Brad Binder (KTM): «Ich versuche Abstand zu halten»
Brad Binder
Brad Binder fährt seit 2020 in der MotoGP-WM auf einer Werks-KTM. Der Südafrikaner gewann bereits bei seinem dritten Rennen in der «premier class» in Brünn. Das erste Jahr schloss er auf Gesamtplatz 11 ab, 2021 steigerte sich der Moto3-Weltmeister von 2016 auf den sechsten Endrang.
2022 begann für den KTM-Star mit einem Podestplatz in Katar. Doch seitdem schaffte es Binder nicht mehr auf das Podium. In elf Rennen gelang es ihm jedoch, in insgesamt acht Läufen einen Platz in den Top-8 zu erzielen. Durch seine konstanten Ergebnisse liegt der 26-Jährige in der Sommerpause mit 93 Zählern auf der sechsten WM-Position.
Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach der ältere Bruder von Darryn Binder über die Herausforderungen in der MotoGP und über den großen Willen von Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha).
Es ist deine dritte Saison in der MotoGP. Fühlt es sich für dich so an, als hättest du in dieser Kategorie alles unter Kontrolle?
Wir müssen uns zunächst klar verbessern, bevor wir darüber nachdenken. Ich glaube, dass ich die Kategorie mittlerweile sehr gut verstehe. Im ersten Jahr war es ganz klar eine harte Saison für mich. Zur Hälfte der letzten Saison habe ich begonnen, die Serie zu verstehen. Wie man Druck macht, wie die Reifen funktionieren, wie ich ein Rennen besser kontrollieren kann und wie ich die Elektronik einsetzen muss… Es ist ein niemals endender Lernprozess.
Beobachtest du andere Fahrer auf der Strecke, um weiter zu wachsen?
Es macht mir immer Spaß, anderen Fahrern zuzuschauen, um zu sehen, was sie tun. Du kannst Vergleiche ziehen mit dem, was du tust. Dann wird klar, was besser funktioniert. Ich lege Wert darauf, immer offen und bereit für Veränderungen zu sein.
Warum führt Fabio Quartararo die Meisterschaft an und warum ist Brad Binder «nur» Sechster?
Fabio leistet ohne Zweifel großartige Arbeit. Ich denke, er zeigt, egal was passiert, auch wenn er nicht das konkurrenzfähigste Paket des Tages hat, dass er in der Lage ist, unglaubliche Dinge zu tun und trotzdem Rennen zu gewinnen. Das ist der Unterschied.
Macht es dein Leben im Fahrerlager einfacher, weil du nicht aus Italien oder Spanien kommst?
Vielleicht, vielleicht. Um ehrlich zu sein, ich lese nicht sehr viel in den Medien. Ich versuche Abstand zu halten, zu allem, was ich nicht steuern kann.