: Weiß nicht, was ich tun werde
Joan Mir ist mindestens noch eine weitere Saison in der Box von Suzuki aufzufinden
Mit hypothetischen Fragen will sich Joan Mir nicht aufhalten. Den Piloten aus Spanien interessiert es nicht, was für ihn möglich gewesen wäre, wenn er anstelle auf seiner Suzuki auf einer Yamaha oder einer Ducati gesessen wäre. «Wir werden es nie erfahren», sagte Mir in einem Interview mit der spanischen Sporttageszeitung «Marca». «Es interessiert mich aber auch nicht, denn ich habe mich nicht auf die anderen Hersteller konzentriert. Ich wollte unser Motorrad verbessern.»
Trotzdem ist ihm natürlich nicht verborgen geblieben, dass die Ducati Stärken auf der Geraden hat und die Schwächen in den Kurven überwunden hat. Den Unterschied zur Yamaha macht Mir in der Performance im Qualifying aus. Er sagt aber auch: «Sicherlich ist der Fahrer wichtiger als noch vor ein paar Jahren, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es sich immer noch um einen Sport handelt, bei dem wir ein Motorrad fahren. Das Bike ist also auch sehr wichtig. Es gibt Jahre, in denen es besser laufen kann, und es gibt Jahre, in denen es nicht so läuft, wie man es erwartet.»
Für Mir war die Saison 2021 ein Jahr, in dem nicht alles nach Plan lief. Ohne Sieg wurde er WM-Dritter. Der Titelträger von 2020 war mit seiner Leistung nicht zufrieden. Der Kritik von Kevin Schwantz, der über Mir sagte, er habe nicht das Maximum herausgeholt, widerspricht er aber vehement: «Ich bin mit demselben Motorrad in jedem Rennen schneller gewesen als im Vorjahr. Die anderen Fahrer waren einfach noch stärker und ich konnte nicht den Sprung machen, den ich mir erhofft habe.»
Das lag auch an den internen Problemen bei Suzuki. Nach dem Abgang von Davide Brivio lastete viel mehr Arbeit auf den verbliebenen Verantwortlichen. Gelöst wurde das Problem nicht. Mirs Vertrag läuft nach der Saison 2022 aus, aber wird er vor dem Saisonstart schon verlängern? «Wir wollen sehen, was auf dem Markt passiert», antwortet Mir. «Ich vertraue Suzuki, ich weiß aber nicht, was ich tun werde. Wenn Suzuki und ich dieselben Ziele haben, dann werde ich sicher bleiben.»
Im Titelkampf erwartet er neben den Ducati-Rivalen und Fabio Quartararo auch Marc Márquez. Aber wen fürchtet Mir am meisten? «Ich kann mich nicht entscheiden. Fabio hat 2021 auf spektakuläre Weise gewonnen und Marc hat in anderen Jahren auf noch bessere Weise gewonnen. Beide werden uns das Leben schwer machen», ist sich Mir sicher. «Aber auch vor Ducati haben wir Respekt. Sie sind in der Regel die Vorreiter, wenn es um neue Evolutionsschritte geht.»