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Marc Márquez (Honda): «Das Risiko gehört dazu»

Von Simon Patterson
Marc Márquez beim Mandalika-Test

Marc Márquez beim Mandalika-Test

Auch nach den vielen Stürzen, Verletzungen und Operationen der letzten Jahre wird Marc Márquez seine Rennstrategie nicht ändern. «Das Risiko ist Teil meiner Philosophie», sagt der Honda-Star.

Für den 28-jährigen Repsol-Honda-Star Marc Marquez beginnt am Wochenende in Doha/Katar die zehnte Saison bei HRC in der «premier class». Er hat in dieser Kategorie bisher sechs MotoGP-WM-Titel und 59 Rennen gewonnen. Im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com spricht der Spanier offenherzig über die Vergangenheit und seine Pläne für die Zukunft. «Ich will noch einmal um den Weltmeistertitel kämpfen. Vielleicht klappt es 2022 noch nicht. Aber man weiß nie...» 

Marc, Repsol-Honda-Teamprizipal Alberto Puig glaubt, du wärst ohne den Jerez-Sturz vor eineinhalb Jahren auch 2020 und 2021 Weltmeister geworden.

Das weiß man nie. Ich mag über Wenn und Aber nicht reden. Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern. Es gab ja in der Vergangenheit auch andere Begebenheiten…

Aber es stimmt, ich bin nach einem sehr schönen Jahr 2019 mit viel Zuversicht in das Jahr 2020 gegangen. ich habe mich gut gefühlt, das Motorrad hat ordentlich funktioniert.

Sogar im Vorjahr war unser Bike gut genug für den Titelgewinn. Das habe ich in einigen Interviews auch eingeräumt.

Unsere Werkzeuge waren vorhanden. Aber ich bin erst beim dritten Grand Prix in die WM 2021 zurückgekehrt.

Vergessen wir die Vergangenheit. Wir haben im Vorjahr ein paar Fehler gemacht, aber wir haben daraus unsere Lehren gezogen. Wir haben mehr Erfahrung. Jetzt ist es an der Zeit, wieder um den Titel zu kämpfen. Vielleicht klappt es in diesem Jahr noch nicht. Aber man weiß das nie.

Die Absicht ist auf jeden Fall, dieses Jahr an die Spitze zurückzukehren… Ich weiß, das wird ein langsamer Prozess. Denn ich werde beim ersten Rennen noch nicht im Vollbesitz meiner Kräfte sein; ich werde in Doha noch nicht voll angreifen können.

Die vielen Stürze haben bei dir ihren Tribut gefordert. Du warst oft verletzt. Musst du die Rennen jetzt mit einer anderen Strategie in Angriff nehmen?

Natürlich ist das Risiko vorhanden. Aber du kannst nicht an den Start gehen und dir denken: ‚Nein, ich werde nicht pushen, weil ich mich sonst verletzen könnte.‘

Ich gehe viel Risiko ein – und ich bezahle dafür. Wenn ich kein Risiko eingehe, bekomme ich keine Rechnung dafür. Aber wenn ich nichts riskiert hätte, wäre ich schon 2013 nicht MotoGP-Weltmeister geworden.

Auch die MotoGP-WM 2017, als ich beim Finale in Valencia gegen Lorenzo gekämpft habe, war mit viel Risiko verbunden. Ich erinnere mich gar nicht an alle riskanten Rennen, es gibt zu viele. Ohne Risiko hätte ich so manchen Weltmeistertitel nie gewonnen. Am Ende ist das meine Philosophie.

Es stimmt, manchmal suchen dich Verletzungen heim, wenn du es nicht erwartest. So war es auch im letzten Oktober mit der Doppelsichtigkeit. Aber jetzt fühle ich mich wieder besser.

Ich habe entschieden, kein Motocross-Training mehr zu machen, weil es mit den Sprüngen zu gefährlich ist. Als ich mich da Ende Oktober verletzt habe, waren nur noch zwei MotoGP-Rennen zu fahren…

Aber ich habe mich auch beim Brünn-GP einmal verletzt. Dabei war es nicht einmal eine schnelle Kurve, in der der Crash passiert ist.

Man weiß nie, wann und wo es dich erwischt.

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