Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Marc Márquez & Verstappen: «Du musst ein Killer sein»

Von Nora Lantschner
Sitzprobe von Max Verstappen auf der Honda von Marc Márquez

Sitzprobe von Max Verstappen auf der Honda von Marc Márquez

Wenn sich Formel-1-Champion Max Verstappen (Red Bull Racing) und MotoGP-Star Marc Márquez (Repsol Honda) zum gemeinsamen Interview treffen, kommen interessante Parallelen und Gegensätze an den Tag.

Beim «Honda Racing Thanks Day» trafen unter vielen Motorsport-Assen auch Max Verstappen und Marc Márquez aufeinander. Diese Gelegenheit nutzte motogp.com für ein Doppelinterview, in dem sich der gegenseitige Respekt, die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zwischen den zwei Königsklassen zeigten.

Der zweifache Formel-1-Weltmeister verriet unter anderem, dass er gerne einmal ein MotoGP-Bike testen würde – allerdings aufgrund des Verletzungsrisikos auf dem Motorrad nicht in naher Zukunft.

Der achtfache Motorrad-Weltmeister Márquez dagegen ließ durchklingen, dass er im Rennen lieber auf sich allein gestellt ist und sich einen Funkverkehr mit seinem Repsol Honda Team nicht vorstellen kann.

So beschreiben sich die beiden gegenseitig mit drei Worten:

Max Verstappen: Marc ist ein Kämpfer, er wird nie aufgeben. Er ist sehr entschlossen, er ist ein harter Rennfahrer – und das sind schon viel zu viele Worte.

Marc Márquez: Max ist ehrgeizig, das mag ich. Natürlich ist er talentiert und er ist ein Killer. Wenn du im Sport der Beste sein willst, musst du ein Killer sein.

Die Eigenschaft, die sie am jeweils anderen am meisten schätzen:

Marc: Wie Max mit dem Druck umgeht. Es gibt viele talentierte Fahrer und viele, die beim Test schnell sind. Aber im Rennen, in dem Moment, an dem Tag den ganzen Druck zu managen, das ist der schwierigste Part. Er macht das sehr gut.

Max: Ich glaube, es ist auf dem Motorrad ziemlich dasselbe. Viele können auf dem Motorrad eine gute Runde zeigen, aber ein Rennwochenende muss man anders managen. Dann hebt sich die stärkste Persönlichkeit und das Talent ab. In den vergangenen Jahren war das Marc. Natürlich waren die letzten zwei Jahre mit den Verletzungen ein bisschen schwierig. Vorher gab es aber eine 99-prozentige Chance, dass er das Rennen gewinnen würde. (Beide schmunzeln.)

Ich liebe die MotoGP, Marc ist unglaublich. Ich freue mich darauf, ihn wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sehen.

Marc: Nächstes Jahr werden wir es versuchen…

Interessantes Detail: Verstappen ist der bisher jüngste Formel-1-Sieger (18 Jahre, 228 Tage), Márquez der jüngste MotoGP-Sieger der Geschichte, seit er den Texas-GP 2013 im Alter von 20 Jahren und 63 Tagen für sich entschied.

Max: Ja, das ist eine Weile her… Ich habe aber nie wirklich darüber nachgedacht, dass ich der jüngste Sieger sein wollte. Das passiert einfach. Das Rennen zu gewinnen, war an sich ein großartiger Moment. Die Statistik ist Zugabe.

Marc: Ich stimme Max zu. Man wird wieder darüber sprechen, wenn jemand kommt und den Rekord bricht. So ist das Leben, das wird passiert. Die WM-Titel sind viel wichtiger.

Was fasziniert Verstappen an der MotoGP?

Max: Diese Jungs sind verrückt: Die Geschwindigkeit, die PS auf dem Motorrad. Ich würde eines Tages gerne ein MotoGP-Motorrad fahren, aber das darf ich noch nicht. Das Team erlaubt mir das nicht.

Marc: Du kannst ja locker fahren.

Max: Ich kenne mich zu gut, ich will es wenigstens ein bisschen versuchen. Und du musst auf dem Foto gut aussehen. (Sie lachen.)

Es ist sehr faszinierend, wie stark die MotoGP-Piloten sind. Sie müssen mit dem ganzen Körper arbeiten, sie hängen ja auch richtig neben dem Motorrad. Auch beim Beschleunigen, sie brauchen so viel Kraft.

Was ich an der MotoGP auch mag, sind die vielen Hersteller, die ein Rennen gewinnen können. Das ist großartig.

Was dagegen fasziniert Márquez an der Formel 1 besonders?

Marc: Wie sie die Konzentration über viele Runden halten, mit dem Team reden und dann für die Strategie voll auf das Team vertrauen. Das ist für mich als MotoGP-Pilot nicht vorstellbar. Auf dem Motorrad bist du auf dein Rennen konzentrierst und denkst nicht an das Team.

Wir bekommen zwar ein paar Nachrichten auf das Dashboard, ich bin aber ein Fahrer, der das nur in wenigen Momenten will – zum Beispiel in einem kritischen Moment oder wenn mir jemand folgt und ich es für die WM-Situation wissen muss, dann schicken sie mir eine Nachricht. Sonst sage ich dem Team, dass sie mir nichts schicken dürfen. (Er grinst.)

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