Honda und MotoGP: Warum Marc Márquez unbezahlbar ist
Marc Márquez am Startplatz in Aragón 2022
Den Managern der Honda Racing Corporation wurde nach dem schweren Unfall von Marc Márquez und der nachfolgenden Schwächephase von den Medien immer wieder vorgeworfen, der ruhmreiche japanische Hersteller habe nach dem MotoGP-Einstieg von Marc Márquez die Nachwuchsarbeit sträflich vernachlässigt und alle Trümpfe auf den spanischen Superstar gesetzt.
Diese Strategie bewährte sich bis zum 19. Juli 2020, dann erlitt der sechsfache MotoGP-Weltmeister (sechs Titelgewinne in den sieben Jahren von 2013 bis 2019) einen Trümmerbruch des rechten Oberarms. Er musste viermal operiert werden, ein kam zu einer bedrohlichen Entzündung und zu zwei Knochentransplantationen.
Und Honda hatte keinen Spitzenfahrer mehr unter Vertrag, denn nach 2018 hat Repsol-Honda mit den Dani-Pedrosa-Nachfolgern nur Flops erlebt: Jorge Lorenzo (2019, Alex Márquez (2020) und Pol Espargaró (2021 und 2022) gewannen kein einziges Rennen.
Wie schmerzlich Honda in den letzten zwei Jahren unter der monatelangen Abwesenheit von Marc Márquez gelitten hat, wird bei einem Blick auf die Ergebnisse des Aragón-GP von 2019 bis 2022 klar.
Die besten Honda-Fahrer beim Aragón-GP
2019
Sieg durch Marc Márquez, 23 Rdn in 41:57,221 min
2020 Rennen 1
Platz 2 durch Alex Márquez, 23 Rdn in 41:54,654 min
Rückstand: + 0,263 sec
2020 Rennen 2
Platz 11 durch Cal Crutchlow, 23 Rdn in 42:07,360 min
Rückstand: +19,708 sec
2021
Platz 2 durch Marc Márquez, 23 Rdn in 41:55,095 min
Rückstand: + 0,673 sec
2022
Platz 12 durch Alex Márquez, 23 Rdn in 41:53,925 min
Rückstand: + 18,463 sec.
Das bedeutet: Mit Marc Márquez siegte Repsol-Honda 2019 beim GP von Aragónien in Alcaniz. 2020 verpasste Marc beide Rennen auf dem MotorLand Aargón. Bei seiner Rückkehr 2021 überquerte der 59-fache MotoGP-Sieger als Zweiter nur 0,6 sec hinter Sieger Pecco Bagnaia (Ducati) den Zielstrich.
Doch als der Honda-Superstar beim Aragón-GP am 18. September 2022 nach Kollisionen mit Quartararo und Nakagami aufgeben musste, traf Alex Márquez im Ziel nach 43 Runden auf Platz 12 mit 18,463 Sekunden Rückstand auf Sieger Bagnaia als bester Honda-Fahrer ein.
Ähnlich sah es beim Aragón-2-GP (offizielle Bezeichnung: Teruel-GP) im Jahr 2020 aus: Cal Crutchlow steuerte die beste Honda auf Rang 11, er verlor 19,708 Sekunden auf Sieger Alex Rins (Suzuki).
Und solche Vergleiche könnte man bei zahlreichen weiteren MotoGP-Events anstellen.
Auch 2020 rettete Márquez die Honda-Ehre in Aragón – allerdings Bruder Alex mit dem starken zweiten Platz.
Bei solchen Vergleichen wird klar, warum Honda alle Jetons auf Marc Márquez setzt und ihn mit einer geschätzten Jahresgage von 15 bis 20 Millionen Euro verwöhnt.