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Marc Márquez: «Als hätte ich die Marke gewechselt»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez gestern in Doha: Die Zuversicht steigt

Marc Márquez gestern in Doha: Die Zuversicht steigt

Repsol-Honda-Star Marc Márquez sagt, seine neue Honda sei die erste völlige Neuentwicklung seit 2013. Trotz der Verletzungspause traut er sich zu, in Katar um den Sieg zu fighten.

Marc Márquez hat in den letzten Wochen mehrmals betont, dass er sich nach der Verletzung vom Oktober körperlich noch nicht auf dem optimalen Stand befindet und er beim Saisonstart in Doha am Wochenende mit Einschränkungen rechnet. Dazu hat er sich mit der neuen Honda RC213V noch nicht perfekt angefreundet, wie Platz 17 beim Lombok-Test beweist. In Sepang erzielte er die achtbeste Zeit.

Doch der Repsol-Honda-Start traut sich trotzdem zu, am Sonntag auf dem Losail Circuit um den Sieg zu fighten.

Der 28-jährige Spanier hat in Doha in der «premier class» bisher nur 2014 gewonnen, das war jene Saison, als er die ersten zehn Rennen der Saison für sich entschied.

«Ich bin froh, dass ich im Gegensatz zu 2021 beim ersten Grand Prix mitfahren kann», stellte Marc fest. «Das ist wichtig. Nach dem Winter stand lange nicht fest, ob ich an den Tests in Malaysia und Mandalika teilnehmen kann. Doch nach dem Test in Lombok habe ich Fortschritte bei meiner körperlichen Verfassung gespürt, und das war beruhigend und erfreulich. Jetzt bin ich gespannt, was ich bei diesem ersten Rennen 2022 erreichen kann. Ich möchte mit den Jungs um den Titel fighten. Vielleicht bin noch beim Katar-GP noch nicht ganz bereit dazu. Während der zwei Trainingstage werden wir besser abschätzen können, wo wir stehen.»

Was muss sich beim Set-up noch ändern, damit sich der 59-fache MotoGP-Sieger (drei Siege im Jahr 2021) auf dem neuen Bike absolut wohlfühlt? «Honda hat beim Motorrad einen großen Schritt gemacht. Ehrlich gesagt, es fühlt sich an, als hätte ich die Marke gewechselt. Es ist ein komplett anderes Bike. Seit ich 2013 zum Honda-Team gestoßen bin, hat es immer wieder technische Veränderungen gegeben. Aber der Charakter der Maschine war immer ähnlich wie im Vorjahr. Jetzt haben wir eine riesige Veränderung erlebt. In Sepang hatte ich anfangs Mühe, aber das Potenzial kam rasch zum Vorschein, denn über eine einzelne Runde war ich bald konkurrenzfähig. In Mandalika habe ich das Bike besser an meinen Fahrstil angepasst, es waren Fortschritte zu spüren.»

«Bei den ersten Grand Prix werden wir weitere Details finden», ist Márquez vor seiner zehnten MotoGP-Saison überzeugt. «Die Basis ist vielversprechend. Das ist gut. Jetzt bin ich neugierig, wie stark wir im Qualifying und bei Rennbedingungen sein werden.»

Wird 2022 wegen der geringen Zeitabstände und der vielen aktuellen Werksmaschinen die engste und härteste Weltmeisterschaft der Geschichte? Schließlich sind nicht weniger als 20 der 24 Bikes Werksmaschinen des Jahrgangs 2022. Nur Darryn Binder (Yamaha) und die Ducati-GP21-Fahrer Bezzecchi, Di Giannantonio und Bastianini (er bekommt 2022-Updates) treten mit Vorjahres-Modellen an.

«Bei den Tests lagen die Zeiten eng beisammen, das ist richtig», bemerkte der Honda-Star. «Aber das war schon bei den Tests der letzten Jahre immer der Fall. Lass‘ uns die ersten vier, fünf Rennen abwarten. Dann werden wir beurteilen können, wo die Topfahrer stehen. Es wird auf jeden Fall interessante, so viele ebenbürtige Rennmaschinen zu sehen. Dadurch wird das Level der Fahrer ausgeglichener – und das sorgt für Spannung und Interesse.»


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