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Fabio Quartararo: Gleiche Liga wie Rossi und Stoner?

Von Otto Zuber
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Lin Jarvis hält sich zurück, wenn es um Vergleiche zwischen den aktuellen MotoGP-Stars mit den Champions von früher geht. Der Yamaha-Rennchef betont lieber, dass Fabio Quartararo ein aussergewöhnliches Talent ist.

Den Titelkampf-Kampf gegen Pecco Bagnaia hat Fabio Quartararo im vergangenen Jahr verloren. Der Yamaha-Star kämpfte bis zum letzten Rennen, musste sich aber am Ende mit dem zweiten WM-Rang begnügen. Im Vergleich zum zweitbesten Yamaha-Piloten schnitt er aber beachtlich ab – denn Franco Morbidelli schaffte es nur auf den 19. Platz in der WM-Tabelle.

Eine grosse Überlegenheit im Vergleich zu den Markenkollegen schafften in der MotoGP-Ära nur Valentino Rossi bei Yamaha, Casey Stoner bei Ducati und Marc Márquez bei Honda. Doch auch sie kamen nicht an die Dominanz von Quartararo heran, der im vergangenen Jahr 17 Plätze vor seinem Teamkollegen landete.

Bei der Frage, ob Quartararo in die gleiche Liga gehört, bleibt Lin Jarvis dennoch vorsichtig. Im Gespräch mit dem Kollegen von Crash.net sagt der Yamaha-Renndirektor: «Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es um Vergleiche zwischen Fahrern aus der Gegenwart und Vergangenheit geht. Ich kann mich noch daran erinnern, dass es früher die vier sogenannten Aliens gab (Rossi, Stoner, Lorenzo und Pedrosa, Anm.), die auf einem anderen Niveau unterwegs waren und die Siege unter sich aufgeteilt haben. Das ist heute nicht mehr so. Jetzt gibt es vielleicht acht bis zehn Fahrer, die regelmässig vorne mitkämpfen, und wir erleben viele verschiedene GP-Sieger. Ich denke, das liegt daran, dass die Leistungsdichte der Bikes grösser ist.»

Mit Blick auf Quartararo sagt Jarvis: «In der MotoGP gibt es immer aussergewöhnliche Talente, und ich würde sagen, dass Fabio eines davon ist. Er hat etwas Besonderes. Einige haben es, andere nicht. Für mich war Casey etwa ein besonderer Fahrer, und das bestätigen auch andere Fahrer – selbst Valentino hätte das damals gesagt. Dabei geht es um Draufgängertum, Geschicklichkeit, blitzschnelle Reaktionszeiten, Verständnis für das Motorrad... Es gibt sehr viele verschiedene Qualitäten und Fabio hat diese definitiv.»

Auch die Qualitäten abseits der Strecke dürfe man nicht vergessen, mahnt der Brite: «Ich würde sagen, Fabio ist nicht nur grossartig, wenn er auf einem Bike sitzt. Das darf man nicht ausser Acht lassen. Einige Fahrer haben die Fähigkeit, eine Gruppe um sich zu vereinen und sie dazu zu bringen, als Team zu arbeiten. Rossi ist ein grossartiges Beispiel dafür, und auch Marc Márquez, wie ich finde. Wenn man sich sein Team innerhalb von HRC anschaut, dann sieht man, dass sie sehr gut zusammenhalten. Fabio hat diese Fähigkeit auch. Er pflegt einen sehr guten Umgang mit seiner Crew und dem Team, die Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen. Es geht also darum, gemeinsam für das kollektive Ziel zu arbeiten und dabei die einzigartigen Fähigkeiten auf dem Bike zu nutzen. Das ist etwas ganz Besonderes.»

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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