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Marc Márquez: «Es war Zeit für einen 'big change'»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez auf der größer gewordenen Honda RC213V

Marc Márquez auf der größer gewordenen Honda RC213V

«Wenn ein Werk zwei Jahre keinen Titel gewinnt, wird es Zeit für grobe Veränderungen», sagt Marc Márquez. Denn Honda hat ein komplett neues MotoGP-Bike gebaut. «Es hat Potenzial», ist Marc überzeugt.

Für Marc Márquez beginnt am Wochenende in Doha/Katar die vierte Saison hintereinander, in der er durch eine Verletzung gehandicapt ist. Vor der Saison 2019 wurde die linke Schulter operiert, ein Jahr später die rechte, vor 2021 laborierte er an den Nachwirkungen von die Oberarm-Operation und zwei Knochentransplantationen inklusive einer Infektion, er verpasste die ersten zwei Grand Prix. Und ab Ende Oktober 2021 war der Repsol-Honda-Star (HRC-Vertrag bis Ende 2024!) nach einem Offroad-Sturz wegen Doppelsichtigkeit für sechs Wochen zum Nichtstun verdammt.

Honda hat die RC213V für 2022 kräftig umgebaut. Wie mühsam war es für Marc, sich an das neue Bike zu gewöhnen, nachdem er im November den Jerez-Test versäumt hat?

«Bisher ist mir die Anpassung noch nicht ganz gelungen», räumte Mac Márquez vor dem Saisonstart im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com-Mitarbeiter Simon Patterson ein. «Aber wir hatten nur zwei Testtage in Sepang und noch zwei in Mandalika. Es stimmt, alle anderen Honda-Fahrer sind schon in Jerez mit diesem Bike gefahren. Sie konnten also das Motorrad früher für ihren Fahrstil anpassen. Das Motorrad ist größer geworden, ich fühle mich bisher nicht ganz komfortabel damit, wenn ich auf Zeitenjagd gehe. Ich bin ein Fahrer, der trotzdem eine einzelne schnelle Runde mit diesem Motorrad drehen kann. Aber ich weiß: Für eine komplette Saison musst du das Bike verstehen. Du musst wissen, wie du es umbauen kannst. Wir haben in Malaysia Fortschritte gemacht. Aber in Indonesien waren die Fortschritte nicht so groß, wie wir gehofft haben. Vielleicht passieren wir uns bei den Rennen ein paar strategische Fehler, wenn es darum geht das Beste aus dem Motorrad herauszuquetschen. Aber ich bin überzeugt: Das Potenzial ist vorhanden.»

Ist Márquez enttäuscht, weil Honda diesmal bei der Entwicklung einen anderen Weg eingeschlagen hat? «Nein, ich bin nicht enttäuscht. Ich bin Honda sogar dankbar, dass sie so große Anstrengungen unternommen haben. Ich habe den Honda-Technikern aber gesagt, ich will in Sepang mit meinem 2021-Bike beginnen und dann umsteigen. Nach den ersten Runden mit der 2022-Honda habe ich sofort verstanden, dass hier viel Potenzial schlummert. Daraus müssen wir jetzt Kapital schlagen. Ich bin froh, dass Honda so emsig schuftet, um unser Bike konkurrenzfähiger zu machen. Sie haben beim Bau dieses Motorrads die Kommentare aller Fahrer berücksichtigt.»

«Wenn ein Werk keinen Fahrer hast, der um den MotoGP-WM-Titel kämpft, musst du beim neuen Bike etwas Dramatisches verändern», meint Marc. «Solange du dauernd gewinnst, wird keine drastische Veränderung in Angriff genommen. Jetzt war es Zeit für einen ‚big change‘. Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Motorrad. Aber wir müssen erst verstehen, wie es sich auf den unterschiedlichen Rennstrecken verhält. In Malaysia ist es für mich gut gelaufen.»

«Letztes Jahr war die ‚single hot lap’ meine Schwäche», blickt der sechsfache MotoGP-Weltmeister zurück. «Jetzt werden wir bald sehen, ob es ‘boom’ macht und ich vorne mitmischen. Ich bin gespannt.»

Mandalika-Test, kombinierte Zeiten (19. bis 21.2.):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

Sepang-Test, 5./6. Februar, kombinierte Zeiten:

1. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,131 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,157
3. Jorge Martin, Ducati, 1:58,243
4. Alex Rins, Suzuki, 1:58,261
5. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,261
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,265
7. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,313
8. Marc Márquez, Honda, 1:58,332
9. Johann Zarco, Ducati, 1:58,413
10. Pol Espargaró, Honda, 1:58,420
11. Luca Marini, Ducati, 1:58,430
12. Joan Mir, Suzuki, 1:58,529
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:58,607
14. Jack Miller, Ducati, 1:58,645
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,701
16. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:58,710
17. Alex Márquez, Honda, 1:58,800
18. Brad Binder, KTM, 1:59,016
19. Raúl Fernández, KTM, 1:59,180
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:59,197
21. Cal Crutchlow*, Yamaha, 1:59,262
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:59,284
23. Remy Gardner, KTM, 1:59,348
24. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:59,365
25. Darryn Binder, Yamaha, 1:59,857
26. Sylvain Guintoli*, Suzuki, 1:59,996
27. Lorenzo Savadori*, Aprilia, 2:04,385
28. Takuya Tsuda*, Suzuki, 2:05,678

*= Testfahrer

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