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Honda für Márquez entwickelt? Espargaró widerspricht

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und Pol Espargaró auf der 2021er-RC213V

Marc Márquez und Pol Espargaró auf der 2021er-RC213V

Der Prototyp der neuen RC213V für die MotoGP-Saison 2022 weckte bei allen Honda-Piloten große Hoffnungen. Jedoch sei auch das alte Bike nicht auf Marc Márquez zugeschnitten gewesen, meint Pol Espargaró.

Als Marc Márquez nach seinem folgenschweren Sturz in Jerez am 19. Juli 2020 verletzungsbedingt ausfiel, blieben bei Honda auch die Erfolge aus. Der größte Motorrad-Hersteller der Welt musste 21 MotoGP-Rennen auf einen Sieg warten und erlebte damit die längste Durststrecke seit der Vollzeit-Rückkehr in die «premier class» im Jahr 1982. Abhilfe schaffte erst Márquez selbst, der nach 581 Tagen und einer rund elfmonatigen Verletzungsmisere samt drei Oberarm-Operationen am 20. Juni 2021 auf dem Sachsenring erstmals seit dem Saisonfinale 2019 wieder gewann.

Honda sah sich daher immer wieder mit der Kritik konfrontiert, man habe sich bisher zu sehr auf die Kombination aus Marc Márquez und der RC213V verlassen. Den Prototyp der 2022er-Maschine beschrieben die übrigen Honda-Piloten nach dem Jerez-Test dann als ein «ganz anderes Konzept». Ist das Motorrad damit auch für alle einfacher zu fahren?

«Ich glaube nicht, dass das alte Motorrad auf Marc zugeschnitten war und er deshalb den großen Vorteil hatte», entgegnete Pol Espargaró. «Ein Motorrad basiert auf den Kommentaren der Fahrer. Die Fahrer sagen etwas; die Ingenieure machen, was die Fahrer sagen, und dann versuchen die Fahrer, so schnell wie möglich zu sein. Auf dem alten Bike war und ist Marc ein Genie, weil seine Fahrweise die beste ist. Es ist nicht so, dass das Motorrad besser zu ihm passte als zu den anderen. Es liegt daran, dass er gut ist», hielt der 30-jährige Honda-Werksfahrer mit Blick auf seinen Teamkollegen und achtfachen Weltmeister fest.

«Das neue Motorrad ist anders, das stimmt», fuhr Espargaró dann fort. «Der Fokus lag mehr auf dem Hinterradgrip, das bestätigten auch Taka [Nakagami] und Alex [Márquez]. Marc spielte in Misano aber auch damit und fühlte sich wohl. Honda nahm die Kommentare aller Fahrer und versuchte, ein besseres Motorrad hinzustellen – und es war besser. Das Jahr über klagten wir über verschiedene Probleme und sie brachten etwas, das super anders ist. Das Feedback aller Fahrer ist ziemlich auf einer Line, wir waren recht glücklich mit den Änderungen.»

Der WM-Zwölfte von 2021 mahnte jedoch auch: «Es ist erst der Beginn, wir müssen das Motorrad auf unterschiedlichen Strecken testen und schauen, ob es dort auch schneller ist. Wir müssen ruhig bleiben, denn die Dinge können sich schnell wenden.»

Nach dessen erfolgreichen Test auf der Honda RC213V-S in Portimão freut sich Pol Espargaró zudem auf die Zusammenarbeit mit seinem Repsol-Honda-Teamkollegen: «Dass Marc Márquez an der Pre-Season teilnimmt, wird auch super wichtig, um an diesen fünf Testtagen das Bike bestmöglich für den Start der Saison hinzubekommen.»

MotoGP-Testkalender 2022

MotoGP Shakedown-Test
31. Januar bis 02. Februar: Sepang/Malaysia

IRTA-Tests für die MotoGP-Klasse
05. bis 06. Februar: Sepang/Malaysia
11. bis 13. Februar: Mandalika Street Circuit/Indonesien

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