Cal Crutchlow kritisiert: «Dann bist du sofort raus»
Als Cal Crutchlow nach dem Rücktritt von Andrea Dovizioso aus dem «Ruhestand» geholt wurde, sorgte er mit seinen sechs Rennstarts dafür, dass zumindest ein Fahrer aus Großbritannien in der «premier class» unterwegs war. Doch bereits in der kommenden Saison wird sich das wieder ändern, denn besonders Spanier und Italiener dominieren die Startliste.
Lediglich Scott Ogden, Joshua Whatley in der Moto3 und Sam Lowes, Jake Dixon sowie WM-Neuling Rory Skinner werden 2023 in der Moto2 unter britischer Flagge am Start stehen. Die «premier class» muss auf ein Zugpferd der Briten verzichten. Wie sieht Cal Crutchlow den Nachwuchs im eigenen Land und was sagt er zu Rory Skinner, der bereits 2022 zwei Rennen für American Racing fahren durfte?
«Ich freue mich sehr für jeden Briten. Skinner ist Schotte. Jeder sollte die Chance bekommen und es ausprobieren. Wir hatten bereits einige Spitzenfahrer in der Meisterschaft, aber niemand hat es in der MotoGP in den letzten Jahren bis ganz vorne geschafft», betonte der Yamaha-Pilot. «Das ist sehr schade, denn mit der Historie im britischen Motorsport verdienen wir mehr Erfolge. Doch vielen wurde keine Chance ermöglicht.»
«Schaut man sich den British Talent Cup an, dann sieht man, dass sie dort gute Arbeit leisten. Dort sind viele talentierte Fahrer unterwegs, ich liebe einige Jungs von dort», gibt der 37-Jährige zu. «Die Fahrer sind da, sie sind schnell und haben das Zeug, um erfolgreich zu sein. Aber das Problem ist, sie in die WM zu bringen. Wenn die Jungs dann schon ein gewisses Alter haben, ist es zu spät. Schau dir Marc an, wo er mit 19 oder 20 schon war, das ist sehr schwierig.»
Crutchlow ist auch kein Fan von kurzzeitigen Einsätzen. «Sind die Fahrer im Grand Prix angekommen, sollten sie zwei Jahre als Chance bekommen, um sich zu etablieren. Läuft es nicht direkt sehr gut, dann bist du momentan sofort raus», kritisiert er.
«Ich habe Rory in der BSB beobachtet, ich mag es, wie er unterwegs ist. Er hat einige starke Rennen gezeigt. Aber es ist nicht einfach, in die Moto2-WM aufzusteigen», so der dreifache GP-Sieger. «Umso mehr Zeit er erhält, desto besser sind seine Chancen. Das Team passt gut zu ihm, wenn es da gut funktioniert, kann er vielleicht in die Top-4-Teams aufsteigen und den Sprung in die MotoGP-Klasse schaffen.»