Pol Espargaró (GASGAS): Mit dem Helikopter nach Faro
Pol Espargaro war in Kurve 10 des zweiten MotoGP-Trainings am Freitag gestürzt und dann am Ende der Auslaufzone von seiner GASGAS RC16 getroffen worden. Da sich der 31-jährige Spanier minutenlang nicht bewegte, waren in der GASGAS-Box überall tief besorgte Mienen zu sehen.
Dr. Angel Charte, der MotoGP Medical Director der Dorna, ordnete kurz vor 17 Uhr Ortszeit einen Helikopterflug ins Krankenhaus in Faro an. Carlota Espargaró wird ihren Mann auf diesem Flug begleiten.
Der Franzose Hervé Poncharal, Besitzer des GASGAS Factory Tech3 Racing Teams, wirkte mitgenommen, als er SPEEDWEEK.com erste Nachrichten mitteilte.
«Ich war anfangs sehr beunruhigt, als sich Pol nicht bewegte», erklärte Poncharal. «Aber wir haben dann gehört, dass er bei Bewusstsein ist und sich bewegen kann. Dr. Charte hat uns versichert, dass keine Lebensgefahr besteht. Aber ich bin kein Doktor, deshalb will ich jetzt den nächsten Untersuchungen nicht vorgreifen. In Faro werden CT-Scans gemacht und genau untersucht, wie es um Pol steht. Bis dahin sollten wir mit genaueren Angaben zum Gesundheitszustand von Pol warten.»
Einige Kommentatoren berichteten über starke Prellungen im Rücken- und Brustbereich.
Nach diesen schweren Unfall kamen im Paddock sofort wieder Diskussionen über die Sicherheitsvorkehrungen auf dem spektakulären Autódromo do Algarve mit seinen vielen blinden Kurven auf. Denn die Hühnerei-großen «Kieselsteine» in den Kiesbetten, die beim Portimão-MotoGP-Test vor zwei Wochen schon «Diggia» Di Giannantonio zum Verhängnis wurden, sind nur mit einer sehr dünnen Kiesschicht von 3 bis 6,5 cm zugedeckt worden, wie SPEEDWEEK.com am vergangenen Sonntag angeprangert hat. Laut Reglement muss die Kiesschicht 25 Zentimeter hoch sein.
Als Luca Marini mit der Mooney VR46-Ducati heute im FP2 stürzte, war sein Dainese-Leder so zerfetzt, als wäre es durch einen Fleischwolf gedreht worden.