Pol Espargaró: Mehr Muskelmasse für das neue Format
Pol Espargaró in Sepang
Der Sepang-Test war für die MotoGP-Asse nach der dreimonatigen Winterpause auch ein wichtiger Test im Hinblick auf die körperliche Fitness. «Die Motorräder sind besonders zuletzt mit mehr Devices körperlich fordernder geworden. Die Klasse wird also vom Körperlichen her immer anspruchsvoller», weiß Pol Espargaró.
Dazu kommt 2023 das neue Format mit dem Sprint am Samstagnachmittag, der zwar nicht als Rennen bezeichnet wird, für die Fahrer unabhängig davon aber sehr wohl eine zusätzliche Herausforderung darstellt. «Besonders in der kommenden Saison verändert sich mit den zwei Rennen pro Wochenende ziemlich viel. Der zusätzliche Sprint hat in meinem Fall dazu geführt, dass ich das Trainingsprogramm ziemlich verändert habe», verriet Pol Espargaró.
Dazu erklärte der GASGAS-Werksfahrer: «Eine schnelle Runde war im Vorjahr zum Beispiel schon wichtig, jetzt ist das Qualifying aber doppelt so wichtig, weil diese Runde zweimal über deinen Startplatz an dem Wochenende entscheidet. Dazu kommt, dass ein Rennen ein Sprint ist, also musst du in kurzer Zeit sehr schnell sein. Ich habe mein Training also verändert und versucht, ein paar Kilo Muskelmasse mehr aufzubauen, um auf der einen Runde schneller zu sein, indem ich das Motorrad für diese eine Runde so weit wie möglich am Limit händeln kann.»
Ist für die Qualifying-Runde also mehr Kraft nötig? «Klar ist es gut, die Ausdauer der Muskeln zu trainieren, was dir in den 45 Minuten des Rennens hilft. Wir machen aber keinen Sport, in dem eine super lange Ausdauer nötig ist», schickte Pol Espargaró voraus. «Vor allem auf der einen Runde ist es aber gut, viel Muskelmasse zu haben, damit du das Motorrad so händeln kannst, dass es das macht, was du willst. Je stärkere Muskeln du hast, umso besser kannst du das Motorrad mit den vielen PS und dem Gewicht bewegen, speziell auf der einen Runde. Damit habe ich mich im Hinblick auf die kommende Saison am meisten beschäftigt.»
Mit 31 Jahren zählt Pol Espargaró nun aber auch zu den Routiniers im Feld. Hat er das Gefühl, auch altersbedingt härter trainieren zu müssen? «Ja, natürlich. Das stimmt schon», bestätigte der Familienvater. «Ich habe aber auch das Gefühl, dass ich, je älter ich werde, umso mehr herausfinde, wie ich besser sein kann. Die Sache ist die: Wenn du jung bist, kommst du nach Malaysia und denkst dir: ‚Mal sehen, was passiert.‘ Und die körperliche Verfassung ist vorhanden, denn du bist jung und du kannst so ziemlich alle Situationen händeln. Wenn du aber älter wirst – auch wenn ich 31 und keine 50 Jahre alt bin, spüre ich ein paar Veränderungen, vor allem bei der Regeneration.»
«Man muss alles viel ernster nehmen: die Flüssigkeitszufuhr, die Ernährung, auch die Nahrungsergänzungsmittel und das körperliche Training», zählte der Spanier auf, der sich übrigens vegetarisch ernährt.
«Ich mag es, mich Jahr für Jahr besser kennen zu lernen und jedes Jahr etwas Neues zu probieren», unterstrich Pol Espargaró. «Ich habe auch das Glück, dass uns Red Bull dabei mit dem ‚Athlete Performance Center‘ sehr hilft. Sie geben uns viele Werkzeuge in die Hand, damit wir uns verbessern können.»
Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350