Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Angstzustände: So sehr litt Ex-Champion Casey Stoner

Von Mario Furli
Casey Stoner auf einem Archivbild aus seiner Zeit als aktiver MotoGP-Pilot

Casey Stoner auf einem Archivbild aus seiner Zeit als aktiver MotoGP-Pilot

Der zweifache MotoGP-Weltmeister Casey Stoner (36) sprach schon in den vergangenen Jahren offen über seine gesundheitlichen Probleme. Dennoch sind seine jüngsten Aussagen besonders schockierend.

Casey Stoner beendete seine WM-Karriere 2012 nach zwei Titelgewinnen, 45 GP-Siegen (38 allein in der Königsklasse), total 89 Podestplätzen und 43 Pole-Positions im Alter von nur 27 Jahren. Bis 2018 war der zweifache MotoGP-Weltmeister noch als Testfahrer aktiv. Danach zog er sich vermehrt zurück.

Als der inzwischen 36-jährige Australier im November 2021 erstmals nach dreieinhalb Jahren wieder im GP-Fahrerlager zu Gast war, sprach er bereits offen über seinen Kampf gegen das Chronische Erschöpfungssyndrom in den vergangenen Jahren. «Ich hatte mental Mühe und körperlich extreme Probleme», schilderte der Familienvater.

Nun machte Stoner im Podcast «Gypsy Tales» öffentlich, dass ihm zudem Angstzustände massiv zu schaffen machen, was zu seiner aktiven Rennfahrerzeit allerdings nie diagnostiziert wurde. «Ich habe diese Diagnose auch erst kürzlich erhalten», schilderte Casey. «Ich dachte damals wirklich, das wäre nur etwas, das sich Leute ausgedacht haben – eine andere Art von Stress. Jeder ist doch mal gestresst.»

«Es wäre einfacher für mich gewesen, hätte ich davon schon während der Karriere gewusst. Ich hätte vielleicht ein bisschen besser mit der Situation umgehen können», meint der zweifache MotoGP-Weltmeister rückblickend. «Man nahm mir übel, dass ich mich ein bisschen von den Leuten und den Medien abschottete. Aber ich fühlte mich in Massen nie wohl. All diese Dinge», erklärte er.

«Und erst der Renntag, über Jahre, abgesehen vielleicht von meinen letzten zwei Rennfahrerjahren in der MotoGP… Je besser ein Rennwochenende lief und je schneller ich war, umso mehr wollte ich sterben», fand Stoner erschreckend deutliche Worte. «Ich lag buchstäblich zusammengerollt auf dem Boden meines Wohnmobils, mit einem Knoten im Bauch, ich fühlte mich krank wie ein Hund. Ich wollte nicht Rennen fahren, ich hätte mich nicht schlimmer fühlen können.»

«Ich spürte den Druck des Teams und von allen, die mir jemals geholfen haben, den ganzen Rest. Du hast dort ein Team von bis zu 70 Leuten und wenn du der Nummer-1-Fahrer bist und jeder erwartet, dass du jedes Wochenende gewinnst, wog das schwer auf mir.»

«Und erst nach dem Ende meiner Karriere wurde mir klar, warum ich damit so zu kämpfen hatte», fuhr Stoner fort. «Dann legte ich mir mein eigenes kleines Mantra zu, das mir in den letzten paar Jahren sehr geholfen hat: ‚Du kannst nur das tun, was du tun kannst, und du kannst nicht mehr als das tun‘.»

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