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Pit Beirer (KTM): Heute zwei Fahrer in den Top-Ten?

Von Günther Wiesinger
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer ist in Doha gespannt auf das Abschneiden von Brad Binder (7. Startplatz). Er sagt aber auch: «Miguel Oliveira macht mir keine Sorgen. Im Gegenteil, er macht mir viel Freude.»

Die beiden Red Bull-KTM-Werkspiloten Brad Binder und Miguel Oliveira qualifizierten sich auf den Plätzen 7 und 14 für den Katar-GP, die Rookies Remy Gardner und Raúl Fernández aus dem KTM Tech3 Factory Team fahren von den Startplätzen 22 und 23 los. «Es ist Zeit, dass die Saison heute richtig losgeht, denn theoretischer Rennsport ist sowieso sehr uninteressant», stellte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Die Hoffnungen von KTM ruhen nach dem Training in erster Linie auf Brad Binder, der 2021 WM-Sechster wurde und am Freitag auf dem Losail Circuit mit der Bestzeit im FP1 überraschte. Auch im Qualifying 1 ließ der Südafrikaner alle Gegner hinter sich.

Miguel Oliveira, immerhin dreifacher MotoGP-Sieger, war bisher ein Sorgenkind. Er hat in den letzten neun Rennen 2021 nur neun Punkte gesammelt und steht bisher meist im Schatten seines Teamkollegen Brad Binder.

«Aber Miguel macht mir keine Sorgen. Seine langwierige Handverletzung vom Spielberg-GP ist ausgeheilt. Er hat diese Verletzung im Vorjahr verschleppt und dann nie mehr zu seine Form zurück gefunden», sagt Beirer. «Wir haben damals gleichzeitig mit ihm versucht, das Motorrad weiter zu entwickeln. Das war sicher nicht der richtige Weg. Jetzt hat Miguel für 2022 ein besseres Motorrad vorgefunden, er selbst hat wieder seine Ruhe gefunden. Er ist nach der Winterpause wieder richtig fit. Also werden wir mit Miguel wieder einen Schritt machen und zur alten Stärke zurückfinden. Miguel macht mir alles andere also Sorgen. Er macht mir viel Freude.»

Oliveira merkte an, er müsse sich künftig auch mal mit durchschnittlichen Ergebnisse abfinden.

Beirer: «Miguel hat uns letztes Jahr mit drei Podestplätzen in Serie ab Mugello aus einer sehr schwierigen Phase rausgeführt. Er ist dann noch in Assen auf Platz 5 gelandet, das waren Topresultate. Miguel hatte dann beim Steiermark-GP die Hoffnung, den Heim-GP für KTM zu gewinnen. Er hat sich dann gleich im FP1 verletzt. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass die rechte Hand gebrochen war. Er hat dann weitere Schwierigkeiten bekommen mit einer körperlichen Infektion. Es ging ihm einfach nicht gut. Diese Probleme liegen jetzt hinter uns. Jetzt hat er eine Familie gegründet, das Kind ist auf die Welt gekommen, Miguel ist körperlich topfit und austrainiert. Jetzt machen wir ein Re-set. Und natürlich muss ein Fahrer zwischendurch auch durchschnittliche Ergebnisse akzeptieren. Denn jeder weiß, wie eng die MotoGP-Klasse in den letzten Jahren geworden ist. Dadurch kann auch ein durchschnittliches Ergebnis für den Punktestand sehr wichtig sein. Aber natürlich hoffen wir nicht nur auf durchschnittliche Ergebnisse, sondern auch auf gute.»

Was musste heute um 16 Uhr beim Saisonstart passieren, damit der KTM-Rennchef zufrieden nach Hause fliegt?

Beirer denkt eine Weile nach. «ich wünsche mir von der MotoGP vier gesunde Fahrer. Wir werden nach diesem ersten Rennen ein paar Punkte in der Tasche haben. Nachher liegt noch eine lange Saison mit 21 weiteren Rennen vor uns», hält der ehemalige 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister fest. «Natürlich wollen wir gescheit performen. Zwei der vier Fahrer sollten in den Top-Ten ordentlich angreifen. Das Wichtigste ist, dass wir alle vier Fahrer ins Ziel kriegen und dass wir unverletzt aus Doha abreisen. Dann kann für uns eine tolle Saison beginnen.»

Ergebnis Q2 in Doha, 5. März

1. Jorge Martin, Ducati, 1:53,011 min
2. Enea Bastianini, Ducati, 1:53,158
3. Marc Márquez, Honda, 1:53,283
4. Jack Miller, Ducati, 1:53,298
5. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,319
6. Pol Espargaró, Honda, 1:53,346
7. Brad Binder, KTM, 1:53,350
8. Joan Mir, Suzuki, 1:53,407
9. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:53,411
10. Alex Rins, Suzuki, 1:53,481
11. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,635
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,982

Im Q1 ausgeschieden, Startplätze 13 bis 24:

13. Johann Zarco, Ducati, 1:53,780 min
14. Miguel Oliveira, KTM, 1:53,819
15. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:53,915
16. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,038
17. Luca Marini, Ducati, 1:54,222
18. Alex Márquez, Honda, 1:54,224
19. Maverick Viñales, Aprilia, 1:54,228
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:54,244
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:54,276
22. Remy Gardner, KTM, 1:54,378
23. Raúl Fernández, KTM, 1:54,889
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:56,011

 


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