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Chassis zu steif? Pecco Bagnaia will weichere Ducati

Von Ivo Schützbach
Pecco Bagnaia (vorne): Die Ducati vermittelt ihm zu viel Vertrauen

Pecco Bagnaia (vorne): Die Ducati vermittelt ihm zu viel Vertrauen

«In Argentinien und Texas haben wir 45 Punkte verloren», sagt MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia über seine beiden Stürze. Er vermutet, dass ihm die Ducati nicht genügend Gefühl für den Vorderreifen vermittelt.

Nach dem Argentinien-GP war Pecco Bagnaia hart mit sich ins Gericht gegangen. Bei zwei Dritteln des Regenrennens von Las Termas war er drauf und dran, als Zweiter 20 Punkte einzusammeln. Stattdessen rutschte er in Kurve 13 aus und warf die WM-Führung weg.

Die Schuld am Sturz nahm er auf sich, sagte aber schon damals: «Es gibt diese Art Sturz, den ich nicht verstehe. Manchmal stürzt du und weißt nicht, warum du gestürzt bist. Das sind die am schwierigsten zu verstehenden Stürze und es ist am schwierigsten, daraus zu lernen.»

Am Sonntag hatte der Italiener ein Déjà-vu: Bagnaia drehte souverän an der Spitze liegend seine Runden, nach eigener Aussage «nicht am Limit» und «alles unter Kontrolle», als ihm erneut das Vorderrad wegrutschte und er weitere 25 Punkte im Kiesbett vergrub.

Dieses Mal will der 26-Jährige von Schuld nichts wissen und eruiert die Sturzursache intensiver. «Ich bin wütend – aber nicht auf mich», hielt der Weltmeister fest. «Denn ich bin überzeugt, dass das nicht meine Schuld war. Wir müssen verstehen, was das Motorrad tat. Unser Bike ist das beste in der Startaufstellung. Das Potenzial der GP23 ist unglaublich, das ist das beste Motorrad, das ich jemals gefahren bin. Ich würde es aber bevorzugen eine Zehntelsekunde langsamer zu sein, und dafür alles besser zu verstehen. Ich hoffe wirklich, dass mir mein Team helfen kann.»

Bagnaia hat eine Vermutung: «Möglicherweise bevorzuge ich ein weniger stabiles Motorrad. Möglicherweise werden die Rückmeldungen zu stark gefiltert, weil es so stabil ist. Ich habe immer das Gefühl, dass ich auf diesem Motorrad alles tun kann, dass ich unbesiegbar bin. Wenn ich im Rennen eine Lücke auffahren will, dann kann ich das. Und wenn ich den Vorsprung verwalten will, dann gelingen mir sehr konstante Rundenzeiten. Vielleicht müssen wir ein bisschen dieser Stabilität opfern, um weniger Filter zu haben. Damit ich deutlicher spüre, was die Reifen machen. Wenn ich in den letzten beiden Wochenenden 45 Punkte verliere, dann ist etwas nicht perfekt. Momentan habe ich das Glück, dass zwei Titelanwärter nicht dabei sind, aber dieses Glück wird enden.»

Bagnaia spielt auf die verletzten Enea Bastianini und Marc Marquez an. Und darauf, dass er trotz der beiden Nullrunden in der Gesamtwertung als Zweiter nur elf Punkte hinter dem führenden Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Ducati) liegt.

«Wir müssen weiterarbeiten wie bislang, aber mehr Fokus auf das Rennen legen, damit mir das Motorrad bessere Rückmeldungen gibt», fordert der Mann mit der Startnummer 1. «Man kann mich jetzt verrückt nennen, dass ich ein weniger stabiles Motorrad möchte. Aber ich brauche dieses Feedback.»

Ergebnisse MotoGP Austin/USA (16.4.):

1. Alex Rins (E), Honda, 20 Runden in 41:14,649 min
2. Luca Marini (I), Ducati, +3,498 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,936
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,318
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +9,989
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,049
7. Johann Zarco (F), Ducati, +12,242
8. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +20,399
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +27,981
10. Augusto Fernández (E), KTM, +28,217
11. Michele Pirro (I), Ducati, +32,370
12. Jonas Folger (D), KTM, +1:08,065 min
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1:23,012
– Stefan Bradl (D), Honda, 2 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 12 Runden zurück
– Pecco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 14 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Jorge Martin (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Alex Márquez (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet

Ergebnisse MotoGP-Sprint Austin/USA (15.4.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden in 20:35,270 min
2. Alex Rins (E), Honda, +2,545 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +4,706
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,052
5. Brad Binder (ZA), KTM, +8,175
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,877
7. Luca Marini (I), Ducati, +9,453
8. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,768
9. Jack Miller (AUS), KTM, +12,448
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +12,739
11. Johann Zarco (F), Ducati, +14,251
12. Joan Mir (E), Honda, +14,988
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,592
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +16,534
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,290
16. Augusto Fernández (E), KTM, +23,128
17. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +25,626
18. Stefan Bradl (D), Honda, +25,787
19. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +27,169
20. Jonas Folger (D), KTM, +46,973
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Michele Pirro (I), Ducati, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 6 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 64 Punkte. 2. Bagnaia 53. 3. Rins 47. 4. Viñales 45. 5. Zarco 44. 6. Marini 38. 7. Quartararo 34. 8. Alex Márquez 33. 9. Binder 30. 10. Morbidelli 29. 11. Martin 29. 12. Miller 26. 13. Aleix Espargaró 18. 14. Oliveira 16. 15. Augusto Fernández 14. 16. Di Giannantonio 13. 17. Nakagami 7. 18. Marc Márquez 7. 19. Mir 5. 20. Pirro 5. 21. Folger 4. 22. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 103 Punkte. 2. Honda 54. 3. Aprilia 51. 4. KTM 49. 5. Yamaha 43.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 102 Punkte. 2. Prima Pramac 73. 3. Aprilia Racing 63. 4. Monster Energy Yamaha 63. 5. Ducati Lenovo 58. 6. Red Bull KTM 56. 7. LCR Honda 54. 8. Gresini Racing 46. 9. CryptoDATA RNF 18. 10. GASGAS Tech3 18. 11. Repsol Honda 12.

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