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Andrea Dovizioso-Rücktritt im Juni? Yamaha dementiert

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Nicht zum ersten Mal sind Spekulationen über einen frühzeitigen Rücktritt von Andrea Dovizioso zu hören. Aber weder das WithU-Team noch Yamaha bestätigen diese Pläne.

Im Media Centre und im Paddock des Circuit de Barcelona-Catalunya machte heute beim GP von Katalonien die Meldung die Runde, dass Andrea Dovizioso nach der Sommerpause im WithU-RNF-Yamaha-Team von Razlan Razali durch Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow (37) ersetzt werde. Schon nach den enttäuschenden Ergebnissen in Übersee im Frühjahr war kolportiert worden, «Dovi» werde seine GP-Karriere nach dem Mugello-GP beenden.

Dovizioso war in Mugello die Ratlosigkeit in Person. Daran hat sich heute in Montmeló nichts geändert. Er kommt mit der Werks-Yamaha YZR-M1 des Jahrgangs 2022 noch immer nicht zurecht, er konnte seine Fahrweise nach acht Ducati-Jahren seit der Rückkehr auf die Yamaha Mitte September 2021 bis heute nicht wunschgemäß umstellen.

Tatsächlich erlebte der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister beim GP von Italien vor einer Woche den absoluten Tiefpunkt: Er überquerte den Zielstrich nach 23 Runden mit 31 Sekunden Rückstand auf Platz 20. Nur Rookie Raúl Fernandez (KTM-Tech3) und der notorisch langsame Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori trafen hinter ihm ein.

Auf seine sonst sehr detaillierten und technischen Ausführungen verzichtete der 36-Jährige aus Forlì nach dem Mugello-Debakel. Er gab sich kurz angebunden und sichtlich niedergeschlagen. «Wir müssen es so nehmen, wie es ist. Wenn die Dinge nicht laufen, dann laufen sie nicht. Ich glaube zu wissen, wieso es so ist. Wir haben auch beim Set-up etwas sehr Merkwürdiges ausprobiert, aber war nicht das, was wir brauchen, um näher zu kommen und die richtigen Dinge zu machen. Leider nicht», unterstrich «Dovi». Und er setzte fort: «Ich wollte Mugello genießen, aber das ging null, null, null. In keiner Session. Ganz im Gegenteil, es ist wirklich in jeder Hinsicht schlecht gelaufen. Ich konnte auf dem Motorrad nichts genießen. Es war belastend», schilderte er offen und ehrlich. «Ich wollte ein anderes Mugello-Wochenende zeigen.»

Auch am ersten Trainingstag in Barcelona kam Dovizioso auf keinen grünen Zweig: Platz 21 mit 1,5 Sekunden Rückstand. «An meinem Feeling hat sich nichts geändert. Wir haben heute wieder ein verrücktes Set-up probiert, aber es hat nichts gebracht. Wir wollten mehr Grip, aber wir haben ihn nicht gefunden. Das Feeling ist vorne nicht besser geworden, auch hinten haben wir keine Fortschritte erzielt. Deshalb ist der Rückstand nicht kleiner geworden.»

Teambesitzer Razlan Razali und WithU-CEO Matteo Ballarin haben vor der Saison erwartet, dass Dovi in der WM unter den Top-3 oder Top-5 mitmischen wird. Doch er hat in den ersten acht Rennen nur acht Punkte eingeheimst, er liegt in der WM nur an der 21. Position.

Weder Yamaha noch das WithU-RNF-Team wollten heute den baldigen Rückzug des Italieners bestätigen. «Momentan existiert kein solcher Plan», war auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com bei Yamaha Motor Racing zu hören.

«Andrea Dovizioso wird die Saison bei unserem Team zu Ende fahren», versicherte Teamprinzipal Razlan Razali, der für 2023 und 2024 von Yamaha auf Aprilia umsteigt.

Dovizioso ist 2022 bei Yamaha unter Vertrag, die Japaner bezahlen auch seine Gage. Dass er keine Lust mehr hat, als Schlusslicht hinterherzufahren, ist ihm täglich anzumerken. Aber bis zur vorzeitigen Vertragsauflösung ist noch ein weiter Weg. 

Anderseits sagte Lin Jarvis, Managing Director bei Yamaha Motor Racing, kürzlich: «Im MotoGP-Sport ist alles möglich. Das haben wir im Vorjahr gesehen.»

Damals wurde Maverick Viñales im August zuerst für den GP von Österreich von Yamaha suspendiert, dann entlassen und im September für Aprilia Racing frei gegeben. 

Auch damals sprang Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow vorübergehend als Ersatzfahrer ein. 

MotoGP, Montmeló, kombinierte Zeiten nach FP2 (3. Juni):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Rins, Suzuki, + 0,699
9. Quartararo, Yamaha, + 0,721
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 1,681
25. Gardner, KTM, + 1,928

MotoGP-Ergebnis FP2, Montmeló:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Quartararo, Yamaha, + 0,721
9. Rins, Suzuki, + 0,724
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 2,672
25. Gardner, KTM, + 2,884

MotoGP-Ergebnis FP1, Montmeló:

1. Rins, Suzuki, 1:40,101 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,195 sec
3. Morbidelli,Yamaha, + 0,594
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,607
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,632
6. Nakagami, Honda, + 0,767
7. Alex Márquez, Honda, + 0,771
8. Oliveira, KTM, + 0,800
9. Mir, Suzuki, + 0,806
10. Bastianini, Ducati, + 0,930
11. Zarco, Ducati, + 0,948
12. Raúl Fernández, KTM, + 0,982
13. Quartararo, Yamaha, + 1,003
14. Bagnaia, Ducati, + 1,004
15. Brad Binder, KTM, + 1,056
16. Bezzecchi, Ducati, + 1,113
17. Marini, Ducati, + 1,142
18. Miller, Ducati, + 1,179
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,212
20. Martin, Ducati, + 1,219
21. Gardner, KTM, + 1,229
22. Dovizioso, Yamaha, + 1,357
23. Bradl, Honda, + 1,781
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,833
25. Pirro, Ducati, + 1,879


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