Andrea Dovizioso: MotoGP-Stars zeigen Verständnis
Andrea Dovizioso hatte bereits vor Wochen kein Geheimnis um seinen Plan gemacht, 2023 nicht mehr in der MotoGP-Startaufstellung zu stehen. Der 36-Jährige aus Forlimpopoli erklärte, dass er keinen Grund dafür sehe, weiterhin in der Königsklasse der Motorrad-WM anzutreten, weil er nicht mehr konkurrenzfähig sein kann.
Am 4. August folgte die Bestätigung des WithU Yamaha RNF MotoGP Teams, dass sich der Italiener bereits nach dem Heimspiel in Misano verabschieden wird. Vor dem Start des Rennwochenendes in Grossbritannien äusserten sich einige GP-Kollegen zur Entscheidung des 24-fachen GP-Siegers, der 15 seiner Triumphe in der Königsklasse eingefahren hat.
WM-Leader Fabio Quartararo erklärte: «Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, mich eingehend mit Andrea darüber zu unterhalten, aber er hatte bisher sicherlich ein hartes Jahr. Er hatte eine einjährige Pause und wir wissen, wie schwierig es ist, zurückzukommen. Ich habe das Gefühl, dass er diese Entscheidung getroffen hat, weil er es nicht wirklich geniessen kann mit dem Bike.»
«Er kann aber auf eine grossartige Karriere zurückblicken, in der er 15 Siege in der MotoGP-Klasse erobert hat. Er hatte eine grossartige Zeit und ich wünsche ihm das Beste für das Ende seiner Karriere. Ich bin mir sicher, dass er danach jeden Tag auf dem Motocross-Bike sitzen wird», fügte der Yamaha-Werkspilot an.
Aleix Espargaró sagte: «Es ist schade, eine gute Karriere so zu beenden, aber wie Fabio gesagt hat, ist es sehr schwer, angesichts des hohen Niveaus in der MotoGP ein Jahr Pause zu machen und dann zurückzukommen und zu versuchen, konkurrenzfähig zu sein. Für mich und alle bei Aprilia war er ein gutes Beispiel, wie er Ducati vorangebracht hat, war beachtlich. Ich wünsche ihm, dass die letzten Rennen gut laufen werden und dass er danach beim Motocross-Fahren viel Spass haben wird.»
Ducati-Werksfahrer Francesco «Pecco» Bagnaia betonte: «Schwer zu sagen, warum er diese Entscheidung gefällt hat. Da muss ich erst noch mit ihm reden, um das zu wissen. Aber ich bin mir sicher, dass er einen guten Grund dafür hat. Seine Karriere war sicherlich grossartig, er war eines der wichtigsten Talente und ein grossartiges Beispiel für alle bei Ducati, er hat einen super Job gemacht.»
Und sein Teamkollege Jack Miller ergänzte: «Er hatte eine überragende Karriere, wenn man aber ein Jahr Pause hat und dann den Hersteller wechselt und versucht, ein neues Projekt zu starten, ist es immer schwierig. Er hat bis jetzt sein Bestes gegeben. Aber letztlich ist dieser Sport sehr stressig, und wenn die Freude nicht vorhanden ist, dann macht es auch keinen Sinn, weiterzumachen. Ich verstehe ihn sehr gut und wünsche ihm alles Gute.»
Schliesslich äusserte sich auch Alex Rins zum bevorstehenden Karriere-Ende von Dovizioso. Er sagte: «Es ist keine einfache Entscheidung, das Rennfahren aufzugeben. Aber er erlebt derzeit sicherlich nicht die beste Zeit. Wenn er sich nicht konkurrenzfähig fühlt und all das, ist es besser aufzuhören. Für mich war er immer eine Referenz, er gewann viele Rennen und hat einige wirklich fantastische Zweikämpfe ausgetragen. Ich wünsche ihm viel Spass auf dem Motocross-Bike, auf dem er in Zukunft vielleicht etwas öfter trainieren wird.»
MotoGP-Ergebnis, Silverstone (7. August):
1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargaró (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex Márquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Raúl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki
– Johann Zarco (F), Ducati
MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.