KTM: Strikt gegen MotoGP-Bikes mit Hybrid-Antrieb
Im vergangenen Sommer hat Gigi Dall’Igna, der General Manager von Ducati Corse, im Interview mit SPEEDWEEK.com vorgeschlagen, man möge über hybride Antriebssysteme für die MotoGP nach 2026 nachdenken. Mit elektrischen Einheits-Systemen könne man die Kosten in überschaubarem Rahmen halten und den Hubraum von heute 1000 ccm deutlich reduzieren.
Doch die Konkurrenz weiß, dass sich die Kosten in der Forme1 nach dem Umstieg von den herkömmlichen Saugmotoren auf die Turbo-Hybrid-Einheiten fast verdreifacht werden. Bisher hat deshalb mit Ausnahme von Ducati noch niemand für solche hybriden Antriebssystemen Verständnis gezeigt oder Interesse gezeigt. «Gigi ist nicht zu stoppen», hielt Yamaha-Rennchef Lin Jarvis auf Anfrage fest.
Auch Stefan Pierer, dessen Pierer Mobility AG mit drei Marken im Motorrad-GP-Sport vertreten ist (KTM, GASGAS und Husqvarna), findet am Vorschlag von Ducati keinen Gefallen. Er ist überzeugt, Hybrid-Motoren werden sich auch in der Serienmotorrad-Entwicklung nicht durchsetzen. Er setzt auf Biotreibstoff, der in der MotoGP 2027 zu 100 Prozent vorgeschrieben sein wird. KTM und Aprilia überlegen sogar, ihre MotoGP-Bikes bereits 2026 ausschließlich mit dem synthetischen Kraftstoff anzutreiben.
Pierer-Mobility-Vorstand Hubert Trunkenpolz macht sich keine großen Sorgen, dass sich die Dorna zum Umstieg auf Hybrid-Motoren umstimmen lässt.
«Denn Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta hat uns bereits im August beim GP von Österreich daran erinnert, dass so gravierende Änderungen der technischen Vorschriften nur mit einer Einstimmigkeit der involvierten Hersteller erreicht werden können», hielt Trunkenpolz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Und diese Einstimmigkeit wird es beim Thema Hybrid nie geben. Denn Aprilia, Yamaha, Honda und wir sind dagegen.»