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Marini mahnt: «Reifendruck eine Frage der Sicherheit»

Von Nora Lantschner
Luca Marini im Gespräch mit Michelin-Zweirad-Manager Piero Taramasso

Luca Marini im Gespräch mit Michelin-Zweirad-Manager Piero Taramasso

Luca Marini hatte beim Sepang-Test weniger Entwicklungsarbeit zu leisten und beschäftigte sich mit seiner Mooney-VR46-Crew unter anderem mit dem kniffligen Limit für den Luftdruck im Vorderreifen.

Nicht nur der Blick auf die Zeiten- und Top-Speed-Liste oder die immer ausgeklügelteren Aero-Pakete sorgten beim Sepang-Test für Gesprächsstoff, in den Boxen der Teams war auch der Reifendruck großes Thema. Denn erstmals kamen die Einheits-Sensoren des französischen Herstellers LDL zum Einsatz, um den Mindestdruck am Vorderreifen zu kontrollieren.

Der Hintergrund: Reifenlieferant Michelin schreibt vorne ein Minimum von 1,9 bar vor, um die Haltbarkeit des Reifens nicht zu gefährden. Im Vorjahr wurde aber klar, dass dieses Limit oft auch dauerhaft unterschritten wurde. Denn weniger Druck bedeutet mehr Grip, außerdem können und wollen die Teams nicht mit zu hohem Druck starten, weil die Reifentemperatur und damit der Luftdruck im Vorderreifen im Pulk schnell ansteigen – und schon bei mehr als 2,2 bar geraten manche Piloten in akute Sturzgefahr.

Luca Marini, auf der letztjährigen GP22 Testschnellster, bestätigte: «Wir haben uns sehr viel mit dem Reifendruck beschäftigt. Wir kennen die genaue Formulierung der Regel noch nicht, das ist noch nicht klar. Wir Fahrer haben aber schon im Vorjahr viel in der Safety Commission darüber geredet und alle Fahrer waren gegen diese Regelung. Denn es ist eine Frage der Sicherheit: Wenn der Reifendruck 2,2 bar überschreitet, stürzt man sehr schnell. Und wenn du ein Rennen fährst, also alle beisammen sind, ist es unmöglich, den richtigen Druck vorauszusagen, mit dem man starten muss.»

«Der Mindestdruck ist meiner Meinung nach ein bisschen zu hoch angesetzt ist, es sollen jetzt ja 1,88 bar sein. Wenn du allein über diesem Wert bleibst, funktioniert es perfekt. Wenn du aber zwei Fahrer vor dir hast, wird dein Reifendruck auf 2,3 bar ansteigen – und du riskierst einen Sturz», machte der VR46-Ducati-Pilot deutlich.

Marini wünscht sich daher klärende Gespräche, innerhalb der Fahrer, aber auch mit den Herstellern, der Dorna und Michelin. «In den ersten drei Rennen haben wir ja die Möglichkeit, es zu testen. Klar werden wir versuchen, uns im korrekten Bereich zu bewegen. Einfach ist es aber nicht, weil es sehr stark davon abhängt, ob du in der ersten Reihe oder weiter hinten losfährst», gab der 25-jährige Italiener zu bedenken.

Sicher ist: In den ersten drei Grand Prix wird das Unterschreiten des Mindestdrucks vorläufig keine Konsequenzen haben.

Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350

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