Fabio Quartararo (Yamaha/1.): Kann noch Kinder haben
Am Limit: Fabio Quartararo
Fabio Quartararo stürzte im FP1 in Kurve 13 und krümmte sich danach vor Schmerzen, weil er einen harten Schlag zwischen die Beine bekam. «Es waren fünf harte Minuten nach dem Crash», konnte der 23-jährige Franzose im Nachhinein schmunzeln. «Es ist aber alles okay, ich kann normalerweise noch Kinder haben.»
Einen harten Aufprall vermied «El Diablo», als er sich schnell vom Motorrad löste, als das Hinterrad ausbrach. «Ich weiß nicht warum, aber ich stürze immer auf diese Weise, auch schon in Silverstone. Um ehrlich zu sein war es aber mehr eine Reaktion, weil das Hinterrad so ruckartig herumkam. Du spürst schon, ob du es abfangen kannst oder nicht – und auf einer nassen Stelle ist es im Grunde unmöglich abzufangen.»
Das Malheur passierte, als er sich wieder auf seine M1 schwang: «Wir haben etwas Neues am Tank und als ich wieder auf das Motorrad sprang, ist es passiert. Ich fühle mich ein bisschen dumm, weil ich gestürzt bin und mir nichts passiert war. Vielleicht wäre es besser zu lügen und zu sagen, dass ich den Reifen abgekommen habe. Ich muss aber sagen, dass ich dumm war», gestand Quartararo in seiner Presserunde lachend.
Der Crash war nicht der einzige Schreckmoment für den Yamaha-Star am Freitagvormittag. Er versicherte aber, dass er keine besonderen Probleme hatte. «Ich habe einfach gepusht und bin dann auf einer nassen Stelle gestürzt. Einmal habe ich zu spät gebremst und mit dem Medium-Vorderreifen war mein Gefühl sehr schlecht, weil ich keinen Support spürte. Der Reifen bewegte sich sehr stark und ich wollte nicht riskieren, noch einmal zu stürzen, also bin ich geradeaus gefahren. Ein anderes Mal habe ich mich verschalten, das war einfach ein Fehler.»
Quartararo schilderte, er sei aggressiv zu Werk gegangen. Ging er schon am Freitag ans Limit? «Du musst immer am Limit sein. Mit unserem Motorrad bist du außerhalb der Top-10, wenn du dich nicht jedes Mal ans Limit bringst. Ich gehe jedes Mal mit dem Messer zwischen den Zähnen auf die Strecke. Ich glaube, das ist auch das, was wir tun müssen. Wenn du anfängst zu denken, dass du am Freitag langsam anfangen und dich am Samstag steigern musst, dann verändert sich auch das Gefühl. Wenn du dagegen auf Anhieb pusht, weißt du jedes Mal, wenn du auf die Strecke gehst, was du erwarten kannst.»
Trotz der schmerzhaften Erfahrung war Quartararo nach der FP2-Bestzeit mit seinem Freitag sehr zufrieden: «Ich war überrascht, weil wir normalerweise an jedem Freitag nicht so großartig unterwegs sind. Heute haben wir einen guten Schritt gemacht. Ich schaue auch gar nicht auf die Platzierung, das ist Nebensache, aber das Gefühl war gut.»
Welche Gegner schätzt der WM-Leader am stärksten ein? «Ich habe keine Ahnung, ich muss die Pace der anderen noch anschauen. Ich glaube zudem, dass sich die Strecke von Freitag auf Samstag stark verändert. Morgen nach dem Qualifying werden wir sehen, wer in den ersten drei Reihen steht und wer die beste Pace hat. Heute ist das unmöglich zu sagen. Ich sah schon ein bisschen, dass Bagnaia, Mir und Aleix [Espargaró] eine starke Pace hatten. Man muss aber auch wissen, wie viel Sprit jeder im Tank hatte.»
MotoGP, Jerez, kombinierte Zeiten nach FP2 (29. April):
1. Quartararo, Yamaha, 1:37,071 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,201 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,212
4. Martin, Ducati, + 0,297
5. Nakagami, Honda, + 0,510
6. Brad Binder, KTM, + 0,514
7. Pol Espargaró, Honda, + 0,519
8. Rins, Suzuki, + 0,655
9. Viñales, Aprilia, + 0,688
10. Miller, Ducati, + 0,691
11. Zarco, Ducati, + 0,759
12. Mir, Suzuki, + 0,771
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,777
14. Morbidelli, Yamaha + 0,881
15. Oliveira, KTM, + 0,941
16. Alex Márquez, Honda, + 0,956
17. Marini, Ducati, + 1,031
18. Bezzecchi, Ducati, + 1,125
19. Marc Márquez, Honda, + 1,129
20. Dovizoso, Yamaha, + 1,214
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,242
22. Bradl, Honda, + 1,251
23. Gardner, KTM, + 1,282
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,817
25. Savadori, Aprilia, + 1,889