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Samstag-Sprint: Was jetzt im Detail geplant wird

Von Günther Wiesinger
Brad Binder hat nichts gegen zusätzliche Starts einzuwenden

Brad Binder hat nichts gegen zusätzliche Starts einzuwenden

Die Dorna-Funktionäre wollen durch den Samstag-Sprint mehr Interesse wecken, aber der Wettkampf darf nicht als Rennen bezeichnet werden. Durch diese kosmetische Maßnahme sollen die Fahrer beschwichtigt werden.

Die Umbenennung der neuen Kurzdistanz-Wettkämpfe bei den MotoGP-Events 2023 von «Sprint Race» auf «Sprint» ist von der Dorna bisher gegenüber den Teams, Herstellern, Sponsoren und Fahrern noch nicht offiziell kommuniziert worden. Aber die Dorna-Funktionäre wollen ihre Partner und die Communications-Abteilungen der Teams und Werke überzeugen, den Fokus bei den Grand Prix ganz auf den Sonntag-Event um 14 Uhr zu richten.

Denn auch nur der Sieger des Langdistanz-Rennens wird als GP-Sieger bezeichnet. Der Sieger des Sprints (halbe Distanz, halbe Punkte, keine Punkte mehr ab Platz 10) von Samstag um 15 Uhr bekommt keinen Pokal, sondern nur eine Medaille oder Plakette. Es wird kein Champagner oder Prosecco verspritzt, die Podiumzeremonie wird auf einem kleinen, bescheidenen Podest auf der Strecke abgewickelt. Im Parc Fermé wird nur ein kurzes Intermezzo stattfinden.

So soll dokumentiert werden: Das ist kein vollwertiges Rennen.

Durch diese Methode soll jenen Kritikern und den Fahrern, Teamchefs und Mechanikern der Wind aus den Segeln genommen werden, die über eine Verdoppelung der Rennen von 21 auf 42 klagen und dazu noch über die Ansammlung von sieben Übersee-Events innerhalb von neun Wochen im Herbst.

Da der Losail Circuit (Boxenanlage künftig links statt rechts von der Fahrbahn) umgebaut wird, dazu Indien neu in den Kalender kam und auch Mandalika vom Frühjahr in den Oktober verlegt wurde, warten gehörige Strapazen auf die Teams und Fahrer.

2024 wird der Katar-GP wieder im März stattfinden, danach kann auch noch eine Asien-Tournee mit Indonesien hinzugefügt werden, bevor es nach Argentinien und Texas geht.

Vielleicht waren die Dorna-Verantwortlichen ein bisschen überrascht, von der Kritik mancher Fahrer über den Kalender im Herbst und dazu die gleichzeitige Verdoppelung der punktebringenden Wettkämpfe. Durch die kosmetische und politisch motivierte Umbenennung von Sprint Race auf Sprint sollen ein paar aufständische Fahrer beschwichtigt werden. Es gibt also weiter 21 Rennen, dazu 21 Sprints.

In der Formel 1 fanden zuerst 2021 und 2022 drei Sprintrennen statt, jetzt wird die Dosis homöopathisch auf sechs erhöht.

Aber es gibt auch Fahrer wie Brad Binder, die an den Sprintrennen gar nichts auszusetzen haben. «Mir ist es lieber, wenn ich am Samstag um Punkte kämpfe statt das gleich lange FP4 zu fahren», stellte Red Bull-KTM-Werkspilot Brad Binder fest.

Und sein Teamkollege Jack Miller fügte an. «Wir haben jetzt 21 zusätzliche Gelegenheiten, Punkteprämien zu verdienen», lachte der Australier.

Aber nachdem der Samstag-Wettkampf jetzt Sprint heißt und offiziell nicht mehr als Rennen deklariert wird, könnten sich manche Teams auch gegen die Auszahlung von Bonusgeldern sträuben.

Der MotoGP-Kalender 2023

26. März: Portimão/Portugal
02. April: Termas de Río Hondo/Argentinien (F1 Australien)
16. April: Circuit of The Americas/Texas
30. April: Jerez/Spanien (F1 Aserbaidschan)
14. Mai: Le Mans/Frankreich
11. Juni: Mugello/Italien
18. Juni: Sachsenring/Deutschland (F1 Kanada)
25. Juni: Assen/Niederlande
09. Juli: Sokol Circuit/Kasachstan** (F1 Grossbritannien)
06. August: Silverstone/GB
20. August: Red Bull Ring/Österreich
03. September: Catalunya/Spanien (F1 Italien)
10. September: Misano/Italien
24. September: Buddh Circuit/Indien** (F1 Japan)
01. Oktober: Motegi/Japan
15. Oktober: Mandalika/Indonesien
22. Oktober: Phillip Island/Australien (F1 Austin)
29. Oktober: Buriram/Thailand (F1 Mexiko)
12. November: Sepang/Malaysia
19. November: Losail Circuit/Katar* (18.11. F1 Las Vegas)
26. November: Valencia/Spanien (F1 Abu Dhabi)

* = Nachtrennen bei Flutlicht
** = Strecke noch nicht homologiert

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