Luca Marini (Ducati): «Es fehlt wirklich wenig»
Luca Marini (24)
Mit zwei sechsten Plätzen in Folge zeigte Luca Marini zuletzt in Mugello und Montmeló seine bisher besten Leistungen in der Königsklasse. Nur beim verrückten Flag-to-Flag-Rennen in Spielberg schnitt er im Vorjahr als Fünfter besser ab.
Im Jahr 1 nach Valentino Rossis Rückzug aus der MotoGP-WM bereiten seine Schützlinge ihm viel Freude. «Pecco vor allem, der hat schon gewonnen», warf Vales jüngerer Bruder ein. «Jeder geht seinen eigenen Weg. Pecco ist jetzt bereit, in jedem Rennen um den Sieg zu kämpfen. Das ist eine sehr schöne Sache. Mir dagegen fehlt noch etwas, um in jedem Rennen ums Podium kämpfen zu können. Man muss diese Schritte machen, um dorthin zu kommen – denn am Ende ist es ein Ziel, das jeder erreichen kann. Der Level in der MotoGP ist jetzt so hoch, alle sind bereit, um diese Ergebnisse zu erreichen. Man muss nur alles zusammenfügen, um es auch zu schaffen», glaubt Marini.
Im Rennen die Top-Fahrer zumindest in Sichtweite zu haben, stärkt im Moto2-Vizeweltmeister von 2020 «das Bewusstsein, das wirklich wenig fehlt, um da vorne dabei sein zu können», betonte er. «Es ist schön, mit ihnen zu kämpfen. Aber da der Level so hoch ist, ist auch der Kampf um den zehnten Platz genauso hart – weil du den Speed für den zehnten Platz hast. Wenn du dagegen den Speed hast, um um den dritten Platz zu kämpfen, ist die Mühe auf dem Motorrad deswegen nicht größer.»
«Natürlich ist es schön, vor allem in den letzten Runden gegen erfahrenere und stärkere Fahrer zu kämpfen. Das gibt dir ein Extra. Sie scheinen am Ende ein bisschen mehr Reifen übrig zu haben, weil sie beim Reifenmanagement besser waren. Diese Faktoren muss man auch beachten», weiß der Mooney-VR46-Ducati-Pilot.
«Es ist sehr schwierig, in der MotoGP heutzutage etwas vorauszusagen. Der Level ist einfach unglaublich», fuhr Marini fort. Fabio Quartararo, Aleix Espargaró und Pecco Bagnaia sieht der 24-jährige Italiener aber etwas vor dem Rest, weil sie eine besondere Verbindung zu ihren Motorrädern hätten. «Wenn man sich anschaut: Es ist die Nummer 1 von Yamaha, die Nummer 1 von Aprilia und die Nummer 1 von Ducati. Es ist auch richtig, dass es so ist, weil die Hersteller das Motorrad ja auch auf Basis ihres Feedbacks entwickeln. Aber jeder Fahrer muss seine Basis finden und gute Kommentare abgeben, damit man etwas zurückbekommt – wenn dein Feedback richtig ist.»
«Der Kampf um den vierten Platz ist jedes Mal weit offen», ist Marini überzeugt. «Mein Ziel ist, diesen Trend mit dem guten Gefühl und den guten Ergebnissen fortzusetzen, um Schritt für Schritt etwas mehr zu haben und dann um das Podium kämpfen zu können.»
Übrigens: Auf dem Sachsenring feierte der Bruder von Valentino Rossi 2018 seinen ersten WM-Podestplatz überhaupt. «Das ist noch ein Grund mehr, um den Grand Prix auf einer wirklich einzigarten Strecke zu genießen», ergänzte Luca. «Der Sachsenring ist schon sehr speziell – und auf dem MotoGP-Bike noch mehr, wenn man an die im Vergleich kleinere Strecke denkt. Wir werden weiter arbeiten, um uns von Freitag an dicht hinter den Schnellsten halten zu können. Es wird dort auch noch wichtiger sein, im Qualifying gut abzuschneiden und mit der Spitzengruppe loszufahren.»
MotoGP-Ergebnis, Montmeló (5. Juni):
1. Quartararo, Yamaha, 24 Rdn in 40:29,360 min
2. Martin, Ducati, + 6,473 sec
3. Zarco, Ducati, + 8,385
4. Mir, Suzuki, + 11,481
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,395
6. Marini, Ducati, + 15,430
7. Viñales, Aprilia, + 15,975
8. Brad Binder, KTM, + 21,436
9. Oliveira, KTM, + 26,800
10. Alex Márquez, Honda, + 30,460
11. Gardner, KTM, + 32,443
12. Darryn Binder, Yamaha, + 32,881
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,168
14. Miller, Ducati, + 34,693
15. Fernández, KTM, + 37,844
16. Pirro, Ducati, + 44,533
17. Pol Espargaró, Honda, + 46,199
– Dovizioso, Yamaha, 7 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 16 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 17 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 19 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 23 Runden zurück
– Rins, Suzuki, 1. Runde nicht beendet
– Nakagami, Honda, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet
MotoGP-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 147 Punkte. 2. Aleix Espargaró 125. 3. Bastianini 94. 4. Zarco 91. 5. Bagnaia 81. 6. Brad Binder 73. 7. Rins 69. 8. Mir 69. 9. Miller 65. 10. Marc Márquez 60. 11. Oliveira 57. 12. Martin 51. 13. Viñales 46. 14. Marini 41. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 22. 20. Darryn Binder 10. 21. Di Giannantonio 8. 22. Dovizioso 8. 23. Gardner 8. 24. Raúl Fernández 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 201 Punkte. 2. Yamaha 147. 3. Aprilia 126. 4. KTM 101. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 171 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 169. 3. Ducati Lenovo 146. 4. Prima Pramac Racing 142. 5. Suzuki Ecstar 138. 6. Red Bull KTM Factory 130. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 71. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 18. 12. Tech3 KTM Factory 9.