Remy Gardner (KTM): «Casey Stoner ist beeindruckend»
Remy Gardner im 2022er-Look
Am gestrigen Donnerstag enthüllte KTM in einer digitalen Präsentation das neue Arbeitsgerät von MotoGP-Rookie Remy Gardner, die RC16 in den Tech3-Farben. Der Sohn von 500-ccm-Weltmeister Wayne Gardner steht vor seiner ersten Saison in der Königsklasse. Für dieses Ziel verließ er schon früh seine Heimat.
Mittlerweile lebt Remy Gardner seit zehn Jahren in Spanien, die Landessprache spricht er längst fließend. Er wohnt mit seiner Freundin in Sitges südwestlich von Barcelona. Im Gegensatz zu seinem Landsmann Jack Miller kehrte Remy auch in der Winterpause nicht nach Australien zurück. Trotzdem würde der in Sydney geborene Moto2-Weltmeister nicht sagen, dass er sich von seinen Wurzeln verabschiedet habe. «Aber wenn du in der WM fahren willst, musst du in Europa sein», gab er zu bedenken.
«Es ist schwierig, weil wir zehn Monate im Jahr Rennen fahren. Damit bleiben mir zwei Monate, wenn ich zurück nach Australien will. Davon musst du aber mindestens einen Monat lang trainieren und das musst du auch in Barcelona machen. Denn du hast ja alles dort. Damit bleibt dir ein Monat, zwischen dem letzten Rennen, ein bisschen Relax zu Hause, dann musst du deine Sachen in Ordnung bringen – und dann noch für eine Woche nach Australien zu fliegen, ist auch nicht das Wahre… Es ist vor allem zeitlich schwierig. Das ist das echte Problem», erklärt der 23-jährige Gardner.
«Ich bin glücklich in Spanien», fuhr Remy fort. «Ich habe meine Freundin hier, meinen Hund und ihre Familie. Im Moment spielt sich mein Leben also in Barcelona ab, aber ich habe immer noch Aussie-Blut in mir – und meinen Akzent!»
Remy, bist du mit Jack Miller befreundet?
Ja. Er lebt in Andorra, das ist ein bisschen weit weg, aber er ist ein guter Kerl.
Wie war es, den zweifachen MotoGP-Weltmeister Casey Stoner am Ende des Vorjahres wieder im Fahrerlager anzutreffen? Er scheint es vermisst zu haben.
Das war schön. Es war gut, Casey wiederzusehen. In den vergangenen Jahren hörte man nicht allzu viel von ihm, aber in Portugal unterhielt ich mich mit ihm. Sein Crew-Chief, Massimo, war zuletzt meiner. Er kam in meine Box und wir setzten uns zusammen und sprachen vielleicht eineinhalb Stunden nur über Motorräder, wie man einGP-Bike fährt, wie schrecklich die Elektronik ist und solche Dinge. Ich mochte sie auch nicht, er hat schon ziemlich recht.
Es war gut. Er gab mir ein paar Tipps, die mir auch auf dem Moto2-Bike halfen. Es wäre schön, wenn wir Casey ein bisschen öfter im Paddock sehen würden. Er ist ein wirklich guter Kerl. Ich glaube, dass oft unterschätzt wird, was er getan hat und woher er kommt. Es ist wirklich beeindruckend.
Er zog als junger Kerl nach England, nach Europa, und lebte in einem Wohnmobil. Er sagte selbst, dass er viel Druck von seiner Familie und so weiter hatte, und ihm gelang es, das alles zu überwinden. Aus meiner Sicht ist das ziemlich beeindruckend.
Auch deshalb war seine Karriere kurz.
Sicher. Er war ausgebrannt.