Marc Márquez: «Alberto sagte erstmals: Pass’ auf!»
Im Rennen von Mugello: Marc Márquez hält sich hier noch vor Nakagami
Nach drei sechsten und einem vierten Platz seit dem Comeback in Texas musste sich Marc Márquez beim Mugello-GP mit Platz 10 und 11,800 Sekunden Rückstand auf Sieger Pecco Bagnaia (Ducati) zufriedengeben. Trotzdem wurde der Superstar nach dem Rennen von Emotionen übermannt, denn in ein paar Tagen wird er in der Mayo Clinic in Rochester (Minnesota, USA) zum vierten Mal am rechten Oberarm operiert, weil die Drehbewegung in der Schulter zu locker ist und der Bruch nicht perfekt gerade zusammengewachsen ist.
«Natürlich war das ein sehr anspruchsvolles Wochenende für mich. Denn am Freitag um 12 Uhr zwischen dem FP1 und dem FP2 habe ich hier in Mugello den Anruf der Spezialisten aus der Mayo Clinic in Amerika bekommen, die mich aufgefordert haben, jetzt die Operation so schnell wie möglich vornehmen zu lassen. Wenn sie mich am Mittwoch oder Donnerstag angerufen hätten, wäre ich bei diesem Grand Prix nicht gestartet. Dieser WM-Lauf war also nicht nur körperlich sehr belastend, weil ich wie an jedem GP-Weekend vorher stark gelitten habe, sondern auch die mentale Seite war diesmal besonders herausfordernd. Es war nicht einfach, unter diesen Umständen die Konzentration zu bewahren.»
«Nach dem Anruf am Freitag hat mir Honda erlaubt, jene Entscheidung zu treffen, die ich persönlich für die Beste hielt», ergänzte Marc. «Ich hätte auch am Freitag einpacken können. Aber ich habe mich entschlossen, das Weekend zu Ende zu fahren. Damit bin ich ein Risiko eingegangen, denn wir fahren hier mit 350 km/h. Aber ich wollte für Honda noch viel Arbeit erledigen und meinen Input für die Zukunft deponieren.»
«Doch das Rennen war schwierig. Am Anfang habe ich die ersten sechs, sieben Runden genossen. Denn ich bin großartig gestartet und habe die Spitzengruppe vor mir gesehen. Ich konnte mehr oder weniger dasselbe Tempo fahren. Doch dann bekam ich ein Warnzeichen von den Reifen; danach habe ich das Tempo gedrosselt. Denn ich bekam bereits starke Schmerzen, und ich habe Kraft verloren. Doch ich konnte das Rennen zu Ende fahren. Ich fand meine Gruppe mit Nakagami, Oliveira und Di Giannantonio. Ich bin einfach rumgefahren und habe die Zielflagge gesehen. Ja, es waren Emotionen im Spiel.»
Als Beobachter bekam man den Eindruck, der Repsol-Honda-Werkspilot ließ sich wegen ein paar einzelner Punkte auf keine unnötigen Mätzchen ein, denn er wollte heil nach Amerika fliegen. Stimmt dieser Eindruck?
«Haha», entgegnete Marc lachend auf diese Frage von SPEEDWEEK.com. «Ja, denn heute war es auf jeden Fall wichtig, keine verrückten Aktionen zu machen. Deshalb habe ich am Ende auf die Attacke auf Oliveira verzichtet. Ich wollte nur ins Ziel kommen. Das Team hat vorher nichts dergleichen zu mir gesagt. Aber Teammanager Alberto Puig hat mir zum ersten Mal das Kommando ‘Pass auf!’ mit auf den Weg gegeben.»
Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück
Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:
1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.
Team-WM:
1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.