Bei Enea Bastianini (Ducati/1.) flossen die Tränen
Grenzenloser Jubel um MotoGP-Sieger Enea Bastianini
Noch bevor die letzte von 22 Runden anbrach, kullerten in der Gresini-Box am Losail International Circuit bereits die Tränen. Team Principal Nadia Padovani hatte den Traum ihres im Februar 2021 verstorbenen Mannes Fausto Gresini mit Unterstützung der gemeinsamen Söhne Lorenzo und Luca sowie des Kaufmännischen Direktors Carlo Merlini erfolgreich umgesetzt: Nach sieben Joint-Venture-Jahren mit Aprilia tritt Gresini 2022 erstmals wieder als eigeneständiges Independent Team in der Königsklasse der Motorrad-WM ein. Auf der letztjährigen Ducati GP21 bescherte Enea Bastianini dem Rennstall aus Faenza mit seinem ersten MotoGP-Sieg einen traumhaften Einstand und emotionale Szenen.
«Es ist für uns und das ganze Team ein so emotionaler Moment, wir haben am Ende des Rennens alle geweint», erzählte Bastianini am Sonntagabend in Doha, nachdem er seinen Sieg Fausto Gresini gewidmet hatte. «Wir haben schon in den Tests einen sehr guten Job gemacht und an diesem Wochenende war das Set-up unglaublich. Wir haben sehr gut mit der Elektronik gearbeitet, um bereit zu sein für das Rennen. Im Warm-up war meine Pace wirklich gut, da war mir klar: ‚Okay, ich kann das Rennen gut managen.‘ Ich habe mich für de Medium-Hinterreifen entschieden und das war am Ende die beste Wahl für mich. Ich habe in den letzte sechs bis acht Runden gepusht – und das Rennen gewonnen», stellt er selbst noch etwas ungläubig fest.
Zur Konkurrenz sagte der 24-jährige Italiener: «Pol Espargaró war so schnell und er hat den Reifen auch gut geschont, wenn man bedenkt, dass er die weiche Reifenmischung gewählt hatte. Honda hat aus meiner Sicht einen sehr guten Schritt gemacht, sie sind sehr konkurrenzfähig. Dazu kam heute – für mich unerwartet – Binder. Er hat ein sehr gutes Rennen gemacht. Es war nicht einfach für mich zu gewinnen, aber ich habe es geschafft!»
«Jetzt habe ich auch den MotoGP-Sieg. Ich glaube, mein Potenzial habe ich schon in der Moto2-Klasse verstanden, aber in der MotoGP ist es nicht einfach und manchmal ist es nicht möglich, vorne zu sein. Aber ich bin hier, um immer und überall mein Bestes zu geben», kündigte der neue MotoGP-WM-Leader und Moto2-Champion von 2020 an.
MotoGP-Ergebnis, Doha, 6. März:
1. Enea Bastianini, Ducati, 22 Runden in 42:13,198 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,346 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 1,351
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,242
5. Marc Márquez, Honda, + 4,099
6. Joan Mir, Suzuki, + 4,843
7. Alex Rins, Suzuki, + 8,810
8. Johann Zarco, Ducati, + 10,536
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 10,543
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 14,967
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 16,712
12. Maverick Viñales, Aprilia, + 23,216
13. Luca Marini, Ducati, + 27,283
14. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 27,374
15. Remy Gardner, KTM, + 41,107
16. Darryn Binder, Yamaha, + 41,119
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 41,349
18. Raúl Fernández, KTM, + 42,357
– Jorge Martin, Ducati, 11 Runden zurück
– Francesco Bagnaia, Ducati, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 16 Runden zurück
– Jack Miller, Ducati, 16 Runden zurück
WM-Stand nach 1 von 21 Grand Prix:
1. Bastianini 25 Punkte. 2. Brad Binder 20. 3. Pol Espargaró 16. 4. Aleix Espargaró 13. 5. Marc Márquez 11. 6. Mir 10. 7. Rins 9. 8. Zarco 8. 9. Quartararo 7. 10. Nakagami 6. 11. Morbidelli 5. 12. Viñales 4. 13. Marini 3. 14. Dovizioso 2. 15. Gardner 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 25 Punkte. 2. KTM 20. 3. Honda 16. 4. Aprilia 13. 5. Suzuki 10. 6. Yamaha 7.
Team-WM:
1. Repsol Honda 27 Punkte. 2. Gresini Racing 25. 3. Red Bull KTM Factory 20. 4. Suzuki Ecstar 19. 5. Aprilia Racing 17. 6. Monster Energy Yamaha 12. 7. Pramac Racing 8. 8. LCR Honda 6. 9. Mooney VR46 Racing 3. 10. WithU Yamaha RNF 2. 11. Tech3 KTM Factory 1.