Marc Márquez: «Bin ein Mensch, kann nicht nur siegen»
Nach einer weiteren harten MotoGP-Saison, die für Marc Márquez viele Schwierigkeiten mit sich gebracht hatte, steckt der Honda-Star mitten in den Vorbereitungen für 2023. Doch bevor die neue Saison im März in Portimão beginnt, wird im Februar auf Prime Video die neue Dokumentation «Marc Márquez ALL IN» erscheinen.
Der achtfache Weltmeister berichtete nun über die Entstehung und die Umstände der Doku, die ihn ausnahmsweise nicht als der unbesiegbare Alleskönner darstellt. «Wir haben mit der Produktion der Dokumentation bereits im Februar begonnen. Sie hatte das Ziel, dass ich zurück an die Spitze komme. In diesem Jahr passierten dann aber sehr viele Dinge: Zunächst hatte ich die Diplopie, dann machte der Arm wieder Probleme und ich musste erneut operiert werden. Am Ende feierte ich dann mein Comeback und so wird es eine neue Sichtweise auf einen Athleten geben», schilderte der 29-Jährige die Vorgehensweise.
«Wie man bereits in dem Trailer sehen konnte, ich bin nach der Operation aufgewacht und die Kamera war direkt bei mir. Sie haben mich überall verfolgt, das wird wirklich spannend», so Márquez, der 2022 auf Phillip Island sein einziges Podium feierte. «Die Menschen können einen anderen Teil meines Lebens kennenlernen. Die Jungs, die mit der Kamera unterwegs waren, meinten, es sei wie ein Spielfilm. Es war alles so unerwartet.»
«Bisher, wenn ich gefilmt wurde oder jemand eine Dokumentation über mich machte, war es wie eine Superhelden-Dokumentation. Es ging nur um Siege, Siege und noch mehr Siege», hielt der Honda-Werksfahrer fest. «Aber ich bin ein Mensch und ich kann nicht immer nur gewinnen. Ich musste leiden. Wenn die Leute mich beschreiben, dann meistens mit den Worten: ‚kleiner Bastard‘. Jemand, der immer versucht, das Limit zu erreichen und Spiele spielt.»
Márquez muss zugeben, dass es ziemlich zutreffen ist: «So bin ich. Ich genieße es, mit dem Limit zu spielen. In dieser Dokumentation gibt es auch einige Bilder, auf denen ich geweint habe. Ich kann nicht immer nur lachen und glücklich sein.»
«Es wird ein ganz anderer Teil von mir sein, denn normalerweise öffne ich meine Haustüre nicht für so etwas. Ich habe immer versucht, mein privates Leben für mich zu behalten», betonte Márquez. «Aber wir haben eine sehr nette Gruppe gefunden und dann war ich in der Lage, alles zu öffnen.»