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Ducati: Bastianini oder Martin? Antwort weiter offen

Von Günther Wiesinger
Ducati wird erst nach dem Österreich-GP (21. August) entscheiden, ob Bastianini oder Martin den Platz von Jack Miller im Werksteam bekommt. Sportdirektor Paolo Ciabatti zu den Hintergründen.

Ducati Corse bestreitet 2022 die 20. Saison in der «premier class» und erlebt eines der erfolgreichsten Jahre in der MotoGP-WM. Sieben Saisonsiege, acht Pole-Positions, total 17 von 36 möglichen Podestplätzen, vier Fahrer in den Top-6 der WM. Dazu ist Ducati auf dem besten Weg, die Konstrukteurs-WM mit der Desmosedici zum dritten Mal in Serie zu gewinnen.

Auffallend ist aber auch: Den einzelnen Ducati-Assen fehlt es an Beständigkeit. Pecco Bagnaia hat bei 12 Grand Prix viermal gewonnen, aber keinen weiteren Podiumsplatz erzielt. Enea Bastianini hat drei Siege errungen, aber keinen weiteren Top-3-Platz. Johann Zarco gelangen 3 Podiumsergebnisse, aber kein Sieg; Jack Miller schaffte 4 Podiumsresultate, keinen Sieg; Bezzecchi ein Podest, kein Sieg.

Die wichtige Fahrer-WM machen vorläufig trotzdem Fabio Quartararo (Yamaha) und Aleix Espargaró (Aprilia) unter sich aus. 

Auch deshalb hat sich Ducati bei der Besetzung des zweiten Platzes im Lenovo-Werksteam für 2023 viel Bedenkzeit ausbedungen. Und es gibt auch jetzt noch keinen Zeitplan, wann Enea Bastianini oder Jorge Martin für diese begehrte Position ausgewählt und präsentiert werden. Schon 2020 hatte sich Ducati bei der Fahrerwahl viel Zeit gelassen, weshalb Andrea Dovizioso beim Österreich-GP in Spielberg der Geduldsfaden riss – und er Samstagmittag überraschend seinen Abschied von Ducati verkündete.

Danach konnte Ducati einen Generationswechsel einleiten, es wurden etliche junge, frische Kräfte rekrutiert, die sich ausnahmslos bewährt haben – bis zu Luca Marini, Marco Bezzecchi und Di Giannantonio.

«Es gibt nix Neues, was die Besetzung des Factory Teams für 2023 betrifft», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti in Silverstone im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben uns keine Frist gesetzt. Wir haben immer angekündigt, dass wir die zwei Grand Prix im August noch abwarten. Ende August werden wir uns zusammensetzen und entscheiden. An diesem Plan halten wir fest.»

«Enea und Jorge haben beide dieselben Chancen. Ganz offensichtlich hat jeder von ihnen seine Stärken und positiven Seiten. Eine angenehme Sache ist, dass beide bei uns unterschrieben haben. Sie bekommen 2023 eine identische Behandlung, was die wirtschaftliche und die technische Seite betrifft. Wir glauben nicht, dass die beiden Kandidaten jetzt unter Extra-Druck stehen, denn sie werden exakt dieselbe Gage bekommen, egal ob sie bei Pramac oder im Werksteam fahren. Dazu werden sie exakt dieselben Bikes und einen identischen Technical Support bekommen. Sie werden zwei Werksfahrer sein – vom wirtschaftlichen und vom technischen Bereich betrachtet.»

«Meiner Meinung nach haben wir den Piloten durch diese Vorgehensweise den Druck genommen. Natürlich könnte es immer prestigeträchtiger sein, wenn man einen Vertrag für das Factory Ducati Lenovo Team statt für Pramac bekommt», ist sich Ciabatti bewusst, «auch wenn man das gleiche Geld verdient. Es geht nur um die Frage, ob man in den Werksfarben fährt oder nicht. Das sollte unserer Meinung nach keinen Unterschied ausmachen. Denn wir haben Enea und Jorge identische Entwicklungsschritte und Upgrades zugesagt.»

MotoGP-Ergebnis, Silverstone (7. August):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargaró (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex Márquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Raúl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki
– Johann Zarco (F), Ducati

MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

 

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