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Pit Beirer (KTM): «Unser Motorrad ist eine Wucht»

Von Günther Wiesinger
Nach den Startplätzen 4 und 7 mit Binder und Oliveira rechnet KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer in Mandalika mit einem starken Rennergebnis.

Mit den Startplätzen 4 und 7 durch Brad Binder und Miguel Oliveira bestätigte das Red Bull KTM Factory Team auf dem Mandalika Street Circuit die Schlagkraft der beiden Fahrer und der KTM RC16 des Jahrgangs 2022. «Wir haben zwar schon beste einzelne Quali-Ergebnisse gehabt, aber als Team mit beiden Fahrern war das heute unser bisher bestes Quali-Ergebnis», stellte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Zur Erinnerung: Pol Espargaró hat zum Beispiel 2020 beim Steiermark-GP und in Valencia die Pole-Position erreicht, dazu Startplatz 2 in Misano 2019. Und Miguel Oliveira hat 2020 im Tech3-KTM-Team die Pole-Position (und den Sieg) in Portimão sichergestellt.

«Für Brad Binder ist es sowieso die beste ‚grid position‘, denn das Qualifying war ja oft seine Schwäche», ergänzte Pit Beirer, der 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister von 1999. «Aber diese Quali-Schwäche hat Brad in dieser Saison offenbar ausgemerzt.»

Und in den Rennen hat der «Sunday Man» aus Südafrika ohnedies eine außergewöhnliche Beständigkeit gefunden. Er hat bei den letzten 19 Rennen 18 mal gepunktet!

«Wir dürfen beim zweiten Grand Prix noch keine voreiligen Schlüsse ziehen», betont Beirer. «Aber man sieht bei KTM eindeutig, dass die Richtung stimmt. In der Vergangenheit war die einzelne schnelle Runde immer das Schwierigste für uns. Darauf haben wir uns in der Vorbereitung fokussiert. Brad sagt, dass wir beim Turning und beim Drive raus den Kurven heraus Fortschritte gemacht haben. Wir haben eigentlich den Rennspeed immer gehabt, aber wir haben bisher aus den weichen neuen Reifen nicht das Maximum herausgeholt. Die andern haben dann noch eine Sekunde runtergeschraubt und wir nur zwei Zehntel. Jetzt schaffen wir es auch, den Soft-Reifen entsprechend zu nutzen. Das war ein Riesenziel.»

«Unser Bike funktioniert jetzt in einigen Bereichen besser als im Vorjahr. Wir haben mit den Fahrern besprochen, wir müssen uns am Freitag sofort auf den Rennspeed konzentrieren. Wir probieren jetzt am Freitag in den freien Trainings keine neuen Teile mehr, die Piloten können sich also mit dem Fahren beschäftigen. Das hilft uns auch, nachher im Qualifying eine bessere Runde rauszudrücken. Das ist uns hier gelungen, und zwar unter sehr schwierigen Bedingungen. Es gab wahnsinnig viele Stürze, und die Reifen mit der härteren Karkasse waren sicher auch kritisch. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sind wir in jedem Training mit beiden Fahrern in den Top-Ten gewesen – mit Ausnahme des FP4.»

Brad Binder stürmte in Doha vom siebten Startplatz im Rennen auf Rang 2. Was darf man von ihm in Mandalika erwarten?

Beirer: «Wir wissen, dass wir für den Start ein extrem starkes Paket haben. Unser Motor und unsere Motorrad ist vom Start weg eine Wucht. Daher rauen wir uns zu, dass wir von den Startpositionen her sogar wieder einige Plätze wettmachen. Von diesen Startplätzen können wir morgen definitiv angreifen und ums Podium fahren. Aber bei diesen Temperaturen wird es am Sonntag sehr kritisch, wie man über die 27 Runden-Renndistanz mit den Reifen umgeht. Doch die Ausgangsposition ist perfekt. Die Fahrer sind gut drauf, die Stimmung im Team ist extrem gut. Mit diesen Voraussetzungen können wir ein gutes Ergebnis erwarten.»

Pit Beirer hat erleichtert verfolgt, dass auch Miguel Oliveira vom FP1 weg konstant vorne mitmischt. «Ich war nach Katar völlig überzeugt, dass Miguel bald stark auftrumpfen wird. Er war auch in Doha stark, auch wenn er dort kein Ergebnis zustande gebracht hat. Ich habe mir wegen ihm keine Sorgen gemacht.»

Und was erwartet KTM von den zwei Rookies? Beirer: «Remy und Raúl sind in einer unglaublich guten Verfassung. Sie sind beide sehr stark. Deshalb sind wir gut gelaunt und freuen uns auf das Rennen morgen.»

MotoGP-Ergebnis Mandalika, Q2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:31,067 min
2. Martin, Ducati, 1:31,280 min, + 0,213 sec
3. Zarco, Ducati, 1:31,378, + 0,311
4. Brad Binder, KTM, 1:31,433, + 0,366
5. Bastianini, Ducati, 1:31,504, + 0,437
6. Bagnaia, Ducati, 1:31,507, + 0,440
7. Oliveira, KTM, 1:31,566, + 0,499
8. Rins, Suzuki, 1:31,582, + 0,515
9. Miller, Ducati, 1:31,714, + 0,647
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,723, + 0,656
11. Di Giannantonio, Ducati, 1:31,829, + 0,762
12. Morbidelli, Yamaha, 1:32,336, + 1,269

Die weitere Startaufstellung:
13. Marini, Ducati, 1:31,666 min
14. Bezzecchi, Ducati, 1:31,695
15. Marc Márquez, Honda, 1:31,830
16. Pol Espargaró, Honda, 1:31,831
17. Dovizioso, Yamaha, 1:31,870
18. Mir, Suzuki, 1:31,875
19. Alex Márquez, Honda, 1:31,987
20. Viñales, Aprilia, 1:32,006
21. Raúl Fernández, KTM, 1:32,122
22. Gardner, KTM, 1:32,140
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:32,299
24. Nakagami, Honda, 1:32,330


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