Bagnaia: «Reifendruck könnte zum Problem werden»
Sepang-Test: Pecco Bagnaia und ein Teil seiner Ducati-Crew
Reifenlieferant Michelin schreibt beim Luftdruck im Vorderreifen ein Minimum von 1,9 bar vor, um die Haltbarkeit des Reifens nicht zu gefährden. Im Vorjahr wurde aber klar, dass dieses Limit oft dauerhaft unterschritten wurde – unter anderem von Pecco Bagnaia bei seinem Jerez-Sieg. Im Herstellerbündnis MSMA hatte man sich aber darauf geeinigt, solche Vergehen nicht zu ahnden. Als Argument wurde unter anderem die unterschiedlichen Systeme zur Überwachung angeführt.
Beim Sepang-Test kamen nun erstmals die Einheits-Sensoren des französischen Herstellers LDL zum Einsatz, um den Mindestdruck am Vorderreifen zu kontrollieren. Deshalb tüftelten die Teams auch am Reifendruck, obwohl es zumindest bei den ersten drei Grand Prix noch keine Konsequenzen geben wird, falls das Limit unterschritten werden sollte.
Die Problematik: Weniger Druck bedeutet mehr Grip, außerdem können und wollen die Teams nicht mit zu hohem Druck starten, weil die Reifentemperatur und damit der Luftdruck im Vorderreifen im Pulk schnell ansteigen – und schon bei mehr als 2,2 bar geraten manche Piloten in akute Sturzgefahr.
Titelverteidiger Bagnaia verriet nach dem dreitägigen Sepang-Test: «Wir sind jede Session mit hohem Luftdruck im Vorderreifen gefahren. Es ist ja noch nicht ganz fixiert, was der Mindestwert sein wird. Das könnte aber ein Problem werden – nicht nur für uns, sondern für alle. Wenn du jemandem folgst, ist es gefährlicher, weil der Reifendruck dann zu hoch wird.»
Michelin-Projektleiter Piero Taramasso kann sich für 2023 ein neues Reifendruck Limit für vorne von 1,88 bar vorstellen.
Bagnaia: «Solange ich allein unterwegs war und der Reifendruck hoch war, war mein Gefühl recht gut. Natürlich ist es nicht so sicher wie mit einem niedrigeren Reifendruck, aber wenn der Mindestwert so angesetzt wird, müssen wir uns darauf einstellen.»
Wie hoch sein Reifendruck genau war, weiß der Ducati-Werksfahrermnicht. «Ich habe nicht alle Zahlen dazu, darum wollen sich die Mechaniker kümmern. Ich weiß nur, dass ich in jeder Session über 2 bar hatte. Das war wichtig zu testen. Aber sicher ist: Wenn ich in einem Rennen mit dem Reifendruck starte und dann hinter einem anderen Fahrer bin, wird es ein Problem», befürchtet der Weltmeister. «Vielleicht werde ich beim nächsten Test versuchen, jemandem zu folgen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.»
Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350