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Marc Márquez: «Die Freude am Motorrad ist zurück»

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Star Marc Márquez zeigte sich trotz des achten Startplatzes in Buriram aufgekratzt.

Nach dem starken Freitag mit den Rängen 1 und 4 hatte sich Marc Márquez vom Samstag auf dem Chang International Circuit mehr erwartet als den achten Startplatz mit 0,462 Sekunden Rückstand auf Rookie Marco Bezzecchi, der als Rookie erstmals Pole-Position erzielte, Somit gelang es zum ersten Mal in einer MotoGP-Saison zwei Neulingen, sich für den besten Startplatz zu qualifizieren. Gleichzeitig jubelte Ducati über die 13. Pole im 16 Grand Prix. Bagnaia ergatterte 5, Zarco 2, Martin 2, dazu Miller, Di Giannantonio, Bastainini und Bezzecchi je 1. Die restlichen Bestzeiten eroberten Quartararo (Indonesien), Aleix Espargaró (Argentinien) und Marc Márquez (Japan).

«Ich habe mich wegen den Belastungen gestern besser gefühlt als heute. Und ich weiß, dass ich mich morgen müder fühlen werde als heute», stellte Marc Márquez nach dem Quali fest, der den Rest seiner Rehabilitation bei den Rennen durchführt. «Aber ich bin mir bewusst, dass ich nachher eine Woche zum Ausruhen habe und nach einem freien Wochenende beim Australien-GP den nächsten Schritt machen werde. Das ist unser Ziel. Wie gesagt, ich kann jetzt am Freitag richtig pushen, ich kann mit dem Bike spielen. Ich kann in den Linkskurven sliden, ich kann das Motorrad in den Bremszonen so belasten, dass es sich zu schütteln beginnt. Solche Manöver konnte ich lange Zeit nicht machen. Jetzt klappt langsam die Connection mit dem Gas besser, ich habe die Gasannahme besser unter Kontrolle. Das gefällt mir.»

Márquez weiter: «Im Trockenen fühle ich mich nicht schlecht. Deshalb spielt es für mich keine Rolle, ob es im Rennen regnet oder nicht. Das ist mir egal. Wir sind noch nicht gut genug, um aufs Podium zu kommen. Aber ich habe Freude beim Fahren, denn die Rundenzeiten bei der Zeitenjagd können sich sehen lassen, auch wenn es heute wegen des Patzers in der Zielkurve nur zum achten Platz gereicht hat. Aber die Freude am Motorrad ist zurück. Das ist die Richtung, in die es gehen muss. Ich habe keine Schmerzen mehr, ich kann wieder kleine Rutscher abfangen. Das ist für mich am Wichtigsten, deshalb ist es mir wurst, ob es am Sonntag nass oder trocken ist. Wenn es nass ist, ist jeder Ausgang möglich. Aber im Trockenen wäre es nützlicher als Prüfstein für meine körperliche Verfassung.»

Noch am Freitag hatte Marc posaunt: «Ich hoffe auf Regen auf Samstag, nicht wegen des Resultats, sondern weil ich dann Energie sparen kann. Denn der Freitag hat viel Kraft gekostet, ich habe viel gepusht.»

In Japan hatte sich Márquez im Rennen Chancen auf ein Ergebnis zwischen 4 und 8 ausgerechnet. Er landete auf Platz 4. Hat sich dieses Vorhaben seither geändert? «Das hängt von der jeweiligen Strecke ab, von den Schwachstelen am Bike, von der Karkasse am Hinterreifen. Am Freitag war meine Rennpace fast nahe dran an einem Podestplatz. Natürlich ist ein Podium momentan nicht mein Hauptziel trotzdem riskiere ich etwas und gebe 100 Prozent. Aber ich habe mir vorgenommen, mich vorläufig nicht auf ein bestimmtes Ergebnis zu fixieren. Denn ich kann nie genau abschätzen, wie gut ich mich am nächsten morgen fühle und wie müde ich sein werde.»

«Ich habe euch beim Misano-Test erzählt, dass ich mich am Limit fühle. Beim ersten Rennen in Aragón war es nicht anders», ergänzte der Honda-Star. «Ich hatte dort sogar ein paar Zweifel, ob ich das Rennen bestreiten soll. Jetzt geht es mir schrittweise besser.»

Marc Márquez ist inzwischen auch zu Ohren gekommen, dass die Clinica Mobile mit ihren Ärzten und Sanitätern nächstes Jahr nach 35 Jahren aus dem Paddock verschwinden wird. «Ich habe noch keine offizielle Bestätigung dafür», entgegnete der Spanier. «Deshalb kann ich dazu nicht viel sagen. Die zuständigen Personen werden sich irgendwann dazu äußern. Ich habe gehört, es wird ein anderes Konzept geben. Wichtig ist, dass die Fahrer medizinisch genau so gut betreut werden wie bisher – oder noch besser.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Buriram (1.10.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:29,671 min
2. Martin, Ducati, 1:29,692 min, + 0,021 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:29,775, + 0,104
4. Quartararo, Yamaha, 1:29,909, + 0,238
5. Zarco, Ducati, 1:29,963, + 0,292
6. Bastianini, Ducati, 1:29,988, + 0,317
7. Miller, Ducati, 1:30,106, + 0,435
8. Marc Márquez, Honda, 1:30,133, + 0,462
9. Marini, Ducati, 1:30,214, + 0,543
10. Rins, Suzuki, 1:30,337, + 0,666
11. Oliveira, KTM, 1:30,485, + 0,814
12. Brad Binder, KTM, 1:30,542, + 0,871

Die weitere Startaufstellung:
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,202 min
14. Morbidelli, Yamaha, 1:30,528
15. Crutchlow, Yamaha, 1:30,542
16. Fernández, KTM, 1:30,566
17. Viñales, Aprilia, 1:30,578
18. Gardner, KTM, 1:30,602
19. Pol Espargaró, Honda, 1:30,641
20. Alex Márquez, Honda, 1:30,692
21. Di Giannantonio, Ducati, 1:30,794
22. Nagashima, Honda, 1:31,331
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:31,356
24. Petrucci, Suzuki, 1:31,604


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