Lorenzos größter Gegner: Stoner, Rossi oder Márquez?
Jorge Lorenzo gewann dreimal auf Yamaha den MotoGP-WM-Titel, außerdem sicherte er sich zwei 250er-Weltmeisterschaften auf Aprilia. Zu seinen Glanzzeiten in der «premier class» hatte er es mit unterschiedlichen Größen zu tun. Valentino Rossi war von 2008 bis 2010 und von 2013 bis 2016 Teamkollege des Spaniers und gleichzeitig ein großer Rivale.
Doch auch Dani Pedrosa, Casey Stoner und Marc Márquez machten Lorenzo das Leben auf der Rennstrecke schwer. Gegenüber «Motorbike Magazine» sprach der 35-Jährige über die Eigenarten der einzelnen Kontrahenten und über deren Stärken im GP-Sport.
«Wenn bei Stoner und Pedrosa alles passte, waren sie extrem schnell und es war unmöglich, sie zu schlagen», stellte Lorenzo klar. «Aber in einem direkten Kampf mit Márquez und Rossi konnte man nicht bis zum Ende ruhig bleiben.»
Lorenzo betonte: «In Wirklichkeit hat mich Valentino in direkten Zweikämpfen öfter geschlagen als ich ihn. Das lag zum Teil daran, dass mir am Anfang etwas Erfahrung fehlte, als ich in die MotoGP-Klasse kam. Mit Márquez war es eher 50:50; manchmal habe ich gewonnen und manchmal hat er triumphiert. Das war sehr ärgerlich.»
«Er wollte einfach immer gewinnen», stellte Lorenzo klar, der sich 2013 in der Rookie-Saison von Marc Márquez um vier Punkte geschlagen geben musste. «Egal, ob er sich wohlfühlte oder ob er die Strecke mochte oder nicht, er gab nie auf. Vielleicht war Márquez in dieser Hinsicht ein Kannibale.»
«Rossi war jedoch auf der Bremse sehr gut, er war kreativ und überraschte dich mit einem Überholmanöver zu jeder Zeit», so der TV-Experte von DAZN.
Zum Schluss fasste Lorenzo zusammen: «Vielleicht war Stoner der talentierteste und explosivste Fahrer. In einem Zweikampf ist der Stärkste schwer zu ermitteln: Rossi und Márquez!»