Jarvis zu Dovizioso: «Großer Name» verlässt MotoGP
Der Rücktritt von Andrea Dovizioso war nur noch eine Frage der Zeit, das war dem 125er-Weltmeister von 2004 in den vergangenen Wochen deutlich anzumerken. Vor dem Silverstone-GP teilte Yamaha nun schriftlich mit, dass der 36-Jährige die Saison nicht zu Ende fahren wird. Stattdessen verabschiedet sich der 15-fache MotoGP-Sieger vor heimischem Publikum in Misano am 4. September. Die übrigen sechs Grand Prix wird Cal Crutchlow bestreiten.
«Ich möchte damit anfangen zu sagen, dass wir natürlich alle traurig sind, dass Andrea den Sport früher als erwartet verlassen wird. Er ist ein großer Name in der MotoGP und wird im Paddock fehlen», hielt Lin Jarvis fest.
Dazu ergänzte der Yamaha-Rennchef: «Wir schätzten uns im Vorjahr sehr glücklich, als er verfügbar und gewillt war, Teil unseres MotoGP-Programms zu werden, als Franky [Morbidelli] ins Yamaha-Werksteam wechselte und wir deshalb einen Ersatz für die restliche Saison 2021 brauchten. Andreas Expertise, Erfahrung und methodisches Vorgehen waren für Yamaha und das RNF-Team von großem Interesse. Das Projekt wurde fixiert und beinhaltete die volle Saison 2022.»
«Leider hatte Andrea Mühe, das maximale Potenzial aus der M1 herauszuholen, und die Ergebnisse waren nicht entgegenkommend. Das führte zu verständlichem Frust bei Andrea. In der Sommerpause bestätigte er gegenüber uns schließlich seinen Wunsch, vor dem Ende der Saison zurückzutreten», schilderte Jarvis. «Nach einvernehmlichen Gesprächen wurde es für angemessen befunden, dass Andrea sein letztes Rennen bei seinem Heim-GP in Misano fahren würde. Natürlich wird Yamaha Dovi für die nächsten drei Rennen weiterhin voll unterstützen. Lasst und diese drei letzten Grand Prix genießen und in Misano das Ende einer spektakulären Karriere feiern!»
RNF-Chef Razlan Razali akzeptiert die Entscheidung seines Fahrers ebenfalls, er betonte aber auch: «Wir sind traurig, dass ein großartiger und erfahrener Pilot wie Andrea die WM verlässt und die Saison nicht mit uns zu Ende fährt. Bei unserer Rückkehr nach der fünfwöchigen Sommerpause hätten wir gerne daran gearbeitet, um für Andrea die Wende zu schaffen, vor allem nachdem wir in den letzten zwei Rennen vor der Pause positive Ansätze gefunden hatten. Nichtsdestotrotz hat er seine Entscheidung getroffen und wir akzeptieren sie.»
Razali versicherte außerdem: «Obwohl es uns nicht gelungen ist, die gewünschten Ergebnisse zusammen zu erreichen, fühlen wir uns dennoch geehrt, einen großen Namen wie Andrea in unserem Team zu haben. Wir möchten ihm für seinen Support, sein Fachwissen und seinen Beitrag danken und wir werden ihn in den verbleibenden drei Rennen voll unterstützen.»
«Natürlich ist der vorzeitige Rücktritt nicht das, was wir als Team wirklich wollten, aber es ist aus Andreas Sicht verständlich, da er klarerweise viel mehr erwartet hatte, als das, was er geschafft hat, seit er zurückkam», ergänzte RNF-Teammanager Wilco Zeelenberg. «Wir müssen seine Entscheidung akzeptieren und man kann sagen, was man will, aber wir müssen seine Ehrlichkeit und auch seine Entscheidung anerkennen.»
MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9. Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.