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Jorge Martin (Ducati/2.): «Bin derselbe Martinator»

Von Nora Lantschner
Erleichterung und Freude bei Jorge Martin

Erleichterung und Freude bei Jorge Martin

Pramac-Ass Jorge Martin legt sich am Montag in Modena unters Messer, zuvor feierte er am Sonntag in Montmeló aber noch seinen zweiten Podestplatz einer bisher schwierigen MotoGP-Saison.

Hinter einem überlegenen Fabio Quartararo freute sich Jorge Martin am Sonntag in Montmeló über Platz 2. Aus der zweiten Reihe mischte der 24-Jährige aus Madrid von Anfang an vorne mit.

«Ich kam am Start sehr schnell weg», schilderte Martin. «Ich überholte Fabio Di Giannantonio und konnte auch Zarco einholen – und dann schoss Nakagami super schnell vorbei. Ich dachte schon an ein Desaster – er verlor auch die Kontrolle über die Front und stürzte im Eingang der ersten Kurve. Ich hatte Glück, dass ich ausweichen konnte. Ich sah Pecco stürzen und es war schwierig, die Konzentration wieder zu finden. Ich war dann aber sehr konstant und kümmerte mich um das Reifenmanagement. Ich versuchte vor Aleix zu sein und einen kleinen Vorsprung zu haben, damit der Vorderreifen die gute Temperatur hielt. Er kämpfte sich aber zurück, es war ein schöner Fight.»

Dann unterlief dem 32-jährigen Aprilia-Star aber ein folgenschwerer Fehler, er jubelte eine Runde zu früh über einen vermeintlichen zweiten Platz. «Ich dachte, er hätte ein technisches Problem», erzählte Martin. «Er pushte in den zwei Runden davor sehr stark. Dadurch konnte ich eine Lücke zu Zarco aufreißen. Ich kam sogar wieder näher, weil er seinen Hinterreifen zerstörte, und dachte über ein Manöver in der letzten Runde nach. Dann schien ihn aber der Motor im Stich zu lassen. Ich habe auf der Geraden sogar das Gas zugedreht, weil ich dachte, dass auch mein Motor aufgeben würde. Es ist schade für ihn, weil es sein Heimrennen mit vielen Fans ist, er hat das gesamte Wochenende über einen großartigen Job gemacht. Er ist aber mit Sicherheit überall stark», fand der junge Spanier tröstende Worte für seinen Landsmann und Kumpel.

Für Martin selbst war der erste Podestplatz seit dem Argentinien-GP am 3. April ein Befreiungsschlag. «Nach einem schwierigen Monat auf dem Podium zu stehen, in dem viele Leute geredet haben… Es war nicht einfach, voll fokussiert zu bleiben. Ich habe heute aber gezeigt, dass ich derselbe ‚Martinator‘ bin wie zu Beginn des Jahres. Ich bin zuversichtlich für die nächsten Rennen, weil dieses Motorrad endlich funktioniert. Ich glaube, dass wir das ganze Wochenende nur einen Klick verändert haben. Das ist das Wichtigste. Ich bin sehr glücklich. Es fühlt sich wie mein Motorrad an und mein Vertrauen kommt zurück.»

Was hat sich auf der GP22 verändert? «Es ist nur das Gefühl für die Front», hat der Pramac-Jungstar keinen Zweifel. «Ich kann wieder in die Kurven einlenken und am Hinterrad sliden. Wenn man sich die Fotos von vor zwei Wochen ansieht, konnte ich das nicht, ich hatte null Gefühl für die Front. Ich versuchte einfach nur, nicht zu stürzen. Wenn du so fahren musst, wird es unmöglich», schilderte der Spielberg-1-Sieger des Vorjahres. «Heute versuchte ich, alles aus der Strecke zu holen. Ich hatte ein paar Momente, aber wenigstens spürte ich die. In den anderen Rennen bin ich einfach gestürzt. Ich bin glücklich, das Team ist wirklich glücklich. Ich fühle mich bei Pramac in einer großen Familie. Hoffentlich können wir auf diesem Ergebnis aufbauen. Ich hoffe, dass ich auch in Deutschland konkurrenzfähig sein kann.»

Zuvor unterzieht sich Martin am morgigen Montag in Modena in Italien aber noch einer Operation am rechten Arm. Denn seit dem Vorjahr hat er immer wieder mit Taubheitsgefühlen zu kämpfen. Das Problem mit dem Nerv soll der Eingriff nun ein für alle Mal beseitigen.

MotoGP-Ergebnis, Montmeló (5. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 24 Rdn in 40:29,360 min
2. Martin, Ducati, + 6,473 sec
3. Zarco, Ducati, + 8,385
4. Mir, Suzuki, + 11,481
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,395
6. Marini, Ducati, + 15,430
7. Viñales, Aprilia, + 15,975
8. Brad Binder, KTM, + 21,436
9. Oliveira, KTM, + 26,800
10. Alex Márquez, Honda, + 30,460
11. Gardner, KTM, + 32,443
12. Darryn Binder, Yamaha, + 32,881
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,168
14. Miller, Ducati, + 34,693
15. Fernández, KTM, + 37,844
16. Pirro, Ducati, + 44,533
17. Pol Espargaró, Honda, + 46,199
– Dovizioso, Yamaha, 7 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 16 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 17 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 19 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 23 Runden zurück
– Rins, Suzuki, 1. Runde nicht beendet
– Nakagami, Honda, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 147 Punkte. 2. Aleix Espargaró 125. 3. Bastianini 94. 4. Zarco 91. 5. Bagnaia 81. 6. Brad Binder 73. 7. Rins 69. 8. Mir 69. 9. Miller 65. 10. Marc Márquez 60. 11. Oliveira 57. 12. Martin 51. 13. Viñales 46. 14. Marini 41. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 22. 20. Darryn Binder 10. 21. Di Giannantonio 8. 22. Dovizioso 8. 23. Gardner 8. 24. Raúl Fernández 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 201 Punkte. 2. Yamaha 147. 3. Aprilia 126. 4. KTM 101. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 171 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 169. 3. Ducati Lenovo 146. 4. Prima Pramac Racing 142. 5. Suzuki Ecstar 138. 6. Red Bull KTM Factory 130. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 71. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 18. 12. Tech3 KTM Factory 9.

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