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Jack Miller: «Habe stark von Crutchlow profitiert»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller wagte als Moto3-Vizeweltmeister nach der Saison 2014 den Weitsprung in die MotoGP, die Moto2 schenkte er sich. Doch die Kondition reichte in der MotoGP-WM anfangs nicht aus.

Als sich Jack Miller nach dem zweiten Moto3-WM-Rang von 2014 von der 50 PS starken 250-ccm-Red Bull-Ajo-KTM auf die rund 270 PS starke 1000-ccm-V4-Hondas RC213V des LCR-Teams schwang und mutig auf eine Moto2-Saison als Zwischenstation verzichtete, erntete er einige Kritik, auch im eigenen Team. Denn es wurde ihm nachgesagt, er verfüge nicht über die nötigen körperlichen Voraussetzungen für die Königsklasse, er müsse seinen Lebenswandel ändern, asketischer leben und mehr trainieren.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello bemühte sich redlich, diese Schwachstelle beim talentierten Australier auszumerzen. Er verordnete ein strenges Fitness-Programmn – und weniger Partys.

Wie lange hat es gedauert, bis «JackAss» begriffen hatte, dass er in der «premier class» körperlich besser und gewissenhafter vorbereiten muss als in der Moto3-WM?

«Nur eine Saison», antwortet Jack Miller im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe rasch kapiert: ‘So kann es nicht weitergehen. Die MotoGP ist ein ‘full time job.’ Ich habe damals davon profitiert, dass ich mit Cal Crutchlow bei LCR einen Teamkollegen vorgefunden habe, der enorm viel trainiert hat und mir in diesem Bereich sehr stark geholfen hast. Er hat mir unvermissverständlich klar gemacht, was du in diesem Department investieren musst, wenn du in der MotoGP Erfolg haben willst. Ich habe das dann rasch verstanden.»

Miller: «Wenn ich jetzt zurückblicke, in welchem Zustand ich 2015 war und wie fit ich jetzt bin, dann ich überzeugt, dass ich inzwischen zu den fittesten Jungs am Grid gehöre. Ich will nicht behaupten, ich habe Freude an meinem Training, denn keiner hat immer Spaß dabei. Aber man hat ja zum, Beispiel in diesem Jahr beim Rennen auf dem Sachenring gesehen. Das war bei 36 Grad vielleicht eines der anstrengendsten Rennen meiner Laufbahn. Aber ich habe mich von A bis Z gut gefühlt. Und wenn dir das bei so einem Hitzerennen gelingt, dann bis du für alle anderen Wettkämpfe bestens gewappnet.»

Hat Jack Miller als 19-Jähriger in der Moto3-Saison 2014 gar kein Konditionstraining absolviert? «Naja, ich musste laufen, aber nur, damit ich mein Gewicht halten konnte. Es ging allein ums Körpergewicht. Ich kann behaupten, an meinem Gewicht habe sich seither nicht viel geändert, allerdings ist die Form meines Körpers  anders geworden. Durch die zusätzliche Muskulatur bin ich etwas schwerer geworden, aber der Unterschied ist gering.»

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.


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